2. Mai 2024

BUWOG-Podcast #22: Was zeichnet ein Quartier aus, Andreas Holler?


Anzeige – In Architektur und Immobilienwirtschaft ist der Begriff „Quartier“ in aller Munde. Vieles wird dabei jedoch als Quartier bezeichnet, was vielleicht gar keines ist. Das Wort klingt nach Anspruch und Konzept. Doch was genau ist ein Quartier tatsächlich und woran erkennt man gelungene Quartiere? Das beantwortet im Interview Andreas Holler, Immobilienexperte und für das Development in Österreich zuständiger Geschäftsführer der BUWOG mit Sitz in Wien.

Andreas Holler leitet als Geschäftsführer das Development der
BUWOG in Österreich. Foto: Stephan Huger

Bauliche Größe und gesunde Mischung

Nach Einschätzung des Experten ist es einerseits eine signifikante bauliche Größenordnung, die für ein Quartier gegeben sein muss: „Zumindest mehrere Hundert Wohnungen und das in einer gesunden Mischung, etwa mit unterschiedlichen Nutzungsformen wie geförderter Mietwohnungsbau, freifinanzierter Mietwohnungsbau und Eigentumswohnungen.“

Eine Mischung, die mehr entstehen lässt als den baulichen Mix, weiß Andreas Holler: „Darüber hinaus bietet ein Quartier sozialen Bezug, Aufenthaltsräume, Grünflächen, vielleicht eine Kindertagesstätte oder einen Nahversorger, also Qualitäten, die gleichermaßen Mehrwert bieten, vielleicht zum Verweilen einladen, als auch eine gewisse Identität erzeugen.“

Funktionsgemischte Quartiersentwicklung: BUWOG-Projekt RIVUS in Wien. Grafik: BUWOG

Qualität, die sich messen lässt

In Umsetzung dessen biete Quartiersentwicklung die Chance, dass aus einem Wohnensemble ein echtes Zuhause wird. „Quartiersentwicklung leistet einen Beitrag dazu, gute Nachbarschaften entstehen zu lassen.“
Und dieses „gut“ lässt sich nicht nur planen, sondern im Ergebnis auch messen. Andreas Holler erläutert im Podcast-Gespräch, wie die BUWOG auswertet, was in der Quartiersentwicklung funktioniert und was nicht. Im Großen und Ganzen und im Detail: Wird der Spielplatz angenommen oder fehlen Bäume, die an heißen Sommertagen Schatten spenden? Funktioniert die Gewerbeeinheit an der Ecke? Wird ein ursprünglich für Familienfeiern geplanter Gemeinschaftsraum mit Küche von den Menschen angenommen und mit Leben gefüllt?

Derlei Lerneffekte werden genutzt, um eine stetige Weiterentwicklung und Verbesserung zu erzielen. BUWOG-Geschäftsführer Andreas Holler erklärt: „Auch nach Fertigstellung sind wir vor Ort, schauen uns die Dinge an und halten nach, was funktioniert und was man besser machen kann beim nächsten Projekt. Nicht stehen bleiben, sondern die Weiterentwicklung ist das Credo: „Quality has no Finish Line.“

Chance und Herausforderung: Vertikale Quartiere

Eine besondere Chance sieht der Experte in der Funktionsmischung, welche die BUWOG bereits vielerorts umgesetzt hat, in Österreich und auch in Deutschland, wo der Bauträger seit 2012 ebenfalls Quartiersentwicklungen realisiert. Für diese Funktionsmischung stehe etwa das in Wien realisierte Neubauprojekt RIVUS. Dort wurde ein multifunktionaler Bauteil konzipiert, der vertikal mischt, was urbanes Leben gut gebrauchen kann: Supermarkt im Erdgeschoss (darunter ein Parkdeck), Ganztagsvolksschule in den oberen Geschossen und ganz oben auf dem Dach ein zur Schule gehörender Sportplatz. „Im Ergebnis ein offenes, vertikales Quartier.“

Mehr zum Thema Quartiersentwicklung im BUWOG Podcast: https://buwog.podigee.io/23-quartiersentwicklung

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