13. Oktober 2025

Ein Campus mit Herz: Fertigstellung der Arnold-Freymuth-Schule in Hamm-Herringen

Frankfurt am Main (abki) – Nach über vier Jahren Bauzeit ist mit der Arnold-Freymuth-Schule eines der größten Bildungsbauprojekte der Stadt Hamm erfolgreich abgeschlossen worden. Das Frankfurter Architekturbüro Schmidt Plöcker Architekten realisierte das Vorhaben während des laufenden Schulbetriebs – inmitten der Covid-19-Pandemie und zu Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs. Der neue Campus im Stadtbezirk Hamm-Herringen steht für moderne Schularchitektur, städtebauliche Sensibilität und pädagogische Innovation.

Mit der dritten Gesamtschule in Hamm-Herringen entsteht für rund 1.000 Schülerinnen und Schüler ein Lernort, der den Weg zur Allgemeinen Hochschulreife ebnet. Die neue Arnold-Freymuth-Schule ist Teil einer zukunftsorientierten Bildungsstrategie für den westlichen Teil der Stadt Hamm. Für den stark industriell geprägten Stadtbezirk mit etwa 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bedeutet das Projekt eine langfristige Investition in die Bildungsinfrastruktur.

„Dass die Schülerinnen und Schüler zukünftig auch im Hammer Westen Abitur machen können, ist eine großartige Entwicklung. Die Menschen, die sich seit Jahren dafür engagieren, dabei unterstützen zu dürfen, erinnert mich daran, warum ich diesen Job einmal gewählt habe“, erklärt Sebastian Schuster, Geschäftsführender Partner Schmidt Plöcker Architekten, Architekt BDA.

Städtebauliches Konzept: Ein zentraler Campusplatz als Herzstück

Der Entwurf von Schmidt Plöcker Architekten ging 2018 als Sieger aus einem hochbaulichen Realisierungswettbewerb hervor. Die Planer überzeugten mit einer klaren städtebaulichen Vision: Der denkmalgeschützte Altbau von 1912 wird durch zwei moderne Neubauten ergänzt, die sich um einen zentralen Campusplatz gruppieren. Der Platz fungiert als gemeinschaftlicher Mittelpunkt und fördert Orientierung, Austausch und Aufenthalt. Die durchdachte Anordnung der Baukörper, eine einladende Gestaltung sowie durchgängige Sichtachsen schaffen räumliche Klarheit und Identität.

„Unser Entwurf schafft durch die Setzung der neuen Gebäude einen Campus des Lernens, mit einer zentralen Mitte als Treffpunkt für die Schüler. Die Qualität und Kraft des Entwurfs liegt in seiner städtebaulichen Qualität“, so Architekt Markus Plöcker, Geschäftsführender Gründungspartner Schmidt Plöcker Architekten, Architekt BDA.

Für das Büro Schmidt Plöcker Architekten markiert das Projekt gleich mehrere Meilensteine: Es handelt sich um den ersten Wettbewerbserfolg, den ersten Schulbau und das erste realisierte Bauvorhaben in Nordrhein-Westfalen.

Architektur trifft Pädagogik: Räume für offene Lernkonzepte

Die beiden neuen Gebäude für die Sekundarstufen I und II orientieren sich an zeitgemäßen pädagogischen Anforderungen. Großzügige Foyers, lichtdurchflutete Lufträume, offene Treppenhäuser, flexible Lerninseln sowie bewusst gesetzte Rückzugsorte prägen die Architektur. Dabei verbinden natürliche Materialien, eine klare Formsprache und wohnliche Farben Funktionalität mit Atmosphäre.

„Die Offenheit von Schule, die uns sehr wichtig ist, spiegelt sich in den Gebäuden wider“, betont Marcus Schiffer von der Schulleitung.

Der Außenraum als integrativer Lern- und Bewegungsort

Neben der Gebäudearchitektur wurde auch der Außenraum konsequent in das pädagogische Konzept eingebunden. Der Hauptplatz wird ergänzt durch eine teilversenkte Zweifachsporthalle, einen Schulgarten sowie einen weitläufigen Sportpark mit Laufbahn, Soccerplatz, Kugelstoßanlage und Kletterwand. Diese Elemente fördern Bewegung im Alltag und schaffen vielfältige Begegnungsräume.

Der Schulgarten und die großzügigen Grünzonen bieten sowohl Rückzugsorte als auch praxisorientierte Lernangebote.

Ensemble mit Charakter: Altbau integriert, Materialien abgestimmt

Der denkmalgeschützte Altbau von 1912 bleibt als identitätsstiftendes Element erhalten. Durch die neuen Baukörper erhält er eine architektonische Bühne und wird funktional eingebunden. Eine einheitliche Materialwahl mit Klinkerfassaden in warmen Rottönen verbindet Alt und Neu und verankert das Ensemble im Quartier.

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit

Die neuen Gebäude sind kompakt, wirtschaftlich und auf Langlebigkeit ausgelegt. Großzügige Fensterflächen sorgen für Tageslicht, senken den Energiebedarf und fördern eine gesunde Lernumgebung. Die zurückhaltende, robuste Materialwahl im Inneren unterstützt eine ruhige Atmosphäre und eröffnet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.

Ein Projekt mit Wirkung

Mit der Fertigstellung der Arnold-Freymuth-Schule wurde nicht nur ein bedeutendes Bauprojekt abgeschlossen, sondern ein neuer Lern- und Lebensraum geschaffen. Der Campus verbindet Architektur, Bildung und Stadtentwicklung zu einem Projekt mit Strahlkraft.

„Es erfüllt uns mit großer Freude, mit der Arnold-Freymuth-Gesamtschule einen inspirierenden Lernort geschaffen zu haben, der von der Bevölkerung angenommen wird und Raum für Begegnung, Kreativität und gemeinsames Wachstum bietet. Wir sind stolz, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein und einen Beitrag zur Stadtentwicklung und zur Förderung einer lebendigen Bildungskultur zu leisten“, sagt Alexander Dill, Geschäftsführender Partner Schmidt Plöcker Architekten, Architekt BDA.

Quelle: Schmidt Plöcker Architekten PartG mbB | Hilfsmittel: KI-gestützte Textaufbereitung | Redaktion und Lektorat: Architekturblatt

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