23. April 2024

Hambrug: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen veröffentlicht Bericht zur Machbarkeitsstudie zur Erreichung der Klimaschutzziele bei Wohngebäuden

Hamburg (pm) – Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) der Freien und Hansestadt Hamburg hat im Auftrag des Senats eine umsetzungsorientierte Machbarkeitsstudie zur Erreichung der Klimaschutzziele im Bereich der Wohngebäude in Hamburg erstellt. Hierbei wurde untersucht, ob und wie klimaneutrales Wohnen in Hamburg bis 2045 erreicht wird. Erste zentrale Ergebnisse wurden bereits vorab bekannt gegeben. Der gesamte Bericht der Gutachterinnen und Gutachter steht nun zum Download bereit.

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Hamburg schafft mit der Machbarkeitsstudie zur Erreichung der Klimaschutzziele bei Wohngebäuden eine weitere Grundlage, um wirksam und zielgerichtet die klimaneutrale Transformation des Wohngebäudebestands anzugehen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Ziel Klimaneutralität ambitioniert ist, wir aber schon auf einem guten Weg sind. Wird der eingeschlagene Pfad weiter konsequent verfolgt, wohnt Hamburg 2045 faktisch klimaneutral. Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien eine deutlich höhere Bedeutung hat als die Gebäudeeffizienz. Der schnelle Ausbau des kommunalen Wärmenetzes wird damit zum wesentlichen Faktor für einen klimaneutralen Wohngebäudebestand in Hamburg.“

Der gemeinsame Bericht der Gutachterinnen und Gutachter steht hier zum Download bereit.

Die Bedingungen dafür sind unter anderem:

  • Der CO2-Entwicklungspfad der Machbarkeitsstudie geht von einer Endenergiereduktion von 2020 bis 2045 um 38 Prozent aus. Die restlichen CO2-Einsparungen werden durch die Energieversorgung erzielt.
  • Schon heute liegt die jährliche energetische Sanierungsquote bei 1 Prozent (in Bezug auf den Wohngebäudestand). Bei den Mehrfamilienhäusern liegt diese Quote mit 1,26 Prozent pro Jahr sogar noch etwas höher, bei den Einfamilienhäusern mit 0,87 Prozent etwas niedriger.
  • Um das Ziel zu erreichen wird die Sanierungsquote moderat steigen:
  • von 1,0 auf 1,5 Prozent bis 2030
  • von 1,5 auf 2,1 Prozent bis 2045
  • Dies berücksichtigt den erforderlichen Ausbau der Baukapazitäten und basiert auf einem auch heute mehrheitlich in der Praxis beobachtbaren Sanierungsverhalten, bei dem Bauteile nur dann modernisiert werden, wenn das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht ist.
  • Der Fokus wird auf der Sanierung von Wohnhäusern liegen, die vor 1979 gebaut wurden. Dies gilt für Ein- und Zweifamilienhäuser genauso wie für Mehrfamilienhäuser. Stärkster Hebel sind jedoch Mehrfamilienhäuser: Zwar machen sie in Zahlen nur ein Drittel der Gebäude aus, jedoch zwei Drittel der Nutzfläche, des Energieverbrauchs und der CO₂ -Emissionen.
  • Das Dämmen von Wänden, Keller, Dach sowie der Einbau moderner Klimaschutzfenster erfolgt mit Augenmaß. Denn: Eine technisch maximal mögliche Sanierungstiefe ist nicht für jeden Gebäudetyp erforderlich. Serielle Sanierungen – etwa in Quartieren von Mehrfamilienhäusern – senken nicht nur den Energiebedarf, sondern auch den baulichen Aufwand und damit die Kosten.
  • Standardlösungen für die klimaneutrale Energieversorgung sind Wärmenetze, oder, wo diese nicht vorhanden oder geplant sind, Wärmepumpen, wobei dem Anschluss an ein Wärmenetz aufgrund der geringeren Wohnfolgekosten der Vorzug gegeben werden sollte.

Die Stadt Hamburg unterstützt das Engagement für klimafreundliches Wohnen mit zusätzlichen Fördermitteln. Gemeinsam mit den ebenfalls verfügbaren Bundesmitteln werden so die Belastungen deutlich begrenzt.

Pressemitteilung: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

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