Dresden (pm) – Mit einem eindrucksvollen Programm und hochkarätigen Gästen ging am gestrigen Abend der durch die Ingenieurkammer Sachsen ausgerichtete Europäische Ingenieurkammertag im Kraftverkehr Chemnitz zu Ende. Rund 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft kamen in der Kulturhauptstadt zusammen, um zentrale Zukunftsfragen zu diskutieren und Impulse für eine nachhaltige Entwicklung zu setzen.
„Wir bauen nicht für den Moment. Was wir schaffen, überdauert uns – und genau darin liegen unsere Stärke und unsere Verantwortung. Bauwerke dürfen nicht dem schnellen Takt des Konsums folgen, denn sie prägen Landschaften, Städte und damit das Leben vieler Generationen. Dafür brauchen wir substanzielle Investitionen in die technische Infrastruktur sowie ein einheitliches Berufsrecht, das unserer Verantwortung Rechnung trägt und uns den nötigen Rückhalt gibt. Nachhaltigkeit ist dabei weder Bremse noch hohler Begriff – sie ist die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft.“, betonte Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, in seiner Eröffnungsrede.
Nach dieser folgten Grußworte von Thomas Kralinski, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, von Sven Schulze, Oberbürgermeister von Chemnitz sowie von Andreas Wöllenstein, Geschäftsführender Gesellschafter Schloz Wöllenstein und Hausherr der Event-Location Kraftverkehr Chemnitz.
Ein besonderer Programmhöhepunkt war das Live-Gespräch mit Markus Lanz, Journalist und Talkshow-Moderator, und Richard David Precht, Philosoph und Schriftsteller. Beide erreichen mit ihrem Podcast „LANZ & PRECHT“ Woche für Woche Hunderttausende Hörerinnen und Hörer und diskutierten über die großen Fragen unserer Zeit – von gesellschaftlicher Polarisierung über Innovation und Verantwortung bis hin zur Rolle des Ingenieurwesens. Das Publikum verfolgte das Gespräch mit großer Aufmerksamkeit.
Im Anschluss rückte das Thema „Energie, Material, Regionalität – Ingenieure gestalten nachhaltig die Zukunft“ in den Fokus. In einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Ingenieurwesen, Forschung und Wirtschaft zu aktuellen Herausforderungen der Energiewende, des nachhaltigen Bauens und der Ressourcenschonung aus.
Auf dem Podium nahmen teil:
Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Erfurth, Ehrenpräsident der Ingenieurkammer Sachsen
Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group und Botschafter für 100 % Erneuerbare Energien
Dr.-Ing. Elisabeth Eckstädt, Beratende Ingenieurin und Landesvorsitzende GIH Sachsen e. V.
Prof. Dr.-Ing. Björn Höhlig, Professor für Nachhaltiges Bauen/Bauen im Bestand an der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig
Dr.-Ing. Saad Baradiy, Mitglied der Vertreterversammlung und Vorsitzender des Ausschusses Nachhaltigkeit der Ingenieurkammer Sachsen
Dr.-Ing. Matthias Tietze, Geschäftsführer der Kahnt & Tietze GmbH.
Die intensive Debatte machte deutlich, wie wichtig es ist, Ingenieurkompetenz, wissenschaftliche Erkenntnisse und wirtschaftliche Praxis zusammenzuführen, um tragfähige Lösungen für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft zu entwickeln.
Der Abend fand seinen festlichen Abschluss mit einem Dinner-Buffet, musikalischen Darbietungen, künstlerischem Entertainment und zahlreichen Gelegenheiten für persönliche Begegnungen.
Im Rahmen der feierlichen Festveranstaltung erfolgte die Überreichung der Wackerbarth-Medaille als höchste Auszeichnung an Ingenieure ohne Grenzen e. V. Die Laudatio hielt Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer.
Dazu Robert de Payrebrune, Vorstandsvorsitzender, Ingenieure ohne Grenzen e.V.: „Ich freue mich sehr, dass Ingenieure ohne Grenzen in diesem Jahr die Wackerbarth-Medaille erhalten. Diese Auszeichnung würdigt die großartige Arbeit unserer vielen ehrenamtlichen Aktiven, die seit über 20 Jahren mit Engagement und Fachwissen ingenieurtechnische Projekte umsetzen und so vielen Menschen Zugang zu grundlegender Infrastruktur verschaffen. Sie motiviert uns, weiterhin leidenschaftlich und verantwortungsbewusst für eine bessere Welt zu arbeiten. Vielen Dank an die Ingenieurkammer Sachsen für diese Ehrung.“
Entdeckertouren in die Kulturhauptstadt Chemnitz am heutigen Freitag beenden den Europäischen Ingenieurkammertag.
Quelle: Ingenieurkammer Sachsen