13. Oktober 2025

El Cambio Academy – Eine neue Schule zur Förderung globaler Verantwortung

Kopenhagen/DK (abki) – Die erste Bauphase der El Cambio Academy, einer wachsenden Jugendfußball- und Bildungseinrichtung in Masaka, Uganda, hat begonnen – modular errichtet mit Stampflehmziegeln aus vor Ort gewonnenem Erdmaterial.

Das Projekt wurde von Henning Larsen in Zusammenarbeit mit dem lokalen Büro Siimi Design Studio entworfen, das über umfassendes Wissen über die lange Tradition des Stampflehms in Uganda verfügt. Der Campus wird 60 Kindern im Alter von 9 bis 16 Jahren eine gesunde Umgebung für schulisches Lernen und sportliches Training bieten. Diese Bauphase wird durch eine Förderung von 800.000 DKK durch die Ramboll Foundation sowie weitere 250.000 DKK von Henning Larsen ermöglicht.

© Æstetica

Um das aktuelle und zukünftige Wachstum der Akademie zu ermöglichen, wird der neue Campus modular nach einfachen, wiederholbaren Gestaltungsprinzipien gebaut, die Flexibilität und leichte Anpassbarkeit in den Vordergrund stellen. Dieser Ansatz erlaubt eine phasenweise Errichtung und Erweiterung im eigenen Tempo, sodass sich die Schule an wechselnde Bedürfnisse anpassen kann, ohne größere bauliche Eingriffe. Der Masterplan umfasst Gebäude für die Primar- und Sekundarstufe, eine Sporthalle, Wohnheime für Jungen und Mädchen sowie verschiedene flexible Innen- und Außenräume zum Lernen. Ein regulärer Fußballplatz und ein eigener Spielplatz bilden das Herzstück des Campuslebens, ergänzt durch einen Rundweg um das Gelände, der zu Bewegung, Spiel und sozialem Austausch anregt.

Die El Cambio Academy vergibt Vollstipendien an alle Schüler und kombiniert schulische Bildung mit Fußballtraining und Mentoring, um Wege zu internationalen Karrieren zu eröffnen. Der neue 1.280 m² große Campus wird das nächste Wachstumsstadium der Akademie unterstützen, indem er speziell gestaltete Räume zum Lernen, Wohnen und Spielen bereitstellt.

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Lokales Wissen schafft widerstandsfähiges Design

Der in Bauabschnitten realisierte Entwurf nutzt lokales Bauwissen und Handwerk, das durch die Zusammenarbeit mit Siimi Design Studio eingebracht wurde, und verwendet lokal verfügbare Materialien wie Lehm, Holz und Techniken des Stampflehms. Die Außenwände der Schulgebäude und weiterer zentraler Bauten bestehen aus 400 mm starkem Stampflehm, der aus dem Aushub der Fundamente stammt, und sind mit Lehmputz versehen – für Wärmespeicherung und dauerhafte Stabilität. Innenwände bestehen aus mit Lehm verputzten, geflochtenen Holzgeflechtwänden. Für die geneigten Dächer kommen Papyrusschirme, Wellblech und Holzsparren zum Einsatz, was akustische Qualität und thermischen Komfort verbindet.

Die Wohnheime betonen die Modularität durch den Einsatz gewebter Papyrustextilien, die mit Holzgeflechten gefüllt und mit Lehmputz beschichtet sind und auf Holzsparren ruhen – so lassen sich die Räume künftig leicht instand setzen oder umgestalten.

„Lokale Herausforderungen begegnet man am besten mit lokalen Lösungen. Die El Cambio Academy zeigt, wie Gestaltung sowohl kontextbezogen als auch skalierbar sein kann – und warum das heute wichtiger ist denn je. Durch die Zusammenarbeit mit ugandischen Partnern und deren tiefem Wissen über Materialien und Handwerk schaffen wir mit bescheidenen Mitteln eine nachhaltige Wirkung. Das Ergebnis ist eine gesunde, widerstandsfähige Lernumgebung, die mit der Gemeinschaft wachsen kann“,
sagt Jakob Strømann-Andersen, Direktor für Innovation und Nachhaltigkeit bei Henning Larsen.

Um dem warmen, feuchten Klima entgegenzuwirken, legte das Designteam den Fokus auf natürliche Klimakontrolle und integrierte passive Belüftungssysteme in den gesamten Campus. Die geneigten Dächer ermöglichen eine Schachtlüftung und sind mit gewebten Holzgeflechten versehen, die der Dachlinie folgen und die Luftzirkulation verbessern. Die Wohnräume werden durch Querlüftung ergänzt – mit einer schmalen Öffnung zwischen Dach und Wand, die durch ein geflochtenes Holzgeflecht geschützt ist und Luft filtert, Sichtschutz bietet und indirektes Licht hereinlässt.

Wo immer möglich, kommen biobasierte Materialien zum Einsatz. Beton wird ausschließlich für Fundamente wie Bodenplatten und Sockel verwendet, die die Gebäude über dem Boden anheben und sie so gegen Regen schützen.

Alle Lösungen sind bewusst einfach, flexibel und modular gehalten – sodass der Campus leicht wachsen und sich weiterentwickeln kann, im Takt der Akademie.

Die erste Bauphase umfasst das Jungenwohnheim, dessen Fertigstellung für Sommer 2025 geplant ist

Quelle: Henning Larsen | Hilfsmittel: KI-gestützte Textaufbereitung | Redaktion und Lektorat: Architekturblatt

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