Kopenhagen/DK (abki) – Das Haus der Musik ist ein neues Kulturzentrum im Herzen der Stadt Braunschweig. Das Architekturbüro ADEPT aus Kopenhagen und Hamburg hat das ehemalige Karstadt-Gebäude durch eine nachhaltige Umnutzung in ein modernes Zentrum für Musik und Gemeinschaft verwandelt. Auf rund 18.000 Quadratmetern bietet das Haus der Musik einen hochmodernen Konzertsaal, eine öffentliche Musikschule sowie zahlreiche gemeinschaftlich nutzbare Räume.
Anstatt das Gebäude aus den 1970er Jahren abzureißen, setzt das Projekt auf die adaptive Wiederverwendung der bestehenden Tragstruktur. Der neue Konzertsaal wurde auf dem Volumen des alten Kaufhauses positioniert, während die Musikschule mit direktem Zugang von der Straße aus für die Öffentlichkeit gut erreichbar ist.

Im Zentrum des Entwurfs steht der sogenannte „Dritte Ort“ – ein flexibler, unprogrammierter Raum, der den Austausch und die Begegnung zwischen Menschen fördert. Diese Idee schafft eine lebendige Atmosphäre, in der Lernen, Proben und informelle Treffen Hand in Hand gehen können. Besonders hervorzuheben ist der „Klangkeller“ im Untergeschoss, der als Bühne für experimentelle Musik dient und Raum für kreative Entfaltung bietet.
Der Konzertsaal selbst folgt der bewährten „Schuhschachtel“-Typologie, die eine hervorragende akustische Qualität garantiert. Schallreflektierende Wand- und Deckenpaneele sowie deckeneingebaute Elemente ermöglichen eine akustische Feinabstimmung, die sowohl für klassische Orgelmusik als auch für moderne Konzerte ideal ist.


Martin Krogh, Gründungspartner von ADEPT, beschreibt das Haus der Musik Braunschweig als ein „Wunschprojekt“, das Nachhaltigkeit, Transformation und sozialen Mehrwert verbindet. Mit einem Budget von rund 120 Millionen Euro ist es das größte Bauvorhaben in der Geschichte des Büros.
Das Gebäude befindet sich an einer wichtigen Fußgängerachse Braunschweigs. Die transparente Erdgeschossfassade sowie großzügige Terrassen und Foyers verbinden das Haus mit der Stadt und laden Besucher zum Verweilen ein. Durch Sichtachsen und Durchgänge vernetzt sich das Projekt mit der historischen Altstadt und schafft neue öffentliche Treffpunkte.
Die Fassadengestaltung interpretiert den modularen Rhythmus des Bestandsgebäudes neu und verwandelt ihn in eine skulpturale, weiche Hülle. Diese spielt mit Licht und Schatten und ermöglicht zugleich Einblicke ins Innere. Die Jury lobte insbesondere den gelungenen Spagat zwischen Erhalt, Innovation und kontextueller Integration.
Das Haus der Musik Braunschweig steht somit exemplarisch für eine Architektur, die Vergangenheit und Zukunft verbindet und dabei soziale, kulturelle und ökologische Aspekte in den Mittelpunkt stellt.





Quelle: ADEPT, Hilfsmittel: KI, Lektorat: Architekturblatt
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