18. Mai 2024

DBV verleiht Rüsch-Forschungspreis 2023

(c) DBV/Heidi Scherm

Berlin (pm) – Den renommierten Rüsch-Forschungspreis des Deutschen Beton- und Bautechnik- Vereins E.V. (DBV) erhalten in diesem Jahr zwei junge Wissenschaftler, die mit ihren Arbeiten die Jury unter der Leitung des DBV-Vorsitzenden Dr. Matthias Jacob überzeugt haben. Der DBV ehrt damit zwei junge Wissenschaftler für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet des Betonbaus. Die Preisverleihung fand am 16. März 2023 im Rahmen des virtuellen Deutschen Bautechnik-Tages statt.

Bildbasierte Frischbetonprüfung

Dr.-Ing. Tobias Schack hat seine Dissertation an der Leibniz Universität Hannover am Institut für Baustoffe bei Professor Michael Haist angefertigt. Der Titel der Arbeit lautet „Bildbasierte Frischbetonprüfung zur digitalen Qualitätsregelung“.

Dr. Tobias Schack hat dabei ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe man mit einfachen Bildaufnahmen des Frischbetons während des Ausbreitmaßversuchs eine Vielzahl von Kenngrößen zur Konsistenz, Betonzusammensetzung und Frischbeton- stabilität ableiten kann. Die im Labor entwickelte Methodik wurde unter Baustellen- bedingungen in der Praxis erprobt und weiterentwickelt. Die digitalen Daten ermöglichen es, die Eigenschaften des Frischbetons ganzheitlich in kürzester Zeit zu beurteilen und wenn notwendig bei Qualitätsabweichungen Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dies gewinnt durch den Einsatz moderner Betone und digitaler Fertigungsmethoden im Betonbau immer mehr an Bedeutung und ist für die Baupraxis höchst relevant.

Querkrafttragfähigkeit von Spannbetonbalkenelementen

Dr.-Ing. Nicholas Schramm hat seine Dissertation an der Technischen Universität München am dortigen Lehrstuhl für Massivbau bei Professor Oliver Fischer angefertigt. Der Titel der Arbeit lautet „Zur Querkrafttragfähigkeit von Spannbeton- balkenelementen unter besonderer Berücksichtigung der Bügelform“.

Dr. Nicholas Schramm hat sich im Rahmen seiner Forschungsarbeit ebenfalls einem sehr aktuellen Thema gewidmet, nämlich der Hebung von rechnerisch bisher nicht berücksichtigten Tragreserven für Bestandsbrücken durch zutreffendere Beschreibung bestimmter Querkrafttraganteile, der Überprüfung des tatsächlichen Betontraganteils für geringe Querkraftbewehrungsgrade und der Überprüfung der Performance nicht aktuell normenkonform ausgeführter historischer Bügelbewehrung. Das ist deswegen besonders relevant, weil aus diesem Verständnis heraus Ableitungen für die weitere verkehrliche Nutzung bestehender Massivbrücken getroffen werden können und auf aufwendige Ertüchtigungs- und Verstärkungsmaßnahmen an Brücken ggf. verzichtet werden kann.

Rüsch-Forschungspreis des DBV

Zum Andenken an Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hubert Rüsch, den überragenden Forscher, Lehrer und Konstrukteur, verleiht der DBV seit 1983 auf dem Deutschen Bautechnik-Tag den Rüsch-Forschungspreis an junge Forscher für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Betonbaus. Der Preis besteht aus einer Anerkennungsurkunde und einem Geldpreis in Höhe von 5.000 €.
Eine Übersicht aller bisherigen Preisträger ist unter betonverein.de/ruesch-forschungspreis veröffentlicht.

Pressemitteilung: DBV · Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V.

Weitere Artikel im Architekturblatt