29. April 2024

Henning Larsen entwirft kreisförmiges Gebäude aus Holz für CERN

Kopenhagen(DK (pm) – Der aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangene Entwurf von Henning Larsen geht über den traditionellen Industrie- und Laborkontext hinaus. B777 ist in die Natur eingebettet, wobei biogene Materialien und kohlenstoffarmes Design im Vordergrund stehen, um Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Wohlbefinden zu fördern.

Das runde B777-Gebäude, das dem CERN-Campus im Prevessin auf der französischen Seite der französisch-schweizerischen Grenze eine „Natur-Campus“-Identität verleihen soll, steht am Rande des Waldes und des Parks und lädt Wissenschaftler und Gäste in das Gebiet ein.

Zentrum der Existenz

Der kreisförmige Entwurf mit einem geschützten Innenhof als Herzstück verbindet nahtlos Wald, Park und Platz. Büro-, Labor- und Werkstatträume sind in dem offenen Holzgebäude vereint und bieten eine ständige Verbindung zur Natur.

Der Entwurf von Henning Larsen spiegelt die ursprüngliche Mission des CERN wider, Wissenschaftler im gemeinsamen Streben nach Wissen zu vereinen. Bei seiner Gründung im Jahr 1954 schlossen sich 12 europäische Länder zusammen, um die größte Forschungseinrichtung für Teilchenphysik zu errichten. Heute ist das CERN nach wie vor das Epizentrum wissenschaftlicher Innovation und beherbergt die größten und komplexesten Forschungsinstrumente der Welt, insbesondere den leistungsstarken Teilchenbeschleuniger The Large Hadron Collider.

Öffentlicher Platz

Der zentrale Innenhof des Gebäudes ist von den geschützten Plätzen im Herzen der nahe gelegenen Alpendörfer inspiriert und verlängert den Aufenthalt im Freien. Er ist bewusst offen und durchlässig gestaltet und fungiert als soziales Zentrum. Dieser Raum dient als Erweiterung der Büro- und Innenraumaktivitäten und verbindet nahtlos Laborbereiche mit informellen, von Grün umgebenen Besprechungsbereichen und Büros im inneren Kreis mit Blick in die Natur. Dieser zentrale Knotenpunkt bildet das Tor zum Restaurant mit Sitzplätzen im Freien und einem Küchengarten mit aromatischen Pflanzen. Im Sommer spenden die Blätter Schatten, im Winter empfängt die Kantinenterrasse die Sonnenstrahlen, und bei Regenwetter fungiert die Passage als überdachter Raum.

Verbundene Landschaften

Durch die Verschmelzung der umgebenden Landschaft entsteht ein ausgedehnter Korridor der biologischen Vielfalt, der das Leben zum Blühen bringt. „Langsame“ Wege und neue Routen rund um den Campus werden die Menschen ermutigen, sich mit der Natur zu verbinden.

Die Landschaft rund um das Gebäude wird einen urbaneren Charakter annehmen, mit Inseln aus wildem Gras, die vom Jura inspiriert sind, und Platz für Fahrradwege, Fahrradparkplätze und Ladestationen.

„Unsere Vision ist es, einen dynamischen Arbeitsbereich im Herzen der Natur zu schaffen – einen Ort, an dem Wohlbefinden, Zusammenarbeit und Wissen gedeihen. Es handelt sich nicht nur um ein gewöhnliches Büro; das kreisförmige Design dient als symbolische Markierung und schafft ein neues kulturelles Zentrum für den gesamten Campus in einem ehemals starren, orthogonalen Forschungspark“, sagt Søren Øllgaard, Partner und Design Director, Henning Larsen

Die Reduzierung des verkörperten Kohlenstoffs sowie des betriebsbedingten Kohlenstoffs hat während des gesamten Entwurfs Vorrang, wobei die Auswirkungen des Gebäudes auf die Umwelt durch Lebenszyklusanalysen bewertet werden. Um die Möglichkeit der Wiederverwendung und des Recyclings der Baumaterialien zu berücksichtigen, ist die Struktur für die Demontage durch einfache, demontierbare und mechanische Verbindungen ausgelegt.

Die dreidimensionale Fassade maximiert das Tageslicht und die natürlichen Ausblicke, während sie gleichzeitig Selbstbeschattung erzeugt, um Sonneneinstrahlung zu verhindern, was zu einem geringeren Energieverbrauch bei der Kühlung führt.

© Henning Larsen Architects

Quelle: Henning Larsen

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