13. November 2024

Sonocrete ermöglicht klimafreundlicheren Beton im ‚Neuen Werk Cottbus‘ der Deutschen Bahn

Cottbus (pm) – Mit dem Projekt ‚Neues Werk Cottbus‘ bringt die Deutsche Bahn (DB) die Mobilitätswende voran. Das Instandhaltungswerk wird das größte und modernste der DB und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität. Schon beim Bau des Werks soll Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen. Gemeinsam mit dem ausführenden Bauunternehmen Wayss & Freytag (W&F) setzt die Bahn deshalb auf die innovative Technologie des Cottbuser Startups Sonocrete.

Bei der Herstellung der Betonfertigteilen wie Stützen und Binder, die im Bautzener Werk von Hentschke Bau entstehen, kommt das neu entwickelte Ultraschallmischverfahren von Sonocrete zum Einsatz. Dieses Verfahren erlaubt es, die Betonfertigteile mit deutlich weniger Zement herzustellen. So können 30% des Zements eingespart werden. Die Betoneigenschaften, vor allem die Frühfestigkeiten des Betons bleiben trotz der Zementreduktion gleich, da der eingesetzte Hochleistungsultraschall die Hydratationsreaktion – das Festwerden des Betons – beschleunigt. Eine Reduzierung des Zementgehalts um 30% spart pro Binder ca. 1,4 Tonnen CO2 ein.

Das Sonocrete-Verfahren kann dabei helfen, die großen CO2-Emissionen der Zementherstellung – die ca. 8% der globalen CO2-Emissionen ausmachen, zu reduzieren. Diese entstehen bei der Herstellung des Zementklinkers durch Lösung aus dem Kalkstein sowie durch Nutzung fossiler Brennstoffe zur Erzeugung der extrem hohen Brenntemperaturen.

Der Klinkeranteil im Zement ist besonders kritisch für Betonfertigteilwerke. Hier werden oft hochreaktive Zemente verwendet, die eine schnelle Frühfestigkeitsentwicklung im Beton erreichen. Denn hier gilt, je schneller die Betonformen entschalt werden können, desto besser. Mit dem von Sonocrete entwickelten Hochleistungs-Ultraschallmischsystem wird die Hydratationsreaktion des Betons beschleunigt, indem Kavitation induziert wird, die zur besseren Dispersion und zur schnelleren Bildung von festigkeitsgebenden C-S-H-Phasen führt. Diese schnellere Hydratation erlaubt den Fertigteilproduzenten eine Reduzierung des Klinkergehalts bei gleichbleibender Frühfestigkeit und Qualität.

Die Sonocrete GmbH wurde von Dr. Ricardo Remus (Geschäftsführer) und Dr. Christiane Rössler als Ausgründung der Bauhaus Universität Weimar im November 2018 gegründet. Das Ultraschall-mischverfahren basiert auf mittlerweile 12 Jahren Forschung und die Sonocrete-Anlage wird seit vier Jahren immer weiter entwickelt. Inzwischen beschäftigt die Firma 20 Mitarbeiter, größtenteils Ingenieure aus verschiedenen Fachrichtungen.

Ricardo Remus, CEO von Sonocrete: „Mit Sonocrete kann der Betonfertigteilbau einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gehen, indem der Beton mit weniger reaktivem Material, dem sog. Zementklinker, gemischt werden kann. Das spart nicht nur CO2, sondern auch Kosten. Als Cottbuser Startup freuen wir uns natürlich ganz besonders, dass hier bald Bauteile stehen werden, die mit Sonocrete-Technologie hergestellt wurden.“

Pressemitteilung: Sonocrete GmbH