9. September 2024

KCAP: Sugar Valley in München

Rotterdam/NL (abki) – Das Projekt Sugar Valley in Obersendling, München, soll ein neues, gemischt-urbanes Stadtviertel schaffen, das dicht und reich an Grün ist und eine Reihe von architektonischen Typologien entlang seiner zentralen öffentlichen Achse beherbergen soll.

Der Masterplan und die städtebaulichen Richtlinien für das Projekt, das aus einem mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerb hervorging, wurden von KCAP und SLA unter Mitwirkung von COBE entwickelt.

Der Stadtteil Obersendling, der lange Zeit ein industrielles Rückgrat der Stadt war, befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel. In den letzten zehn Jahren sind viele der alten Fabriken und Lagerhäuser im gesamten Bezirk modernen Entwicklungen gewichen. Dieser rasche Wandel hat das Gebiet zu einem dynamischen und attraktiven Wohnort gemacht, der eine vielfältige Mischung von Bewohnern anzieht. Das ursprünglich „Wunderkammer“ genannte neue Viertel verwandelt ein 4,7 Hektar großes Industriegelände, auf dem sich einst ein Siemens-Werk und ein Betonwerk befanden, in ein gemischt genutztes Quartier.

Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht ein Masterplan, der eine große Vielfalt an architektonischen Formen, Gebäudehöhen und Nutzungen vorsieht und so ein lebendiges und dynamisches Stadtzentrum für Obersendling schafft. Leitend für den städtebaulichen Entwurf war die Frage, wie ein dichtes Stadtviertel mit hervorragenden Landschafts- und Umweltbedingungen geschaffen werden kann, das sich nahtlos in seine Umgebung einfügt und gleichzeitig eine hohe Sichtbarkeit des städtischen Lebens bietet. Digitale Werkzeuge unterstützten den Entwurfsprozess, um Umwelt- und Klimaaspekte zu optimieren, während die Lage zwischen zwei nahe gelegenen U-Bahn-Stationen ein fortschrittliches Mobilitätskonzept ermöglichte.

Die nördliche Grenze des Projekts bildet die Boschetsrieder Straße. Zentral durch das Projektgebiet verläuft eine ehemalige Bahnlinie, die als Fußgänger- und Radweg, das Gleisband, umfunktioniert wurde; heute verläuft unter ihr die U-Bahnlinie 3. In Anlehnung an die Industrie- und Nachkriegsgeschichte spiegelt die architektonische Sprache des Viertels den rauen, ungeschliffenen Charakter der Gegend wider, mit Materialien wie Sichtbeton, Stahl und Backstein. Diese postindustrielle Ästhetik wird jedoch durch eine Fülle von Grünflächen aufgelockert. Auf diese Weise wird der ganzheitliche visuelle Reiz erhöht und gleichzeitig ein Beitrag zum Mikroklima und zur Artenvielfalt des Stadtgebiets geleistet.

Der zentrale Platz des Viertels, der von drei 80 Meter hohen Türmen flankiert wird, weitet sich in der Mitte aus und schafft so eine Fülle von Räumen, in denen sich Bewohner und Besucher versammeln, entspannen und bequem die Natur genießen können. Diese Türme mit ihren gestaffelten und terrassenförmigen Formen sind eine Anspielung auf die Industriesilos, die einst die Skyline der Gegend prägten. Gleichzeitig wird dieser weitläufige Platz durch Rücksprünge und Abstufungen in den umliegenden Gebäuden weiter eingerahmt. Wo dies der Fall ist, sind Terrassen und andere Außenbereiche auf halber Höhe der Gebäude angeordnet. Begrünte Dächer, Regenwassernutzung und energieeffiziente Bausysteme sind in diesem neuen Stadtteil Standard.

Mit der Weiterentwicklung von Obersendling entsteht im Südwesten Münchens ein zukunftsweisendes Quartier, das Industrie und Erneuerung zu einer hochverdichteten Bebauung mit beispielhafter architektonischer Vielfalt verbindet. Mit „Sugar Valley“ wird der innovative Ansatz der laufenden Ortsgestaltung auf die Zukunft des Quartiers übertragen. Durch die Verschmelzung von Alt und Neu, die Einrahmung des Quartiers durch hohe Türme und gestaffelte Terrassen und die spielerische Gestaltung des Erdgeschosses wird dieses neue Projekt zu einem begehrten Teil von Obersendling, München, für viele kommende Generationen.

Quelle: KCAP, Hilfsmittel: KI, Lektorat: Architekturblatt

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