Hamburg (pm) – In einem internationalen Wettbewerb für das Wuxi Olympic Sports Center haben die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) den ersten Preis erhalten. Eingebettet in einen rund 56 Hektar großen Landschaftspark sind ein Stadion für 60.000 Zuschauende sowie eine Mehrzweckarena mit einer Kapazität von 18.000 und ein Schwimmstadion mit 2000 Plätzen geplant. Weiterhin sollen ein Fitness-Zentrum, ein Hotel, ein Apartmentgebäude für die Sportler:innen und Gewerbeflächen entstehen. Das Sportzentrum soll nicht nur für internationale und nationale Sportveranstaltungen genutzt werden und einheimischen Athlet:innen optimale Trainingsbedingungen bieten. Auch Besucher:innen und Anwohnende aus den angrenzenden Wohnquartieren werden von den vielfältigen Freizeit- und Sporteinrichtungen des Komplexes profitieren.
Das Sportzentrum ist eins von mehreren Pilotprojekten der Stadt Wuxi, die zum Ziel haben, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Klimaresilienz der Region zu erhöhen. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro ARUP entwickelte gmp ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept für den Sportpark. Es umfasst unter anderem einen optimierten Städtebau im Hinblick auf Sonneneinstrahlung und Wind, natürliche Belüftung sowie Nutzung von solarer, geothermischer und Windenergie.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Schwammstadtkonzept des Landschaftsparks. Das Grundstück befindet sich in den Feuchtgebieten des Flusses Shangxian und des Taihu-Sees im Jangtsekiang-Delta. Gemeinsam mit WES LandschaftsArchitektur konzipierte gmp großzügige öffentliche Freiräume, die das Thema des Auenparks aufgreifen und fortführen. Natürliche Wasserläufe werden in die Landschaftsgestaltung integriert. Durch ein modernes Regenwassermanagement mit Rückhaltebecken und natürlichen Senken kann die Landschaft große Mengen an Wasser aufnehmen und zeitverzögert wieder abgeben. Dies trägt zum Schutz vor Überschwemmungen und zu einem angenehmen Mikroklima bei.
In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro schlaich, bergermann partner (sbp) entwickelte gmp für die Stadien optimierte, ressourcenschonende Tragwerke. Die Stahlkonstruktionen sind in feine, leichte Systeme aufgelöst, die dennoch widerstandsfähig gegenüber extremen Wetterereignissen sind.
Das Sportzentrum wird in das öffentliche Nahverkehrsnetz der Stadt eingebunden. Über mehrere Eingänge mit fußläufiger Anbindung an zwei U-Bahn-Linien und einen Busbahnhof verteilen sich die Besucherströme gleichmäßig über das Gelände. Die Anreise zu Großveranstaltungen soll vollständig mit Bus und Bahn erfolgen. Das Projekt hat einen ehrgeizigen Zeitplan: Mit ersten Bauarbeiten wurde bereits im Januar dieses Jahres begonnen, bis 2025 soll der gesamte Sportkomplex fertiggestellt sein.
Pressemitteilung: gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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