30. April 2024

Green First – Landschaftsarchitektur als Chance zum Besseren

Prinz Eugen Park_ nnenhof © Katja Aufermann

München (pm) – Ein Vortrag von Ingrid Liebald und Katja Aufermann / liebald + aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner, München, am 11. Mai 2023 um 18:30 Uhr im Oskar von Miller Forum und auf www.ovmf.de im Livestream.

„Wir bauen …
… und hinterlassen dabei immer einen Fußabdruck. Unser Anliegen ist es jedem Ort gerecht zu werden und Lebensräume zu schaffen für Menschen, aber auch für Tiere und Pflanzen, denen wir allzu oft dafür erst einmal den Lebensraum entziehen. Daher richten wir unseren Blick zuerst auf den Bestand mit seinen Besonderheiten und Potentialen.“ So lautet das Credo der Landschaftsarchitektinnen Ingrid Liebald und Katja Aufermann.

Es ist ihnen wichtig, dass bei jedem Bauprojekt auf jeder Planungsebene, ob Bauleitplanung oder Werkplanung das Thema Grün zu Beginn aller Planungsaufgaben steht: „Green First“ wie der Pionier Richard Bödecker diese Philosophie bezeichnet hat.

Bayerischer Landschaftsarchitektur-Preis 2022

Das Ergebnis dieser Herangehensweise ist der Bayerische Landschaftsarchitektur-Preis 2022, mit dem liebald + aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner für ihre ökologische Mustersiedlung Prinz-Eugen-Park in München ausgezeichnet wurden.

Beim Planen und Bauen möchten sie die Chancen nutzen, durch vorausschauende Konzepte Wertvolles zu erhalten und zusätzlich dem Ort etwas von dem zurückzugeben, das ihm genommen wird und das zunehmend rar ist in den hochverdichteten Städten sowie den immer weiter verseigelten Landschaften: Grünflächen mit angepasstem Wassermanagement – auf allen Gebäudeebenen. Diese sollen gleichermaßen den Menschen, wie auch den Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten. Sie tragen maßgeblich zur Verbesserung des Kleinklimas bei.

liebald + aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner

Die Partnerschaftsgesellschaft liebald + aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner wurde 2012 von Ingrid Liebald und Katja Aufermann in München gegründet und umfasst derzeit ein eingespieltes Team von einem knappen Dutzend engagierten Mitarbeitenden. Unterstützt werden sie durch ein langjähriges Netzwerk aus erfahrenen Planungspartnern.

Da kein Projekt wie das andere ist, lernen sie immer wieder neu dazu und hinterfragen stetig ihre Arbeitsweise. Mit den neuen Aufgaben im Bereich des klimasensiblen Bauens befinden sie sich in einer Experimentierphase, die bei Planenden, Ausführenden und auch auf Seiten der Auftraggeber*innen viel Mut zu neuen Bauweisen erfordert. Das interdisziplinäre Diskutieren und Teilen von Erfahrungen und Wissen stellt für das Büro einen essenziellen Bestandteil ihres Arbeitens dar.

Bei ihrer Arbeit haben sie stets auch die im Blick, die keine große Lobby genießen: z.B. Menschen mit Migrationshintergrund, Senior*innen, Kinder, aber auch Insekten, Fledermäuse und manche sogenannten Unkräuter. Idealerweise planen sie unter Beteiligung der späteren Bewohnenden und Nutzenden Gärten für deren Bedürfnisse und Ansprüche. So tragen sie dazu bei, dass alle – nachdem die Landschaftsarchitektinnen die Baustelle verlassen haben – Verantwortung für „ihre“ Flächen übernehmen.

Pressemitteilung: Oskar von Miller Forum

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