26. April 2024

5 Gründe, die gegen eine Immobilienblase in Deutschland sprechen

(c) Martin Sessler, Von Poll Immobilien GmbH

Gastbeitrag – Als etablierter Immobilienprofi und Inhaber einer erfolgreichen Zweigstelle des Immobilienriesen „VON POLL Immobilien“ nimmt Martin Sessler Eigentümern mit fünf Argumenten die Furcht vor einer platzenden Immobilienblase in Deutschland. Sein Know-how und seine Expertise beweist er in seinen Ausführungen, die keinen Zweifel daran lassen, dass es keinen Grund zur Panik am Immobilienmarkt gibt.

Steigende Einkommen sorgen für mehr Nachfrage

Stetiger Zuzug und steigende Einkommen haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach Häusern und persönlichem Wohneigentum auf einem konstant hohen Niveau geblieben ist. Die Landeshauptstadt Stuttgart und der zugehörige Speckgürtel mit den Gemeinden Böblingen und Sindelfingen zeigen anhaltendes Wirtschaftswachstum und bieten sichere Arbeitsplätze. Durch diese Entwicklung steigen die Immobilienpreise weiter an. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg verzeichnete 2022 die höchsten Verdienstniveaus in Böblingen (50.244 EUR) und den Stadtkreisen Stuttgart (49.375 EUR) und Karlsruhe (43.514 EUR).

Verknappung durch Beliebtheit der Städte als Wohnort

Durch die hohen Immobilienpreise entscheiden sich zunehmend wohlhabendere Familien für den Umzug nach Stuttgart oder in den Speckgürtel der Stadt. Haushalte mit hohem Einkommen bestimmen das Stadtbild und finden dort ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Die demografische Entwicklung der Stadt, primär in Zentrumsnähe, zeigt einen deutlichen Trend zu steigender Beliebtheit und damit steigenden Immobilienpreisen. Gute Infrastruktur und ein großes Angebot an Arbeitsstellen sorgen für stabile Immobilienpreise.

Baugenehmigungen und Neubauten

Die Ämter der Städte stehen einer Flut von Anträgen auf Genehmigungen für Neubauwohnungen entgegen. Der momentane Bedarf lässt sich auch auf lange Sicht kaum decken, da die herrschenden Synergieeffekte dafür sorgen, dass immer mehr Menschen ihren Lebensmittelpunkt nach Stuttgart und in die unmittelbare Umgebung verlagern möchten. Politische Entscheidungen behindern die Entstehung von neuem Wohnraum, wodurch eine zusätzliche Verknappung entsteht.

Im Juli 2022 wurden mit 4.637 genehmigten Bauanträgen für Wohnungen eine Steigerung von 8 % zum Vorjahresmonat vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg verzeichnet. Vor allem der Bau von Mehrfamilienhäusern wirkt sich auf die Statistik aus. Die Bauämter haben von Januar bis Juli 2022 insgesamt 29.436 Baufreigaben für Neubauwohnungen erteilt. Dies zeigt, dass Interessenten sogar bereit sind, kleinere Wohnungen zu beziehen und auf die Vorzüge eines Einfamilienhauses zu verzichten, um in der Region leben zu können.

Kaum Leerstände sind Anzeichen für ein anhaltendes Unterangebot

Steigende Leerstände von Immobilien sind eines der ersten Anzeichen für ein Überangebot an Wohnungen. Durch eine solche Entwicklung kündigte sich bisher jedes Ende eines Immobilienbooms an. Die Quote leer stehender Wohnungen in den 50 größten Städten Deutschlands liegt bei durchschnittlich nur 2,8 % (Stand: 2021). Vor Beginn des Immobilienbooms, im Jahr 2008 lag die Quote bei 3,5 %. Nichts weist auf das Platzen einer Immobilienblase und ein Ende der steigenden Preise für Wohnraum hin.

Steigende Zinsen führen zu moderaten Preisnachlässen

Die jüngst gestiegenen Zinsen für Darlehen sorgen dafür, dass Kreditinstitute einen genaueren Blick auf die Kaufobjekte werfen. Diese zusätzliche Prüfung ist entscheidend dafür, dass keine Immobilienblase entsteht. Im Gegensatz zu der Situation in den USA zu Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2008, sind deutsche Haushalte nicht überschuldet. Sie verfügen über genügend Kaufkraft, um weiterhin in Eigentum zu investieren, ohne sich zu übernehmen.

Fazit – keine Immobilienblase in Deutschland erkennbar

All diese Argumente sprechen gegen eine Immobilienblase in Deutschland. Die Preise für Wohneigentum sind bis zuletzt auf ein hohes Niveau gestiegen. Moderate Preisnachlässe aufgrund steigender Zinsen deuten darauf hin, dass sich die Kosten für Wohnraum auf einem ebenfalls hohen Niveau einpendeln werden. Deutsche Sparer schätzen Immobilien als eine der Säulen ihrer Altersvorsorge und schützen sich durch die Investition gegen die drohende Inflation, statt Häuser und Wohnungen als bloße Spekulationsobjekte zu betrachten.

Weitere Infos unter: https://www.von-poll.com/de/immobilienmakler/boeblingen/team

 

Gastbeitrag von Martin Sessler, Von Poll Immobilien GmbH