15. Juli 2025

Jacob Kurek, Managing Director bei Henning Larsen: „Unser Ansatz basiert auf Forschung, Neugier und Anpassungsfähigkeit.“

Als Managing Director von Henning Larsen steht Jacob Kurek an der Spitze eines der international engagiertesten Architekturbüros Skandinaviens. Im ausführlichen Gespräch spricht er über seinen persönlichen Weg zur Architektur, die Werte, die die globale Praxis des Büros prägen, und über die Zukunft von Gestaltung angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise. Ob urbane Transformation in Kopenhagen oder großmaßstäbliche Infrastruktur in Singapur – Kurek gibt Einblicke in eine Arbeitsweise, die von interdisziplinärer Zusammenarbeit, Neugier und gesellschaftlicher Verantwortung getragen wird. Ein eindrucksvolles Plädoyer für Architektur als Motor sozialer und ökologischer Wirkung.

Jacob Kurek
Jacob Kurek © Agnete Schlichtkrull | Henning Larsen

Wie sind Sie zur Architektur gekommen?

Jacob Kurek: Ich habe schon immer gern gezeichnet und gebaut. Es liegt in meinen Genen – meine Mutter war technische Zeichnerin in einem Architekturbüro, mein Vater war Tischler. Kreativität war bei uns zu Hause allgegenwärtig. Es hat mich fasziniert, dass meine Mutter ein Haus zeichnen und mein Vater es bauen konnte.

Nachdem ich meine Ambitionen als Profifußballer aufgegeben hatte, begann ich in meinen Zwanzigern ein Architekturstudium. Was mich wirklich fesselte, war der Prozess, große Ideen in Realität zu verwandeln – die Brücke zwischen Konzept und Umsetzung zu schlagen.

Wo und bei wem haben Sie Architektur studiert?

Jacob Kurek: Ich habe an der Königlich Dänischen Kunstakademie für Architektur in Kopenhagen (KADK) studiert. Während meines Studiums absolvierte ich 1996 ein Praktikum bei Henning Larsen und kehrte anschließend zurück, um mein Studium abzuschließen. 2001 machte ich meinen Abschluss – und bin seither im Büro geblieben.
Es war eine prägende Zeit als Praktikant, und es erfüllt mich mit Stolz, dass ich im Unternehmen viele verschiedene Rollen übernommen habe.

Heute bieten wir etablierte Praktikumsprogramme für Architekt\:innen, Landschaftsarchitekt\:innen, Bauzeichner\:innen, Business Developer und Computational Designer an. Man kann sich bei Wettbewerben einbringen, aber auch bei Lebenszyklusanalysen (LCA), in der Kommunikation und vielem mehr. Unser Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Studierende praktische Erfahrungen sammeln können.

Ein Architekturstudium vermittelt mehr als nur die Fähigkeit, Gebäude zu entwerfen – es lehrt analytisches Denken, aktives Zuhören und Dialogfähigkeit. Viele meiner Kommiliton\:innen dachten damals, wir würden alle klassische Entwurfsarchitekt\:innen werden. Heute arbeiten wir in der Entwicklung, im Bauwesen, in den Medien oder in der Politik – das zeigt, wie vielseitig und übertragbar die erworbenen Fähigkeiten sind.

Wer oder was hatte den größten Einfluss auf Ihre berufliche Laufbahn?

Jacob Kurek: Ich habe den Großteil meines Berufslebens außerhalb Dänemarks verbracht – das hat mich am stärksten geprägt. Jedes Mal, wenn man reist, in einem neuen Kontext arbeitet oder mit anderen Kulturen in Kontakt kommt, kehrt man mit neuen Perspektiven zurück. Man kommt nie mit leeren Händen zurück.
In gewisser Weise werden Architekt:innen zu einem Bindeglied zwischen Orten – sie bringen Ideen, Methoden und Inspirationen von einem Kontext in einen anderen. Das gilt ganz besonders für unsere internationalen Studios.

Mich hat schon immer fasziniert, wie Persönlichkeiten wie Jørn Utzon, Arne Jacobsen oder Henning Larsen selbst durch die Welt reisten, Einflüsse aufnahmen und in ihrer Arbeit neu interpretierten. Kopenhagen würde heute ohne den historischen Einfluss niederländischer Gestaltung ganz anders aussehen.

Für mich ist gutes Design ein fortlaufendes Gespräch – das Lernen von anderen, das Mitbringen dieses Wissens und die Frage: „Was wäre, wenn …?“ Man muss sich immer wieder daran erinnern, außerhalb gängiger Normen zu denken – außerhalb der Box.

Gibt es Projekte, die Ihnen besonders am Herzen liegen – und warum?

Jacob Kurek: Ich hatte das Privileg, viele unserer Projekte von Henning Larsen in Amerika, Europa, Asien und Australien zu besuchen. Kein Projekt gleicht dem anderen – besonders, weil wir in unterschiedlichsten Typologien und Maßstäben arbeiten. Was sie alle verbindet, ist eine klare Vision: sei es die Priorisierung öffentlicher Räume, der Vorrang von Natur oder das Neudenken urbaner Erlebnisse. Unser Ansatz basiert auf Forschung, Neugier und Anpassungsfähigkeit – ein Prozess, der mich immer wieder inspiriert.

Das zeigt sich beispielsweise in unserem Landschaftsprojekt Rifle Range Nature Park in Singapur. Dort führte das Team eine neunmonatige Grundlagenerhebung zur Flora und Fauna durch, die maßgeblich das Design beeinflusste. Ein ehemaliger Steinbruch wurde in ein lebendiges Naturreservat verwandelt – mit wiederhergestellten Wäldern und Feuchtgebieten sowie wasserbewussten Lösungen. Entstanden ist ein immersiver Naturraum, der ökologische Regeneration und Besuchererlebnis vereint – zum Schutz eines der letzten ursprünglichen Waldgebiete Singapurs.

Ein weiteres Projekt, das mich begeistert, ist der Prager Hauptbahnhof. Er hat das Potenzial, das Stadterlebnis neu zu definieren. Bahnhöfe prägen den ersten und letzten Eindruck einer Stadt – das inspirierte unser Team dazu, ihn nicht nur als Verkehrsknotenpunkt, sondern als lebendigen städtischen Ort zu denken. Der Entwurf verwandelt ihn in ein Ziel an sich – einen integralen Teil des öffentlichen Raums, der das urbane Leben bereichert.

Und dann gibt es natürlich noch das Moesgaard Museum in Aarhus – ein Wettbewerb, an dem ich als junger Architekt beteiligt war. Es ist ein Ort, an dem Architektur und Landschaft verschmelzen: Das Museum wird Teil seiner Umgebung. Das öffentlich zugängliche, begrünte Schrägdach hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt – für Picknicks, Fahrradfahrten oder Schlittenfahrten im Winter. Nach der Eröffnung interviewten wir Besucher:innen, die schon mehrmals auf dem Dach waren, bevor sie überhaupt bemerkten, dass sie sich auf einem Museum befanden. Das ist für mich die Essenz von guter Gestaltung: Räume zu schaffen, die funktional sind und sich gleichzeitig tief in das Leben der Menschen integrieren.

Was macht dänische Architektur besonders? Welche Merkmale kennzeichnen die Projekte Ihres Büros?

Jacob Kurek: Dänische Architektur wird häufig mit Funktionalismus und Minimalismus assoziiert. Für mich liegt ihre eigentliche Besonderheit jedoch in ihrer Verspieltheit und sozialen Verantwortung. Genau diese Kombination macht sie so einzigartig – Gestaltung mit Sinn und Zweck, tief verankert in gesellschaftlichem Engagement.

Bei Henning Larsen verstehen wir Design als Aufgabe und Privileg, das wir mit Neugier, Empathie und Innovationsfreude angehen. Wir pflegen eine Haltung der Anpassungsfähigkeit – sowohl in unseren Teams als auch in unseren Projekten – und suchen stets nach neuem Wissen, um Konventionen zu hinterfragen.

Egal, wo wir arbeiten: Der Kontext ist entscheidend. Wir berücksichtigen lokale Ökosysteme ebenso wie kulturelle Erzählungen. So entstehen Projekte, die sich nicht nur harmonisch in ihre Umgebung einfügen, sondern auch bedeutsame Erfahrungen für die Nutzer:innen schaffen.

Letztlich geht es darum, zuzuhören, zu lernen und im Austausch Räume zu gestalten, die dauerhaft und wandlungsfähig sind – Orte, die das Bestehende bewahren, persönliche Interpretationen zulassen und einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Wie sieht Ihre Vision für die zukünftige architektonische und strategische Ausrichtung Ihres Büros aus?

Jacob Kurek: Als ich Geschäftsführer wurde, sah ich die Chance, eine Unternehmenskultur zu prägen, die auf die Herausforderungen und Möglichkeiten unserer Zeit abgestimmt ist. Die Komplexität, ein internationales Architekturbüro zu leiten, ist allgegenwärtig – und ich wusste, dass wir eine proaktivere und deutlichere Position brauchen, um unsere Teams und Auftraggeber besser zu unterstützen. Was wir tun, geht über die reine Projektabwicklung hinaus – wir schaffen nachhaltige Wirkung, und das wird wahrgenommen.
Gestaltung mit Wirkung durch Innovation – das ist mein Leitmotiv. Wir stehen an einem Wendepunkt: Die Klima- und Biodiversitätskrisen verändern grundlegend, was wir unter herausragender Gestaltung verstehen. Ich habe das Glück, ein globales Kollektiv leidenschaftlicher Menschen zu leiten, die entschlossen sind, unsere Branche und die Welt positiv zu verändern.

Meine Aufgabe ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem unser Team aufblühen kann – indem wir unsere Stärken gezielt fördern und Zusammenarbeit ermöglichen. Neugier ist dabei der zentrale Antrieb unserer Kultur; sie bringt uns dazu, Grenzen zu hinterfragen und kontinuierlich Neues zu schaffen. Wir verfügen über ein außergewöhnliches Team, das herausragende Projekte realisieren kann – meine Priorität ist, diesen leistungsstarken Teams den Raum und die Unterstützung zu geben, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein.

Sie haben weltweit Projekte umgesetzt. Welche Herangehensweisen oder Perspektiven der beteiligten Akteure haben sich besonders positiv auf Planung und Umsetzung ausgewirkt? Und wie sieht für Sie ein idealer Planungs- und Realisierungsprozess aus – unabhängig von landesspezifischen Vorgaben?

Jacob Kurek: Den „einsamen Heldenarchitekten“ gibt es heute nicht mehr – erfolgreiche Projekte entstehen im Kollektiv. Deshalb arbeiten wir mit interdisziplinären Teams. Entscheidend ist, die richtigen Menschen an einen Tisch zu bringen: lokale Gemeinschaften, Expert:innen, Behörden. Alle Stimmen müssen gehört werden. Wir hören zu, forschen und entwerfen. Stakeholder-Management war noch nie so wichtig wie heute. Verantwortung, Teilhabe und Zugehörigkeit sind essenziell – sowohl innerhalb des Büros als auch im externen Wirkungskreis.

Ein Beispiel ist 105 Victoria Street in London. Dort sorgt eine gemeinsam entwickelte Social-Value-Strategie dafür, dass sich die lokale Bevölkerung mit dem Projekt identifiziert. Sie erkennt den konkreten Nutzen – so wird die Architektur Teil der Gemeinschaft.

Ein idealer Planungsprozess ist kollaborativ, transparent und flexibel – mit kontinuierlichem Dialog aller relevanten Beteiligten. So entstehen Entwürfe, die sowohl lokal verwurzelt als auch global relevant sind – und in jedem Kontext Wirkung entfalten können.

Inwieweit hat die Fusion mit der Ramboll Group im Jahr 2020 die strategische Ausrichtung von Henning Larsen verändert – insbesondere im Hinblick auf interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Lösungen für Klimaherausforderungen? Können Sie konkrete Projekte nennen?

Jacob Kurek: Seit 2020 ist Henning Larsen stark gewachsen – in fachlicher Breite wie in globaler Präsenz. Heute sind wir rund 600 Mitarbeitende: Architekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen, Stadtplaner:innen, Forscher:innen und Gestalter:innen – doppelt so viele wie vor der Fusion.

Als Teil der Ramboll Group verfolgen wir eine gemeinsame Strategie, die unsere Möglichkeiten erweitert, Kund:innen bei der Bewältigung komplexer klimatischer Herausforderungen zu unterstützen. Wir sind kein „One-Stop-Shop“, sondern zwei eigenständige Marken unter einem Eigentümer – der Ramboll Foundation – verbunden durch unser gemeinsames Streben nach Wissen, Innovation und Wirkung.
Die Stiftungsstruktur garantiert langfristige, unabhängige Entwicklung. Gewinne werden in Innovation, Menschen und Projekte reinvestiert. Gleichzeitig stärkt sie unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit – etwa mit Ingenieur:innen und Fachplaner:innen.

Ein gutes Beispiel ist der North-South Corridor in Singapur. Hier gestalten wir einen 21,5 km langen Verkehrsraum um – mit dem Ziel, Mobilität und urbanes Leben neu zu denken. Das Projekt ist richtungsweisend in seiner Größenordnung und liefert weltweit Anregungen, wie resiliente, inklusive und biodiversitätsfördernde Stadtquartiere gelingen können.

Dank unseres globalen Netzwerks können wir international führende Expertise einbringen – und dabei tief im lokalen Kontext bleiben. Diese beiden Perspektiven zusammenzubringen ist unsere Stärke: visionär denken und zugleich ortsspezifisch handeln.

Kopenhagen gilt als Vorreiter moderner Stadtplanung. Welche Lösungen empfinden Sie als besonders wegweisend?

Jacob Kurek: Ich bin rund 25 Kilometer außerhalb Kopenhagens aufgewachsen – und habe die Transformation der Stadt über drei Jahrzehnte miterlebt.

Der Erfolg liegt im Ehrgeiz und im langfristigen Denken: Industriebrachen werden in öffentliche Räume verwandelt, Infrastrukturen so gestaltet, dass sie das städtische Leben erleichtern und bereichern. Der Fingerplan und die grüne Transformation der Stadt basieren auf mutigen Entscheidungen von Stadtplaner:innen – getragen von hoher gesellschaftlicher Akzeptanz.

Unbedeutende Restflächen werden zu durchgrünten Verbindungen, zu beliebten Wegen durchs Stadtgefüge – oft ohne Zäune, durchlässig für alle, integriert mit Schulen, Parks und öffentlichen Einrichtungen.

Die Fahrradkultur in Kopenhagen ist kein Imageprojekt oder Sportthema – sie ist ein elementarer Bestandteil des Alltags. Der Radverkehr hat stellenweise mehr Raum als der Autoverkehr.
Ein prägendes Ereignis war die Reinigung des Hafens. Diese begann in den 1980er-Jahren. 1999 wurde der innere Hafen für sauber erklärt – und schwimmfähig. Das war ein Wendepunkt auf dem Weg vom verschmutzten Industriehafen zum lebendigen Freizeitraum. Wenig später eröffnete das erste Hafenbad an den Islands Brygge – in einem damals verlassenen Gebiet, das nach einer Explosion in einer Sojafabrik entvölkert war.

Gibt es ein Stadtviertel in Kopenhagen, das Sie für besonders gelungen halten? Und warum?

Jacob Kurek: Kopenhagen hat viele vitale Stadtviertel. Besonders beeindruckend finde ich Vesterbro, wo auch unser Büro liegt. Einst ein Industrie- und Rotlichtbezirk, hat es sich zu einem der dynamischsten und vielfältigsten Quartiere der Stadt entwickelt.

Vesterbro beherbergt alles – von den Tivoli-Gärten über das Meatpacking District mit seinen umgenutzten Lagerhallen bis zu Parks, Seen und unabhängigen Läden. Straßen wie die Værnedamsvej oder die Gammel Kongevej stehen exemplarisch für die Kopenhagener Mischung: gemütliche Cafés wie Rist, Bars wie Bird, kleine Boutiquen und exzellente Restaurants.

Auch das Viertel Carlsberg, noch in Entwicklung, ist ein Highlight: Historische Brauereigebäude werden dort mit zeitgenössischer Architektur kombiniert – ein Ort, der sich wandelt, ohne seine Geschichte zu verlieren.

Hat sich Ihre berufliche Praxis oder Haltung verändert? Welchen Rat geben Sie angehenden Architekt:innen?

Jacob Kurek: Eine der größten Veränderungen: Kein:e Architekt:in arbeitet heute isoliert. Die Zeit der „Starchitects“ neigt sich dem Ende. Gutes Design entsteht nicht im luftleeren Raum – es braucht interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Ob mit Biolog:innen, Denkmalpfleger:innen, Anthropolog:innen, Ingenieur:innen, Landvermesser:innen, Künstler:innen oder Philosoph:innen – die besten Projekte entstehen, wenn vielfältige Perspektiven zusammenkommen.

Mein Rat an junge Architekt:innen: Bleibt neugierig, sucht aktiv die Zusammenarbeit. Architektur bedeutet, Lebensräume zu gestalten – in Reaktion auf Klima, Kultur und Gesellschaft. Je mehr Stimmen ihr einbindet, desto relevanter und tragfähiger wird eure Arbeit.

Genauso wichtig: Findet eure eigene Stimme. Rückblickend war mein Weg in die Architektur geprägt von kreativen Menschen um mich herum – meiner Mutter, meinem Vater, meinen Kolleg:innen. Mich faszinierte, dass aus einer Idee auf Papier Wirklichkeit werden kann. Daran hat sich nichts geändert – nur die Dimensionen sind gewachsen.

In welchen Bereichen setzt Ihr Büro künstliche Intelligenz ein – und welche Anwendungen empfinden Sie als besonders zukunftsweisend?

Jacob Kurek: Wir setzen KI gezielt dort ein, wo sie unsere Arbeit sinnvoll ergänzt – etwa bei der Analyse von Daten, um komplexe Umgebungen besser zu verstehen und zu gestalten. So können wir Lösungen entwickeln, die Ökosysteme, Gemeinschaften und Stadträume regenerieren und stärken. KI ist ein effizientes Werkzeug – sie schafft Freiraum für Kreativität.

Gleichzeitig bleibt sie ein Werkzeug. Im Zentrum stehen menschliche Intuition, Kreativität und das tiefe Verständnis für Ort und Menschen. KI kann unterstützen – aber Vision und Innovation kommen aus unseren Teams.

Gibt es ein Motto, das Sie in Ihrer Arbeit leitet?

Jacob Kurek: Große Dinge entstehen gemeinsam. Gestaltung ist ein kollektiver Prozess – gemeinsam erreichen wir mehr.

Vielen Dank für das Gespräch.

Übersetzung mit Hilfe von KI

Original

Jacob Kurek, Managing Director by Henning Larsen: „Our approach is rooted in research, exploration, and adaptability.“

As Managing Director of Henning Larsen, Jacob Kurek stands at the forefront of one of Scandinavia’s most internationally engaged architecture firms. In this in-depth conversation, he reflects on his personal path into architecture, the values that shape the studio’s global practice, and the future role of design in tackling the climate and biodiversity crises. From urban transformation in Copenhagen to large-scale infrastructure in Singapore, Kurek shares insights on collaboration, curiosity, and the impact of interdisciplinary thinking. His perspective offers a compelling look into how architecture can foster social value and environmental stewardship across contexts.

How did you get into architecture?

I have always enjoyed drawing and building things. It’s in my genes, my mum was a technical drawer at an architecture studio and my dad was a carpenter, so creativity was always present in our home. It always fascinated me that my mum could draw a house and dad could build it.
After setting aside some professional football ambitions, I began studying architecture in my 20’s. What really drew me in was the process of turning big ideas into reality, bridging the gap between concept and creation.

Where and with whom did you study architecture?

I studied at the Royal Danish Academy of Architecture in Copenhagen (KADK). During my studies, I took an internship at Henning Larsen in 1996, before returning to complete my education. I graduated in 2001 and came back to our studio and haven’t left since! It was an eye-opening time being an intern and it makes me proud to say I’ve held so many different roles in the company.
Today, we offer well-established internship programs for architects, landscape architects, constructing architects, business developers and computational designers. You can contribute to our competitions team but also to our life cycle assessments (LCA), communications, and much more. Our goal is to create an environment where students gain hands-on experience.
Studying architecture gives you more than just the skills to design buildings—it teaches you how to think analytically, listen, and facilitate dialogue. Many of my university friends assumed we would all become traditional design architects but we’ve ended up working across development, construction, media, and policy. That shows the broad, transferable skills you can gain.

Who or what has had the greatest influence on you in your career?

The majority of my career has been spent outside of Denmark and that has been my greatest influence. Every time you travel, work in a new context, or engage with different cultures, you return with new perspectives. You never come back empty-handed. In many ways, architects become the link between places—bringing ideas, methods, and inspirations from one setting to another, and that is certainly true for our global studios.
I’ve always been fascinated by how people like Jørn Utzon, Arne Jacobsen, and Henning Larsen himself traveled and absorbed influences from around the world, then reinterpreted them in their work. Copenhagen, for instance, wouldn’t look the way it does without the historic influence of Dutch design. To me, good design is a continuous conversation – learning from others and bringing that knowledge home to create something new, and always ask yourself “What if…?”. It’s important that you remind yourself to think outside of the norms, think ‘outside of the box’.

Which of your projects are particularly close to your heart and why?

I’ve had the privilege of visiting many of our Henning Larsen projects across America, Europe, Asia, and Australia. No two are ever the same, especially as we work across typologies and scales. What unites them is a clear vision, whether it’s prioritizing public space, putting nature first, or rethinking urban experiences. Our approach is rooted in research, exploration, and adaptability—taking concepts from investigation to realization. That process always leaves me inspired.
This is evident in landscape projects like Rifle Range Nature Park in Singapore, where the team completed a nine-month baseline study on plant and animal life shaped the design. A former quarry was transformed into a thriving nature reserve, restoring forests and wetlands while integrating water-sensitive solutions. The result is an immersive natural space that balances ecological restoration with visitor experience to protect the neighbouring forest – one of Singapore’s last original habitats.
Looking ahead, Prague Central Station is a project that excites me. It has the potential to redefine how people experience the city. A station shapes the first and last impression of a place, and this inspired the team to rethink it as more than just a transit hub. The design transforms it into a vibrant destination—an integral part of the public realm that enhances urban life.
And of course, there’s Moesgaard Museum in Aarhus – a project competition I worked on as a young architect. It’s a place that merges architecture with landscape, where the museum itself becomes part of its surroundings. The publicly accessible sloping green roof has become a beloved gathering place for everything from picnics and cycling to sledging in the winter. After the project was completed, we interviewed visitors who had been on the roof multiple times before even realizing they were standing on a museum. That, to me, is the essence of meaningful design—creating spaces that are both functional and deeply integrated into people’s lives.

What makes Danish architecture special? What are the characteristic features of your office’s projects?

Danish architecture is often defined by functionalism and minimalism but to me, its true uniqueness lies in its playfulness and social consciousness. What makes it truly special is the combination of these elements—design with a purpose, deeply rooted in community engagement.
At Henning Larsen, we view design as a duty and a privilege, one we approach with curiosity, compassion, and a commitment to innovation. We embrace adaptability in our teams and our projects, constantly seeking new knowledge and challenging conventions.
Wherever we work, context is key. We consider everything from local ecosystems to cultural narratives, ensuring our projects not only fit seamlessly into their surroundings but also create meaningful experiences for those who engage with them. Ultimately, we listen, learn, and collaborate to create spaces that are lasting and adaptive—places that preserve the existing, encourage personal interpretation, and contribute positively to the world around us.

What is your vision for the future architectural and strategic direction of the company?

When I became Managing Director, I saw an opportunity to shape a culture that aligns with today’s challenges and opportunities. The complexity of leading an international architecture studio is ever-present, and I knew we needed a more proactive, strong position to better support our teams and clients. What we do goes beyond just completing projects – we’re creating lasting impact, and people are listening.
Creating design impact through innovation is my guiding principle. We are at a pivotal moment, with the climate and biodiversity crises reshaping our understanding of design excellence. I’m fortunate to lead a global collective of passionate individuals who are committed to making a positive difference in our industry and the world.
My role is to nurture an environment where our team can thrive, focusing on our strengths and fostering collaboration. Curiosity is central to our culture; it’s what drives us to push boundaries and continue innovating. We have an incredible team, capable of delivering exceptional projects. My priority is to ensure that these high-performing teams have the space and support they need to succeed.

You have implemented projects worldwide. Which approaches or perspectives of the actors involved have had a particularly positive effect on the planning and implementation? And how do you imagine an ideal planning and realization process independent of country-specific specifications?

There’s no such thing as the standalone hero architect anymore; it takes a collective, which is why we have multidisciplinary teams. To be successful, we must bring the right people to the table – from local communities to experts and regulators – ensuring everyone’s voice is heard. We listen, investigate, and create. Stakeholder management has never been more important. Ownership, responsibility, and a sense of belonging are key to creating meaningful impact, both internally and externally.
Take 105 Victoria Street in London as an example, the shared social value strategy ensures that everyone locally is invested in the development. They can see the tangible benefits, so it becomes part of the community.
An ideal planning process is collaborative, transparent, and flexible, with ongoing dialogue between all relevant parties. This ensures designs are both locally relevant and globally informed, creating impactful design, no matter the context.

To what extent did the merger with the Ramboll Group in 2020 change the strategic direction of Henning Larsen? In particular with regard to interdisciplinary collaboration and the development of innovative solutions for climate challenges – can you give specific project examples?

Since 2020, Henning Larsen has grown significantly—both in expertise and global presence. Today, we are a team of around 600 architects, landscape architects, urban designers, researchers, and designers, double the size we were before the merger.
As part of the Ramboll Group, we have a shared strategy that expands our capacity to help clients navigate complex climate challenges. We are not a one-stop shop but two distinct brands under one owner, the Ramboll Foundation, united by a commitment to knowledge, innovation, and impact.
Being foundation-owned ensures long-term, independent development, with revenue reinvested into innovation, our people, and our projects. It also strengthens our interdisciplinary approach, allowing us to collaborate with engineers and specialists.
This integrated expertise is evident in projects like the North-South Corridor in Singapore, where we are transforming a 21.5 km corridor to redefine mobility and urban living. The project sets a new benchmark for its scale, offering lessons for cities worldwide on building resilient, inclusive, and biodiverse communities.
With a global network behind us, we can draw on world-class expertise while staying deeply rooted in local contexts—meeting clients and communities at eye level and designing solutions tailored to their specific needs. Our strength lies in bringing these two perspectives together, ensuring our projects are both visionary and deeply grounded in place.

Copenhagen is considered a pioneer in modern urban planning. Which solutions do you consider to be particularly pioneering?

I grew up about 25 kilometers from Copenhagen, so I’ve witnessed firsthand how the city has transformed over the past 30 years.
The success lies in ambition and long-term vision—transforming industrial remnants into public assets and designing infrastructure that makes urban living easy and enjoyable. The city’s Finger Plan and green transition strategies are the result of planners taking bold action, supported by strong community buy-in. Leftover spaces are turned into shared green areas, destinations and short-cuts through the city – energized, place people want to pass through – preferred cut-throughs often without fences, seamlessly integrating schools and public spaces into the urban fabric.
The city’s cycling culture isn’t a branding exercise or just for sport—it’s an essential part of daily life, it’s the preferred means of transportation. Cycling infrastructure is prioritized to the extent that, in some areas, bikes have more dedicated space than cars.
One of the most defining moments in this transformation was the cleanup of the harbor. This effort began in the 1980s, and by 1999, the inner harbor was declared safe for swimming—a turning point in its transition from a polluted industrial port to a vibrant recreational waterfront. A few years later, the first harbor bath opened at Islands Brygge. In the 1990s, this area was largely abandoned after a soy factory explosion and subsequent closure.

Is there a district in Copenhagen that you consider to be particularly successful? If so, why?

There are so many thriving neighborhoods in Copenhagen. Vesterbro, where our Copenhagen studio is located, is a neighborhood that has undergone a remarkable transformation. Evolving from an industrial and red-light district into one of the city’s most dynamic and diverse areas. Vesterbro is home to everything from Tivoli Gardens to the Meatpacking District, where old warehouses have been repurposed, parks, the lakes and independent shops. Værnedamsvej and Gammel Kongevej are great examples of Copenhagen streets, lined with cosy cafés like Rist, cocktail bars like Bird, and a mix of small boutiques and great restaurants.
Another standout district is Carlsberg, an area still under development. The historical brewery buildings are blended with modern architecture. It’s a place able to evolve while maintaining a strong connection to its past.

Have you noticed a change in your professional practice or approach? What advice would you give to future architects?

One of the biggest changes in our profession is that no architect works in isolation anymore. The era of the starchitect is coming to an end. Good design doesn’t happen in a vacuum, it requires collaboration across disciplines. Whether working with biologists, heritage experts, anthropologists, engineers, land surveyors, artists, or philosophers, the best projects emerge when diverse perspectives come together.
For future architects, my advice is to stay curious and open to collaboration. Architecture is about shaping environments that respond to climate, culture, and community. The more voices you bring to the table, the stronger and more relevant your work will be.
And just as important—be open to using your own voice. Looking back, my journey into architecture was shaped by the creative influences around me: my mum and dad and my friends and colleagues. I was fascinated by how an idea on paper could become a tangible reality. That same principle applies today, but at a much larger scale.

In which areas does your office rely on artificial intelligence and which applications do you consider to be particularly forward-looking?

We’re embracing AI where it can truly support our work—like analyzing data to better understand and respond to complex environments. It allows us to create solutions that restore and enhance ecosystems, communities, and urban spaces. It’s a powerful tool for efficiency, freeing up more space for creativity.
That said, AI is just that—a tool. The heart of design remains human intuition, creativity, and the deep connection to context and people. AI can assist, but the vision and innovation will always come from our teams.

Do you have a motto that guides you in your work?

Great things happen when we work as one. Design is a collective journey, together we achieve more.