28. März 2024

Moringa – Cradle-to-Cradle-inspiriertes Wohnen in der HafenCity Hamburg

Moringa Hamburg: ein messbar nachhaltiges und soziales Ensemble für die HafenCity

(c) kadawittfeldarchitektur

Hamburg (pm) – Die HafenCity Hamburg hat am letzten Freitag die Planungen für Moringa vorgestellt, das erste Wohnhochhaus in Deutschland, das nach dem Cradle-2-Cradle-Prinzip realisiert wird. Projektentwickler ist die Landmarken AG für die Moringa GmbH by Landmarken als Bauherrin. Die Architektur des europaweit einmaligen Ensembles stammt von kadawittfeldarchitektur. Außergewöhnlich ist die Verbindung aus ökologischen und sozialen Aspekten: ein Drittel der Wohnungen im Moringa sind öffentlich gefördert. Die Realisierung des ambitionierten Bauvorhabens ist bis 2024 vorgesehen. Anschließend sollen langfristige Messungen die ökologische Wirkung auf die Nachbarschaft auswerten.

Beim Bau des neuen ökologischen Aushängeschilds der HafenCity werden, dem Cradle-2-Cradle-Prinzip folgend, überall, wo möglich, rezyklierbare und gesunde Materialien verbaut. Diese werden so zueinander gefügt, dass sie sortenrein trennbar, rückbaubar und wiederverwertbar sind. So wird das Gebäude zu einer Art Materiallager. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft (Cradle-2-Cradle) generiert es wirtschaftliche Mehrwerte und schont Ressourcen, statt Müll und Entsorgungskosten zu produzieren.

„Wir wollen uns als Vorreiter mit Haut und Haaren in dieses C2C-Prinzip einarbeiten, es vorantreiben und als Wissensträger und Impulsgeber für die Branche fungieren“, erklärt Vanja Schneider, Geschäftsführer der Moringa GmbH, die genau aus diesem Grund von Landmarken gegründet wurde. Diese tiefe Spezialisierung könne nicht neben dem eigentlichen Tagesgeschäft funktionieren. Deshalb sei die logische Konsequenz, das Know-how in eine eigene Gesellschaft zu übertragen.

„Mit unserer Moringa-Philosophie wollen wir Standorte prägen, das Leben der Nutzer und Nachbarn verbessern und gesellschaftliche und fachliche Impulse für die Zukunft unserer Städte geben“, so Vanja Schneider weiter. „Im Grunde betrachten wir Moringa als eine Art Labor, mit dem wir Forschung und Entwicklung betreiben: Nach jedem Projekt schauen wir, was gut war, wie groß der ökologische Fußabdruck ist und was wir beim nächsten Projekt besser machen können.“

Beim Moringa Hamburg HafenCity entsteht, horizontal und vertikal, mehr Grünfläche, als überbaut wird. Die Fassade wirkt als ‚Grüne Lunge‘ des Quartiers, indem sie kühlende und luftreinigende Funktionen übernimmt und Sauerstoff erzeugt. Sie trägt zur Artenvielfalt in der Stadt bei, prägt den Lebensraum der Bewohnerinnen und Bewohner und bestimmt das Gebäude auch gestalterisch. Die Dachgärten und der grüne Innenhof dienen zudem als Retentionsflächen und der privaten und gemeinschaftlichen Nutzung, für Erholung, Urban Farming, Arbeiten und Austausch. Belegt werden sollen die positiven Effekte durch die Erstellung einer CO2-Bilanz.

Bis zu sechs Jahre nach Fertigstellung werden unter anderem die Funktionsfähigkeit und die umweltbezogene Wirkung der begrünten Fassade und deren Auswirkungen auf die Außenraumqualität gemessen und mit einem Referenzgebäude ohne Grünfassade verglichen. Dabei werden Ozonwerte, Feinstaubgehalt, Kohlenmonoxid-, Schwefeldioxid-, Stickstoffdioxidgehgalt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in regelmäßigen Abständen gemessen. Darüber hinaus streben Landmarken und die Moringa GmbH das Umweltzeichen der HafenCity Kategorie Platin an.

Das Ensemble aus drei Bauteilen wird sich um einen grünen Innenhof gruppieren. Als Mietwohngebäude mit variablen Grundrissen und einem Drittel geförderten Wohnungen wendet sich der Neubau an unterschiedliche soziale Schichten und leistet einen Beitrag zur Entspannung des Mietwohnungsmarktes. Nach aktueller Planung sollen in Summe ca. 190 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von rund 11.900 m² entstehen. Darunter Co-Living-Bereiche mit gemeinschaftlich genutzten Aufenthaltsräumen, Küchen und Terrassen.

Im Unter- und Erdgeschoss ist eine Kita mit Außenbereich geplant. Darüber hinaus sind Co-Working-Spaces vorgesehen, denen per App buchbare Multifunktionsräume zugeschaltet werden können. Weitere Flächen für Gastronomie und Handel ergänzen den Nutzungsmix und sorgen für die Entwicklung eines lebendigen Quartiers. Eine Tiefgarage bietet Platz für über 400 Fahrrad- und rd. 50 PKW-Stellplätze, von denen 30% für Car-Sharing vorbehalten sind.

Der Name des Moringa leitet sich übrigens von einer gesunden „Superpflanze“ ab, dem sogenannten Wunderbaum Moringa Olifeira, dem viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Ein passender Name für Deutschlands erstes Cradle-2-Cradle-Wohnhochhaus.

Pressemitteilung: Landmarken AG

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