30. September 2025

Schinkel-Wettbewerb 2026

Berlin (pm) – Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) hat den Schinkel-Wettbewerb 2026 ausgelobt. Dieses Mal steht die brandenburgische Stadt Luckenwalde im Fokus – mit einem visionären Modellquartier, das Impulse für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung geben soll.

Der traditionsreiche Ideen- und Förderwettbewerb richtet sich an junge Talente bis 35 Jahre aus den Bereichen Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur, Mobilität & Verkehrsplanung, konstruktiver Ingenieurbau sowie der Freien Kunst. Interdisziplinäre Kooperationen sind ausdrücklich erwünscht und werden besonders gefördert. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von bis zu 30.000 Euro vergeben. Die Ausschreibungsunterlagen stehen online auf https://www.aiv-berlin-brandenburg.de/aiv-schinkel-wettbewerb/ zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt über den Kooperationspartner „wettbewerbe aktuell“ unter https://ovf.wettbewerbe-aktuell.de/de/wettbewerb-50027.

Ein Areal als Möglichkeitsraum

Die Kreisstadt Luckenwalde, 50 Kilometer südlich von Berlin, befindet sich im Wandel. Als Stadt der Moderne mit reicher Industriegeschichte und ikonischen Bauwerken, die erst Verfall und dann eine radikale Deindustrialisierung erlebt hat, muss sie sich den aktuellen strukturellen Herausforderungen stellen. Im Rahmen des EU-Förderprogramms URBAN II (2000–2006) wurden auf unterschiedlichen Ebenen Schritte getan, die heute teils wieder hinterfragt werden können. Das innerstädtische Areal „Karree“ mit seinem aufgelösten Blockraster verkörpert diesen Strukturwandel, der städtebaulich und im Freiraum durch Brüche, Lücken und Kontraste verkörpert wird.

Im Zentrum der diesjährigen Aufgabe des Schinkel-Wettbewerbs steht dieses „Karree“ – ein innerstädtisches Areal in Luckenwalde, eingebettet zwischen Bahnhof, ehemaliger Burg und Innenstadt. Es vereint Leerstände, brachliegende Industrieflächen, landschaftliche Potenziale und gut erschlossene Wohnlagen. Gesucht wird ein Leitbild für ein Modellquartier, das Mut macht und den Wandel Luckenwaldes aktiv und lustvoll gestaltet.

Fachspezifische Aufgabenstellungen im Überblick:

  • Architektur: Entwurf eines exemplarischen Gebäudes oder Szenarios, das aus dem Bestand heraus zur Quartiersentwicklung beiträgt.
  • Städtebau: Entwicklung multifunktionaler Konzepte zur Aktivierung von Brachflächen und sozialer Infrastruktur – als Antwort auf demografische Herausforderungen.
  • Landschaftsarchitektur: Entwicklung eines freiraumplanerischen Leitbildes zwischen dem „Karree“ und dem Nuthepark – über klassische Wachstumslogiken hinaus.
  • Konstruktiver Ingenieurbau: Konzeption einer für Festivals nutzbaren Halle, die einfach auf- und abgebaut werden kann. Ein leerstehender Supermarkt dient als Ressource (Urban Mining).
  • Mobilität & Verkehrsplanung: Ganzheitliches Konzept für eine „Smart Transit City Luckenwalde“, mit Fokus auf Fuß- und Radverkehr sowie innovativem ÖPNV.
  • Freie Kunst: Künstlerische Auseinandersetzung mit dem Wandel Luckenwaldes von der Industriestadt zur möglichen Wohnvorstadt Berlins – mit freien Ausdrucksformen.

Christian Müller, AIV-Vorsitzender, betont: „Mit dem Wettbewerb wollen wir junge Planerinnen und Planer motivieren, mutige Visionen für eine Stadt im Wandel zu entwerfen – fachlich fundiert, interdisziplinär und gesellschaftlich relevant.“ Christoph Kollert, der für den AIV-Schinkel-Ausschuss den Kontakt zur Stadtverwaltung hält, ergänzt: „Luckenwalde steht dabei beispielhaft für viele Mittelstädte im Wandel. Daher bietet der Wettbewerb auch die Chance, übertragbare Impulse für soziale, ästhetische und klimatische Herausforderungen dieser Städte zu entwickeln.“


Termine zum AIV-Schinkel-Wettbewerb:
Rückfragenkolloquium: Online am 7. November 2025, 17 Uhr
Anmeldeschluss: 26. Januar 2026
Abgabe: 9. Februar 2026, 16 Uhr
Preisverleihung und Schinkel-Fest: 13. März 2026  

Quelle: Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V. (AIV)