Berlin (pm) – Im internationalen Wettbewerb für den Hauptsitz des chinesischen Energieerzeugers Huaneng in Xiong’an New Area haben die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) den ersten Preis gewonnen.
Das nach LEED Gold-Standard und China Green Building Label (CGBL) 3 Stars nachhaltig geplante Quartier gehört zu den Pionierprojekten in dem neu gegründeten Stadtbezirk im Zentrum der Wirtschaftsregion Peking-Tianjin-Hebei. Seine Skyline prägen die 130, 100 und 60 Meter hohen „Leuchttürme“, die mit ihren transparenten Photovoltaik-Fassaden Energie erzeugen und sich als markante Volumen im Ensemble abzeichnen. Im ersten Bauabschnitt wird nun das 26-geschossige Hauptgebäude im Norden realisiert.
In Xiong’an New Area sollen sich künftig Unternehmen und Regierungsbehörden sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen ansiedeln. Als eines der ersten Projekte im Zentrum der neuen Stadt wird der Entwurf von gmp für das Unternehmen China Huaneng umgesetzt. In insgesamt sechs Gebäuden sind flexibel bespielbare Büroflächen sowie Ausstellungs-und Konferenzfunktionen vorgesehen. Der neue Hauptsitz erstreckt sich über drei separate Baufelder. Ihre Bebauung bildet durch das wiederkehrende Motiv aus mäandrierenden und miteinander verzahnten Gebäudeteilen, zentralen Atrien und einer übergeordneten Fassadenstruktur eine formale Einheit.
Die drei von Nord nach Süd gestaffelten Gebäudeensemble verbindet eine öffentliche Landschaft. Als grünes Rückgrat für das Areal knüpft sie an den Park im Nordosten an. Eine Folge von abgesenkten Höfen leitet Fußgänger:innen abgeschirmt vom fahrenden Verkehr durch die Atrien. Gleichzeitig formen die offen gestalteten Erdgeschosszonen, die von allen Seiten zugänglich sind, eine Verbindung zum Stadtraum.
Eine zeichenhafte Verbindung schaffen auch die nach Süden orientierten, transparenten Gebäudevolumen, die sich wie Leuchtkästen im oberen Bereich der Türme abzeichnen. Ihre versetzte Anordnung und die Höhenstaffelung ermöglichen eine optimale Belichtung sowie offene Sichtachsen. Die Kuben sind mit einer energieerzeugenden Vorhangfassade aus beschichtetem Photovoltaikglas versehen. Ihre doppelte Gebäudehülle dient als Wärmepuffer. Manuell öffenbare Elemente in der inneren Fassade lassen zudem eine natürliche Belüftung der Büros zu.
Die regulären, geschosshoch verglasten Fassaden werden als klimaaktive Doppelfassade ausgeführt. Sie sind mit einer vorgelagerten, vertikalen Struktur aus hellem Naturstein versehen. Diese variiert je nach Himmelsrichtung und Funktion im Inneren und reagiert präzise auf die Sonneneinstrahlung: Die Fassadenschwerter sind teils schräg, teils nahezu geschlossen und lenken so den Lichteinfall, sorgen für Verschattung und verleihen den verschiedenen Volumen eine dreidimensionale Tiefe. Gemeinschaftlich genutzte Wintergärten hingegen sind vollflächig verglast und als horizontale und vertikale Fugen zwischen den Volumen ablesbar.
Pressemitteilung: gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner