13. Oktober 2025

Wettbewerbserfolg für Burckhardt Architektur: Neues Zentrum für Physik und Mathematik der Universität Genf

Basel/CH (pm) – Mit dem ersten Preis im zweistufigen Architekturwettbewerb nach SIA 142 setzt Burckhardt ein markantes Zeichen für die Verbindung von Wissenschaft, Stadt und Architektur. Der Neubau für das Zentrum für Physik und Mathematik (CSPM) entsteht bis 2033 an prominenter Lage direkt am Ufer der Arve im Herzen von Genf. Die Universität zählt zu den international renommiertesten Einrichtungen ihrer Art und kann mehrere Nobelpreisträger vorweisen – ein Anspruch, den auch der neue Campus widerspiegeln soll.

Die Wettbewerbsjury würdigte insbesondere die feingliedrige städtebauliche Einbindung des Projekts, die architektonische Antwort auf das komplexe Zusammenspiel von Lehre, Forschung und Technik sowie die intelligente Reaktion auf die besonderen Anforderungen eines modernen Wissenschaftszentrums.

Dichte Stadt – offene Struktur

Der urbane Kontext stellt hohe Anforderungen an die Architektur: Die Fläche des Grundstücks ist begrenzt, der Bedarf an Raum dagegen erheblich. Die Antwort des Entwurfs liegt in der vertikalen Ausdehnung – ein Turm für die Forschung, ein mittelhohes Volumen für die Lehre und ein verbindender Sockel, der als „common ground“ zwischen Stadt und Universität vermittelt.

Der 20-geschossige Forschungsturm wird am Ufer positioniert und nimmt Bezug zu weiteren Hochpunkten entlang der Arve. Mit Blick auf Stadt, Jura und Mont Blanc bildet er nicht nur ein weithin sichtbares Zeichen, sondern beherbergt hochspezialisierte Infrastrukturen wie vibrationsfreie Labore oder klimaregulierbare Experimentierbereiche. Innenräumlich werden die Geschosse durch offene Treppen und Zonen mit doppelter Raumhöhe miteinander verbunden, um der Abkapselung einzelner Forschungsgruppen entgegenzuwirken.

Das viergeschossige Lehrgebäude orientiert sich stärker zur Stadtseite hin und fügt sich mit seiner Kubatur harmonisch in das bestehende städtische Gefüge entlang der Boulevards Yvoy und Carl-Vogt ein. Es umfasst Hörsäle, Praktikumsräume und eine Cafeteria.

Sockel als Begegnungsraum

Zentrales architektonisches Element ist der Sockel, der beide Hauptvolumen verbindet. Er bildet ein durchlässiges Erdgeschoss mit zahlreichen Querungen und Übergängen zwischen Stadt und Campus. Eine multifunktionale Eingangshalle dient als offener Ort der Interaktion mit Cafeteria, Bibliothek und informellen Arbeitsbereichen.

Ausdruck und Nachhaltigkeit

Die Fassade des Turms ist von einem technischen Außenlaufgang umgeben, der zugleich als bioklimatischer Zwischenraum fungiert. Feste Sonnenschutzvorrichtungen aus kristallinen Photovoltaikmodulen übernehmen eine doppelte Funktion als Energielieferant und Verschattungselement. Der reduzierte Glasanteil von 55 % wird ergänzt durch undurchsichtige Blenden aus extrudierter, hinterlüfteter Keramik – robust, schmutzresistent und mit geringer CO₂-Bilanz.

Das Nachhaltigkeitskonzept reicht jedoch weit über die Fassade hinaus: Eine kompakte Grundfläche, gezielte Begrünung, die Reduktion von Beton zugunsten von Holz, Lehm und rezykliertem Material sowie die Nutzung von Seewasser zur klimafreundlichen Beheizung und Kühlung sind Teil eines umfassend verantwortungsbewussten Architekturansatzes.

Quelle: Burckhardt Architektur· KI-gestützte Textaufbereitung · Redaktion: Architekturblatt