30. April 2024

Henning Larsen: Bozens kühne urbane Umwandlung

Kopenhagen / Dänemark (abki) – Der vorgeschlagene Entwurf, der auf adaptive Wiederverwendung, Urban Mining und Holzbau setzt, wird das postindustrielle Gebiet in das „Ponte Roma Quartier“ umwandeln, ein einladendes, generationenübergreifendes, gemischt genutztes Viertel, das eine Lösung für die Wohnungskrise der Stadt darstellt.

(c) Vivid Vision

Das in der Südtiroler Region der italienischen Alpen gelegene Ponte Roma Quartier überbrückt die Kluft zwischen unzusammenhängenden Stadtvierteln und wird die Verbindung zum Stadtzentrum von Bozen wiederherstellen, das industrielle Erbe erhalten und die biologische Vielfalt verbessern.

Das städtebauliche Konzept von Henning Larsen ist um einen zentralen Park herum angelegt, der das gesamte Viertel durchdringt. Der begehbare Charme des historischen Bozen wird durch verbesserte Fußgänger- und Fahrradwege aufgegriffen und verstärkt.

(c) Vivid Vision

Das spielerische und farbenfrohe Stadtgefüge Bozens wird beibehalten, charmante Gassen, intime öffentliche Plätze und bescheidene Türme spiegeln den Charakter der Stadt wider. Die malerische Aussicht auf die Berge wird durch unterschiedliche Gebäudevolumen optimiert, die neue erschwingliche Wohnungen, Studentenwohnungen, Cafés und Restaurants, Büros, Arbeitsräume, ein Fertigungslabor und eine Gärtnerei beherbergen. Der Innenhof und die Dächer sind barrierefrei gestaltet und bieten viel Sonnenlicht. Die Dächer werden Aussichtspunkte und Erholungsräume bieten und das Stadtbild bereichern.

Die Bauträger SIGNA, Habitat und eine Gruppe lokaler Unternehmer haben sich zum Ziel gesetzt, eine Lösung für die Wohnungsnot in Bozen zu finden. Sie werden dafür sorgen, dass 1.000 neue Wohnungen entstehen, darunter auch erschwingliche Wohnungen und Unterkünfte für 500 Studenten, die nur wenige Minuten mit dem Fahrrad von der Universität Bozen im historischen Zentrum entfernt sind. Der städtebauliche Entwurf fügt sich in das bestehende Verkehrsnetz ein, schafft Verbindungen zur Stadt und räumt dem barrierefreien Verkehr innerhalb des Viertels Vorrang ein.

„Mit der Vision des Ponte Roma Quartiers wollten wir nicht nur ein neues Viertel, sondern eine lebendige Gemeinschaft schaffen, die Bozen neues Leben einhaucht und der jungen Generation einen überzeugenden Grund gibt, sich in der Stadt niederzulassen. Die Priorisierung der adaptiven Wiederverwendung und des urbanen Bergbaus stellt sicher, dass das industrielle Erbe des Viertels gewürdigt wird und Bozens verspieltes und farbenfrohes Stadtgefüge erhalten bleibt.“ Global Design Principal, Louis Becker

(c) Vivid Vision

Zwei weitläufige Industriegebäude mit offenem Konzept werden in öffentliche Räume mit Cafés, Geschäften, Restaurants, Gemeinschaftsbereichen und einer Kletterhalle umgewandelt. In der Nähe gelegene Gebäude werden einfallsreich umgenutzt, wiederverwendete Materialien wie Ziegel und Pflastersteine werden als Bodenbelag ein neues Leben finden, während robuste Balken zu Gewächshäusern für die urbane Landwirtschaft verarbeitet werden. Andere Materialien, darunter Metall, werden zu Veranden, Terrassen und dekorativen Akzenten umfunktioniert.

Die Erhöhung der Artenvielfalt ist ein zentraler Bestandteil des Entwurfs, der die städtische Landschaft mit natürlichen Räumen bereichert, die zum Wohlbefinden der Bewohner und der Umwelt beitragen. Begrünte Dächer, Parks, ein angenehmes Mikroklima und Initiativen für die urbane Landwirtschaft werden ein Umfeld schaffen, das als „Schwammstadt“ fungiert und Regenwasser effizient auffängt und wiederverwertet. 30 % der Dächer werden mit Solarzellen bestückt, die mehr als 50 % des Bedarfs des Viertels decken sollen, was eine größere Abhängigkeit von erneuerbaren Energiequellen bedeutet.

(c) Vivid Vision

Das Ponte Roma Quartier ist ein Konzeptentwurf, der der Stadt Bozen vorgeschlagen wurde.

Über Ponte Roma Quartier

Das Projekt: Stadtentwicklung
Standort: Bozen, Italien
Größe: ca. 163.000 m2
Auftraggeber: SIGNA und Habitat
Leitender Architekt: Henning Larsen
Stadtplanung: CKSA, area17
Berater: Ingena, CISMA
Rendering: Vivid Vision

Quelle: Henning Larsen, Hilfsmittel: KI, Lektorat: Architekturblatt

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