23. April 2024

Franz&Sue und Maurer&Partner: Das neue Leitspital Region Liezen

Wien (pm) – Die Steiermark hat einen Plan. Um der Bevölkerung auch in Zeiten von zunehmender Lebenserwartung und fortschreitender Digitalisierung moderne und sichere Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können, sollen in den kommenden Jahren Gesundheits- und Facharztzentren im Bezirk Liezen entstehen und ein Leitspital, das noch mehr Fachkompetenz bündelt. Und zwar auf der grünen Wiese in Stainach-Pürgg, einer 3.000-Einwohner-Gemeinde, zentral im Bezirk gelegen.

 

(c) ARGE Maurer Franz&Sue

 

Noch wächst auf dem Grundstück, wo bald das neue Leitspital in Betrieb gehen soll, Klee. Im Hintergrund zeichnen sich die sanften Berggipfel ab, es herrscht dörfliche Idylle. Das soll so bleiben, auch wenn hier in ein paar Jahren das neue Leitspital mehr medizinisches Angebot
zusichern wird als die bisherigen Spitäler in Bad Aussee, Rottenmann und Schladming zusammen. Und hier ist auch schon eine der größten Herausforderungen im Wettbewerb auszumachen: Ein 230-Betten-Spital in Hanglage zu planen, mit kurzen Wegen, einfacher Orientierung, ohne dabei drei Geschoße zu überschreiten.

 

»Unser Anspruch im Entwurfsprozess war es, eine Architektur zu schaffen, die den Genesungsprozess fördert. Dies erreichen wir durch die behutsame Einbettung der drei Baukörper in die Landschaft, die kleinteilige Struktur, einfache Orientierung, maximale Belichtung, den Blick ins Grüne – das Gefühl von Freiheit. Denn wer gesund werden möchte, benötigt Luft zum Atmen.«
Michael Anhammer, Geschäftsführer Franz&Sue

 

 

(c) ARGE Maurer Franz&Sue

 

Ein Krankenhaus, drei Häuser

Um den dörflichen Charakter zu bewahren, setzen wir drei unterschiedlich große Baukörper versetzt in die sanft ansteigende Landschaft. Mit dieser möglichst kleinteiligen Struktur und dem Zunutzemachen der Topografie schaffen wir es, alle funktionalen Anforderungen des Krankenhauses in nur drei wahrnehmbaren Geschoßen unterzubringen und gleichzeitig für maximale Belichtung zu sorgen. Gemeinsam bilden die drei Gebäude auch den Vorplatz – das vorgezogene, begrünte Dach der Sockelzone sorgt für einen witterungsgeschützten Haupteingang. Das Besondere: Durch getrennte und jeweils eigene Zufahrten für Rettungswägen, Besucher-PKWs und Anlieferungen bleibt der Vorplatz autofrei.

 

(c) ARGE Maurer Franz&Sue

 

 

»Die im Landschaftsbild wahrnehmbaren drei Baukörper bestechen durch kontextuale Einfachheit und
Angemessenheit für den vorhandenen Ort. Es scheint weder eine Störung noch eine Irritation durch die Situierung dieser doch anspruchsvoll, voluminösen und funktionalen Gebäudestruktur hervorgerufen zu werden.«
Auszug aus dem Juryprotokoll

 

 

Orientierung in allen Lebenslagen

»Sämtliche Wegestrukturen für Patienten, Besucher und Personal werden gut erkennbar mit hoher Orientierbarkeit angelegt und entsprechen einer zukunftsweisenden Spitalsorganisation.«
Auszug aus dem Juryprotokoll

 

Im Einklang mit der Natur

Das große Grundstück nutzen wir für einen naturnah angelegten Landschaftspark. Die Grünflächen umspülen regelrecht die Baukörper von allen Seiten und sind bis in die von den Gebäuden umschlossenen Themenhöfe spürbar.

Im Eingangsbereich schaffen Sitz- und Verweilbereiche Treffpunkte auch außerhalb des Krankenhauses. An die Pflege-Geriatrie angeschlossen entsteht ein abwechslungsreicher Therapie- und Demenzgarten, der restliche Landschaftspark ist als Erholungs-, Aktiv- und Spielelandschaft für alle Generationen konzipiert.

Auf diese Weise entsteht in Liezen ein naturnahes Leitspital, das die lokale Bevölkerung in allen Lebenslagen – von der Entbindungsstation über Kinderambulanz und Intensivmedizin bis zu Spezialmedizin für ältere Menschen– begleiten und unterstützen wird.

Die Pflegestationen sind auf zwei Baukörper aufgeteilt. Sämtliche Pflegezimmer verfügen über einen Ausblick in die Landschaft. Durch die versetzte Anordnung der Gebäude wird der unverbaute Fernblick ermöglicht und ein gegenseitiger Einblick verhindert.

 

»Durch unseren respektvollen Umgang mit dem Landschaftsbild und dem
Zunutzemachen der Topografie entstehen trotz des großvolumigen Spitals drei funktionale Baukörper, die von einem naturnah angelegten Landschaftspark umspült werden. Die Grünflächen ziehen sich dabei bis in die umschlossenen Themenhöfe.«
Thomas Jedinger, Geschäftsführer Maurer & Partner

 

 

(c) ARGE Maurer Franz&Sue

Die Struktur

Durch den Haupteingang gelangen PatientInnen und BesucherInnen in das zweigeschoßige Foyer. Von hier erreicht man die Rezeption als zentrale Anlaufstelle. Der hohe Luftraum sowie die offenen Treppen und die Liftgruppe, die sämtliche Pflegestationen miteinander verbindet, ermöglichen eine klare Orientierung. Direkt im Erdgeschoß befinden sich auch hoch frequentierte Bereiche wie die ambulante, tagesklinische und akutstationäre Einheit (AMTASE), die Radiologie, unterstützende Behandlungen wie Physio- und Ergotherapie sowie die Dialyse. Hier in diesem offenen Bereich herrscht reges Treiben und es gibt ein Kommen und Gehen.

Weniger stark von TagespatientInnen frequentiert sind die oberen Etagen, wo neben OP-Sälen und Intensivstation die Pflegestationen dominieren. Hier prägen kurze Wege, viel Tageslicht und klare Funktionsabläufe den Arbeitsalltag des Krankenhauspersonals. In den Sozialräumen und Loggien der Pflegestationen können die MitarbeiterInnen dann auch mal kurz zur Ruhe kommen und sich erholen.
Das ist auch unser Anspruch an die Pflegezimmer: In allen haben die PatientInnen Ausblick ins Grüne und somit einen direkten Zugang zum Freiraum, der bei der Heilung unterstützt. Auch der Werkstoff Holz in den PatientInnenzimmern ist ein Bestandteil des Genesungsprozesses, da dieser nachweislich eine beruhigende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System hat.

 

»Uns war wichtig, dass sich alle Pflegezimmer nach außen orientieren. Durch die versetzte Anordnung der Baukörper ist kein gegenseitiger Einblick möglich und die PatientInnen erhalten so einen unverbauten Fernblick in die Natur.«
Friedrich Körner, Projektleiter Wettbewerb, Franz&Sue

 

»Holz als natürlicher Baustoff im Innen- und Außenraum trägt zu einem angenehmen
Klima bei und fördert den Heilungsprozess. Die Holzfassade fügt sich harmonisch in die Landschaft ein
und verbessert die CO2- Bilanz in der Errichtung.
Robert Diem, Geschäftsführer Franz&Sue

 

Pressemitteilung: Franz und Sue ZT GmbH / Maurer & Partner ZT GmbH