19. April 2024

Buwog-Podcast #21: Sun Jensch im Interview: „Holzbau ist politisch“

Anzeige – Mit einem Interview über Chancen und Hürden des Holzbaus beginnt die neue Staffel des BUWOG-Podcast Glücklich wohnen. Von Holzbau bis PropTech reichen die Themen.

Zu Beginn von Staffel 4 ist Sun Jensch von der Koalition für Holzbau zu Gast. Sie berichtet, was sich tun müsste, damit – gerade im Geschosswohnungsbau – mehr und schneller mit Holz gebaut werden kann. „Holzbau ist ein wichtiger Teil der Lösung, wenn es darum geht, die CO2 Emissionen im Baubereich zu reduzieren“, so Sun Jensch. Holz als nachwachsender Rohstoff speichert CO2 und „der nachwachsende Baustoff Holz und die innovative Modulbauweise lassen ein systemisches und zirkuläres Bauen zu“, unterstreicht Sun Jensch. Bauen mit Holz ist zudem nicht nur klimafreundlich und prozessoptimiert, es kreiere „gesunde Räume, gerade mit Blick auf die steigende Zahl von Menschen mit Allergien.“
Soweit sind sich auch Politik, Forschung Wirtschaft einig.
Bloß kämpft der Holzbau mit einer Reihe von Hemmnissen, deren Abbau sich Sun Jensch und ihre Koalition für Holzbau auf die Fahne geschrieben haben.

Sun Jensch führt die Koalition für Holzbau. Foto: BUWOG

Hürden im Holzbau abbauen

In dieser Initiative schließt sich aktuell eine wachsende Anzahl von Akteuren aus der Immobilienbranche zusammen. „Holzbau ist politisch. Und politisch sind auch die Hürden, die ihm im Wege stehen“, sagt die Expertin im BUWOG-Podcast.

Regulatorisch sei momentan die Muster-Holzbaurichtlinie (M-HolzBauRL) das Haupthemmnis des Holzbaus, sie müsse dringend überarbeitet werden. „Der Holzbau braucht zudem in allen Bundesländern eine auskömmliche Anschubfinanzierung“, fordert Jensch. Die bisherige Förderpolitik stelle fast ausschließlich auf den Gebäudebetrieb ab. „Für echten Klimaschutz im Gebäudesektor muss der gesamte Lebenszyklus betrachtet werden“, verdeutlicht Jensch. „Hier liegt das große Potenzial des Holzbaus: Die nachhaltige Wertschöpfungskette, beginnend mit regional verfügbaren Hölzern bis hin zur kurzen Lieferkette auf die Baustelle und einer seriellen und modularen Bauweise mit großem Effizienzpotential, können einen erheblichen Beitrag zur CO2-Reduktion im Gebäudesektor leisten!“

Förderung mit Blick auf den ganzen Lebenszyklus

Fördermöglichkeiten wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sollte man daher auf das Gebäudezirkularitätsgesetz hin anpassen: „Weg von der Betrachtung der Energieeffizienz hin zur Förderung von Lebenszyklus-CO2.“

Mit Fakten aus Praxis und Forschung und Dialogmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen ist die Koalition für Holzbau gleichermaßen Wissensgeber für den politischen Diskurs und die starke Stimme für nachhaltiges Bauen. Sun Jensch: „Mit dem CO2-neutralen Baustoff Holz können wir den Pariser Klimaschutzzielen einen entscheidenden Schritt näherkommen. Wir müssen es jetzt aber auch machen!“
Mehr im BUWOG Podcast zum Thema „Holzbau ist politisch – die Koalition für Holzbau“. Hier anhören: https://buwog.podigee.io/22-koalition-holzbau

Beispiel für nachhaltigen Geschosswohnungsbau – die BUWOG LOTSENHÄUSER in Berlin. Foto: BUWOG

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