26. April 2024

VDIV-Umfrage: Ist die Branche (schon) digital?

Berlin (pm) – Effizienz und Umsatz steigern, die Attraktivität des Betriebs für Fachkräfte erhöhen und auch den Unternehmenswert – all das kann Digitalisierung bewirken. An welchen Punkten Immobilienverwaltungen in dieser Hinsicht schon gut aufgestellt sind und wo es noch hapert, zeigen die Ergebnisse der dritten VDIV-Digitalisierungsumfrage.

Die Digitalisierung ist angekommen. Allerdings stellen sich Immobilienverwaltungen dabei bisher nur ein eher mittelmäßiges Zeugnis aus. Immerhin nutzen aber mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden bereits Enterprise-Ressource-Planning (ERP)-Systeme vollumfänglich. Sind Auswahl und Implementierung dabei zu Beginn auch zeitlich und finanziell aufwändig, so bilden sie dennoch den Startschuss für eine fortschreitend prosperierende Entwicklung im Unternehmen. Allein 42 % der Befragten geben nämlich an, dass digitale Prozesse das Betriebsergebnis positiv beeinflussen. Wie bedeutsam diese Entwicklung erachtet wird, zeigen die Investitionen in das IT-Budget. Danach wollen 61 % der Befragten in diesem Jahr mehr als 5 % ihres Jahresumsatzes allein nur für die Optimierung der IT ausgeben. Allein 36 % dieser Ausgaben sind für Software und 24 % für Hardware vorgesehen.

Positive Wirkung, langsamer Fortschritt

Je größer das Unternehmen, desto digitaler ist es aufgestellt. Dabei werden zahlreiche technische Lösungsangebote, die zu einer Standardisierung der Prozesse und einem Effizienzgewinn beitragen, genutzt. Bei häufig wiederkehrenden Prozessen wie Heizkostenabrechnungen, elektronischer Rechnungslegung, unterjähriger Verbrauchsabrechnung und Übergabe von Mieteinheiten sehen die Befragten ein hohes Potenzial der Digitalisierung, aber auch Chancen für neue Erträge. Noch nicht im Fokus stehen dabei Energieeffizienz und Klimaschutz in Wohngebäuden. Spätestens mit Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes wird sich dies ändern.

Woran scheitert Digitalisierungsfortschritt?

Obwohl die Digitalisierung spür- und nachweisbar positive Effekte hat, scheitert so manche Umsetzung am Personalmangel und fehlenden Strategien. Nur 35 % der Befragten gaben an, dass sie über hinreichend Mitarbeitende verfügen, um Digitalisierungsschritte umzusetzen, lediglich 9 % halten sich in dieser Hinsicht für breit aufgestellt. Nach wie vor stehen der Digitalisierung fehlende Zeit für die Implementierung sowie hohe Investitions- und laufende Kosten entgegen. Diese Hürden haben gegenüber der Befragung von 2018 noch zugenommen. Daher wird eine externe Beratung unabhängig von der Unternehmensgröße von der Mehrheit der Unternehmen als ein Ansatz gesehen, Digitalisierungsvorhaben anzugehen. Zwar verfolgen 81 % der großen Unternehmen eine konkrete Digitalisierungsstrategie, bei den kleineren geben hingegen 49 % an, bisher nur erste Ideen entwickelt zu haben. Auch vor dem Hintergrund einer Nachfolgeregelung oder einem Verkauf ist der Digitalisierungsgrad von Bedeutung – immerhin planen etwas mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen eine Übergabe in den nächsten fünf Jahren.

Die Umfrageergebnisse finden Sie als pdf-Broschüre zum Download hier.

Pressemitteilung: Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV Deutschland)

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