Frankfurt am Main (pm) – 2024 erreichte der deutsche Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 973 Millionen Euro. Damit befand sich die Marktgeschehen auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei konnten internationale Investoren ihren Anteil um 39,3 Prozentpunkte auf 57,5 Prozent ausbauen. Zudem stieg die Portfolioquote um 20,5 Prozentpunkte auf 46,9 Prozent. Aktivste Investoren mit Abstand waren Asset-/Fondsmanagern mit 491 Millionen Euro, gefolgt von der Öffentlichen Hand (90 Millionen Euro), Corporates (75 Millionen Euro) sowie Offenen Immobilienfonds/Spezialfonds (70 Millionen Euro). Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Aufgrund einer größeren Portfoliotransaktion sahen wir ein aktives Schlussquartal, was die grundsätzliche Investmentattraktivität der Assetklasse betont. Weiterhin begrenzt der Mangel an hochwertigem Investmentprodukt im Hinblick auf Gebäudequalität sowie Mieterschaft das Transaktionsvolumen“, sagt Marco Schnell, Head of Investment Advisory Services. „In diesem Zusammenhang wäre eine Belebung der Neubauaktivitäten wünschenswert, insbesondere auch angesichts des dringend benötigten zusätzlichen Angebots an Pflegeplätzen und Wohnangeboten für Senioren“, ergänzt Daniel Friedrich, Director Investment Advisory Services.
2024 stieg die Spitzenrendite für Pflegeimmobilien auf 5,4 Prozent (Nettoanfangsrendite), was einem Anstieg um 0,2 Prozentpunkte entspricht. „Jedoch beschränkte sich der Renditeanstieg auf das erste Halbjahr – seitdem blieb die Spitzenrendite stabil“, sagt Tim Schulte, Senior Director Valuation Advisory Services bei CBRE.
Größtes Segment waren Pflegeheime mit 489 Millionen Euro (minus 13 Prozent im Vergleich zu 2023), gefolgt von Betreutem Wohnen mit 248 Millionen Euro (minus fünf Prozent), Kliniken und Rehabilitationskliniken mit 158 Millionen Euro (plus 201 Prozent) und ambulante Gesundheitsimmobilien wie Ärztehäuser und Gesundheitszentren mit 79 Millionen Euro (minus 17 Prozent). „Das vergleichsweise hohe Transaktionsvolumen bei (Reha-)Kliniken ist weniger auf ein erhöhtes Interesse von Investoren zurückzuführen, sondern vielmehr auf Verkäufe, die durch Insolvenzen der Träger bedingt sind. Auch Klinikareale, die zukünftig umgenutzt werden sollen und dazu beispielweise nach Schließung von Kommunen gekauft wurden, gehören dazu. Ambulante Gesundheitsimmobilien hingegen treffen weiterhin auf ein wachsendes Investoreninteresse – aber hier führte ein begrenztes Produktangebot sowie die geringen Transaktionsgrößen zu einem niedrigen Transaktionsvolumen“, erklärt Anna Maria Martin, Senior Analyst bei CBRE in Deutschland.
Ausblick 2025
„Für 2025 deutet sich eine leichte Marktbelebung an, wobei der Produktmangel das größte Hemmnis darstellen wird. Dennoch befinden sich weiterhin einige größere Portfolios am Markt, die im Jahresverlauf zu erwarten sind“, sagt Schnell.
„Die Auswirkungen der Krankenhausreform sowie der politische Wille zur dringend erforderlichen Pflegereform werden entscheidend für die Marktentwicklung und die Zukunft des Pflege- und Gesundheitssektors sein. Neben der Entwicklung eines langfristig stabilen Finanzierungssystems wird der Umgang mit dem zunehmenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren ebenfalls ein wesentlicher Aspekt sein“, sagt Martin.
Quelle: CBRE Group, Inc.