23. April 2024

Enzo Enea komplementiert in Miami das letzte architektonische Vermächtnis von Zaha Hadid

Organisch geformt und subtropisch bepflanzt: der grosszügige, von Enea gestaltete Aussenbereich in der 8. Etage des Wohnturms «One Thousand Museum». (Bild: Alena Graff)

Rapperswil-Jona (pm) – Der neue architektonische Leuchtturm von Downtown Miami präsentiert sich seit Kurzem in Vollendung. «One Thousand Museum» verkörpert auf 62 Etagen gehobene Wohnvisionen mit Blick über den Museum Park und die Biscayne Bay. Enzo Enea schlägt dabei den Bogen zur Natur: Seine Landschaftsarchitektur rundet die kurvige Formsprache der unlängst verstorbenen Pritzker-Preisträgerin Zaha Hadid sorgfältig ab.

Downtown Miami ist um ein architektonisches Wahrzeichen reicher. Von Enzo Enea gestaltete Landschaften und Zaha Hadids Architektur fliessen im Wohnturm «One Thousand Museum» nahtlos ineinander über. Mit der Entwicklung des Gemeinschaftsprojekts starteten sie 2013. Kurz nach ihrem letzten Besuch auf der Baustelle im März 2016 verstarb Zaha Hadid in Miami unerwartet. «One Thousand Museum» bleibt in den USA der letzte ikonische Bau der ersten Frau, die den Pritzker-Preis gewinnen konnte. Es ist zugleich das einzige Hochhaus, das die britisch-irakische Grande Dame der Architektur in der westlichen Hemisphäre hinterlässt. «Zaha Hadid bleibt für mich als kreative Visionärin eine ewige Quelle der Inspiration», sagt Enzo Enea, Gründer und Creative Director Enea Landscape Architecture. «Es ist eine Ehre, dass ich dieses besondere letzte Projekt mit ihr planen und gemeinsam mit unseren Partnern in ihrem Sinne vollenden konnte.»

Natürliche Fortsetzung von Zaha Hadids Architektur

Ein weisses Exoskelett in Hadids organisch-kurvenreicher, gestalterischer Handschrift bildet die tragende und aussteifende Struktur des 216 Meter hohen Gebäudes. Das säulenartige Geflecht fächert sich entlang des «One Thousand Museum» auf und verjüngt sich nach oben hin. In der kristallinen Glasstruktur, welche die 62 Stockwerke facettenartig umhüllt, spiegelt sich das Wasser der Biscayne Bay. «Bei der Landschaftsgestaltung haben wir Hadids einzigartige Formsprache aufgenommen und organisch weitergezogen», erklärt Enzo Enea. «Wir wollten keinen Kontrastpunkt zum Turm setzen, sondern seine architektonische Wirkung in unserer Garteninszenierung verstärken.»

Meerseitig grenzt «One Thousand Museum» an den Museum Park, die grüne Lunge von Downtown Miami. Den Wohnturm von Zaha Hadid begrünen Gärten von Enzo Enea auf vier unterschiedlichen Niveaus. Wilde Tamarinde (Lysiloma latisiliquum), Virginia-Eichen (Quercus virginiana), Erdbeerguaven (Psidium cattleianum) und Caesalpinien (Caesalpinia granadillo) spenden ebenerdig Schatten zum Biscayne Boulevard hin. Den Boulevard schmücken ondulierende Mosaike des brasilianischen Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx. Diese Wellenmuster nehmen Enzo Enea und Zaha Hadid gestalterisch auf. So schaffen sie formsprachlich eine Verbindung zwischen dem Boulevard und «One Thousand Museum». Enea liess sich bei der Gestaltung des Aussenraumes aber auch in der Natur inspirieren: durch von Wasser rund geschliffene Gesteinsformationen.

Nachhaltiger Einsatz von Pflanzen für ein gesundes Mikroklima

Dieses Gestaltungselement greift Enea und sein Team in der 8. Etage des «One Thousand Museum» wieder auf. Hier empfängt einen unter freiem Himmel ein grosszügiger Erholungsraum mit organisch geformten Pools und Pflanzbereichen. Kokospalmen sowie die einheimischen Baumarten Balsamapfel (Clusia rosea) und Meertraube (Coccoloba uvifera) spenden Schatten und geben Sauerstoff ab, was ein angenehmes Mikroklima schafft. Insgesamt will Enea mit dieser bewussten Pflanzenwahl die kühlende Wirkung verstärken, die sich in der Umgebung mit Wärmeabstrahlung und Hitzeinseln einstellen kann. Für eine abwechslungsreiche Gesamtkomposition gelangen schliesslich verschiedene subtropische Strauch-, Blumen und Gräserarten mit je eigenen Pflanzen- und Blattstrukturen zum Einsatz. Zuoberst im «One Thousand Museum», in der 60. und 61. Etage, erschuf Enea zudem eine kontemplative Zone. Von Kies und Schotter gesäumte Moosgärten erlauben im Turminnern hoch über Downtown Miami gleichzeitig Möglichkeiten für Momente der Einkehr und der Weitsicht.

Pressemitteilung: Enea GmbH