24. April 2024

Bauen für länger – Die Haltbarkeit unserer Lebensräume

München (pm) – „Weltweit steht Bauen für rund 30% der CO2-Emissionen, 40% des Energiebedarfs, 50% des Ressourcenverbrauches, 60% des Abfallaufkommens und 70% der Flächenversiegelung. Kein anderer Sektor ist zudem so stark mit anderen Wirtschaftszweigen vernetzt wie der Bausektor. Kein Nachhaltigkeitsziel der UN (Sustainable Development Goals, SDG’s) ließe sich losgelöst von der gebauten Umwelt realisieren. Bauen ist extrem umweltrelevant, ökonomisch stark und prägt unseren sozialen Lebensraum entscheidend mit,“ sagt Messari-Becker
Die Bauingenieurin Lamia Messari-Becker geht in ihrem Vortrag auf die Rolle des Bausektors und seine konkreten Potentiale für eine nationale und globale nachhaltige Entwicklung ein.

Lamia Messari-Becker

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker ist Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen. Von 2001 bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU Darmstadt und promovierte dort 2006. Anschließend war sie von 2009 bis 2013 Leiterin und Partnerin in einem internationalen Planungsbüro.

Außerdem war und ist sie Mitglied in zahlreichen politischen und wissenschaftlichen Gremien, wie 2016 bis 2019 im Fachbeirat der IBA Thüringen, von 2016 bis 2020 im Sachverständigenrat der Bundesregierung für Umweltfragen (Kabinett Merkel III) und von 2017 bis 2022 im Expertenkreis Zukunft Bau des Bundes (Kabinett Merkel III, Merkel IV und Scholz).

Seit 2020 ist die gebürtige Marokkanerin Mitglied im Club of Rome International sowie seit 2022 Mitglied im Zukunftsrat Nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz. Sie ist Sachverständige des Bundestages zu baubezogenen Gesetzesinitiativen und Anhörungen. Gleichzeitig ist sie Gutachterin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Kabinett Scholz).

Die Arbeitsschwerpunkte von Lamia Messari-Becker in Lehre, Forschung, Praxis und wissensbasierter Politikberatung konzentrieren sich auf Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im Bauwesen und in der Stadtentwicklung, Klimaschutzinstrumente und Emissionshandel im Gebäudesektor, kreislauffähiges Bauen, lebenszyklusbasierte Planungsmethoden, Quartiersansätze, Klimaanpassung in Städten und Infrastruktur sowie kommunaler Klimaschutz.

Messari-Becker setzte sich für die Schaffung eines eigenständigen Bundesbauministeriums ein. Sie schlug der Bundesregierung u.a. einen digitalen Materialpass, einen lebenszyklus-basierten Ressourcenausweis für Gebäude, mehr Quartierslösungen und Klimaanpassung vor (Bestandteile des Koalitionsvertrages).

Ein Vortrag von Lamia Messari-Becker / Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und Bauphysik, Universität Siegen am 19. Januar 2023 um 18.30 Uhr im Oskar von Miller Forum und auf www.ovmf.de

Lamia Messari-Becker (c)Thomas Müller / IBA Thüringen

Pressemitteilung: Oskar von Miller Forum