27. April 2024

1. Platz für blauraum beim Workshopverfahren Holsten Quartier in Hamburg

(c) blauraum Architekten GmbH

Hamburg (pm) – Im hochbaulichen Workshopverfahren für das Holsten Quartier in Hamburg haben blauraum Architekten, in Zusammenarbeit mit Rabe Landschaftsarchitekten und Drees & Sommer, mit ihrem Beitrag den 1. Preis für das Büro an der Holstenstraße und den Gewerbehof erreicht.

Die Holsten-Brauerei prägte rund 140 Jahre das Gesicht der Holstenstraße und das Leben des Stadtteils Altona. Der vorgeschlagene Gebäudeentwurf zollt der einzigartigen Historie Respekt – der Charakter der alten Brauereinutzung soll weiterhin spürbar bleiben, eine schlichte Materialität die Architektur definieren. Die ruhigen, eleganten und zurückhaltenden Gebäude innerhalb des Blocks erinnern an die frühere Nutzung des Holstengeländes: eine Reminiszenz an seine industrielle Vergangenheit.

Die dabei entstehende Tektonik der Fassaden ruft durch die erkennbare Statik Erinnerungen gewerblicher und industrieller Bautypologien wach. So entsteht ein robuster Blockkörper, der die Konzentration auf das Wesentliche darstellt. Seine äußere Anmutung spiegelt seine innere Rationalität wider.
Die programmatischen Nutzungsbausteine innerhalb des Blockes können daher in der Besonderheit der Fassaden gelesen werden, ohne die Gesamtheit einer gemeinsamen Architektursprache zu verlieren.

BÜROHAUS AN DER HOLSTENSTRASSE

Das Bürohaus an der Holstenstraße mit dem Ankermieter Carlsberg und einem weiteren Mieter befindet sich vis-a-vis des Holstenhauses. Es erhält eine grüne, glasierte Keramikfassade. Sie spiegelt die Bewegungen der sich ständig verändernden Umgebung an der Holstenstraße wider. Ihre Farbe und Textur ist den gewellten Brauereifassaden entlehnt. Vorgehängte Balkone vor der großzügig verglasten Fassade erlauben den Nutzern Austritte und erhöhen die Aufenthaltsqualität in den Büroflächen. Zugleich dienen sie als Putzbalkone für die Festverglasungen.

HANDWERKER- UND GEWERBEHOF

Der Handwerker- und Gewerbehof ist als robustes „Regal“ konzipiert und zum großen Teil in Vorfertigung errichtet (Spannbetondecken und Wände als Betonhalbfertigteile). Er erhält eine Betonfertigteil-Fassade. Durch den hohen Vorfertigungsgrad, die großzügigen räumlichen Grundstruktur (Rohbau) und den individualisierten Ausbau nach unterschiedlichen Standards entstehen hoch individualisierte Nutzungseinheiten, die in hohem Maße durch die Mieter beeinflusst werden. Sie haben die Möglichkeit ihrer Gewerbeeinheit ein Add-On zu geben: vorgehängter Balkon, Schiebeläden, Absturzsicherung zur vollständigen Öffnung der Fenster etc..

FREIRAUM

Durch die Staffelgeschosse entsteht eine spannende Dachlandschaft, die in ihrer vielfältigen und intensiven Dachnutzung die unterschiedlichen Funktionen für Flora und Fauna, den Menschen sowie das Klima vereint.

Der Innenhof gestaltet sich auf zwei Ebenen unterschiedlicher Höhen. Auf der unteren Ebene ermöglicht der erhöhte Substrataufbau einen grünen Park. Die Büros haben so einen Blick ins Grün und direkten Zugang, der Baumhain in der Mitte hält genügend Abstand zur Fassade, so dass die dortigen Nutzungen weiterhin Tageslicht erhalten. Über einen „Baumwipfelpfad“ bewegt man sich aus dem Hain hinaus auf die obere Ebene.

Pressemitteilung: blauraum Architekten GmbH