13. Oktober 2025

Zweiter RIBA-Bericht zu KI zeigt starken Anstieg der Nutzung unter britischen Architekt:innen

London (pm) – Das Royal Institute of British Architects (RIBA) hat die Ergebnisse seiner zweiten Mitgliederbefragung zu Einstellungen gegenüber und Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) veröffentlicht.

Der Anteil der Architekturbüros, die KI einsetzen, stieg von 41 % im Jahr 2024 auf 59 % im Jahr 2025.
65 % der Architekt:innen glauben, dass KI der Branche helfen wird, ihre Netto-Null-Ziele zu erreichen.
Allerdings äußern über zwei Drittel (67 %) Bedenken, dass KI das Risiko von Nachahmungen erhöht.

Der RIBA AI Report 2025 zeigt einen deutlichen Anstieg der Architekturbüros, die Künstliche Intelligenz nutzen – von 41 % im Jahr 2024 auf 59 % im Jahr 2025. Viele Befragte sehen in KI inzwischen ein wertvolles Instrument zur Bewältigung zentraler Herausforderungen der Branche.

Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Architekt:innen – rund 65 % – sind der Ansicht, dass KI die Produktivität in der Bauwirtschaft positiv beeinflussen wird. Ebenfalls 65 % glauben, dass sie zur Erreichung der Klimaziele beitragen kann, und 63 % meinen, dass KI Architekt:innen und Projektentwickler:innen ermöglicht, Gebäude zu entwerfen, die heutigen und künftigen Leistungsanforderungen besser entsprechen.

Nur 18 % der Büros erwarten, dass der Einsatz von KI zu Arbeitsplatzverlusten führen wird. Und lediglich 4 % der Befragten denken, dass durch KI menschliche Kreativität beim Entwurf von Gebäuden überflüssig wird.

Gleichzeitig bleibt ein erheblicher Teil skeptisch: 35 % befürchten, dass KI den Berufsstand gefährdet. 67 % machen sich Sorgen, dass sie das Risiko von Nachahmungen erhöht, und 44 % sehen die Gefahr, dass Personen ohne ausreichende Fachkenntnisse mithilfe von KI Gebäude entwerfen könnten.

Trotz dieser Bedenken überwiegt unter den Befragten die Zuversicht, dass KI das kreative Potenzial des Berufsstands erweitert und Innovation im Entwurf fördert. RIBA arbeitet daran, Leitlinien zu entwickeln und mehr Transparenz einzufordern, damit Architekt:innen KI nutzen können, ohne dabei die Kontrolle über ihre gestalterische Arbeit zu verlieren.

Das Interesse britischer Architekt:innen an neuen Entwicklungen im Bereich KI wächst. So nahmen 240 Mitglieder am ersten „AI in Practice Summit“ von RIBA im Mai dieses Jahres teil.

„Was für einen Unterschied ein Jahr macht. Der starke Anstieg der KI-Nutzung unter unseren Mitgliedern zeigt, wie allgegenwärtig diese Technologie wird – und wie offen Architekt:innen dafür sind, neue Arbeitsweisen zu übernehmen, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Trotz berechtigter Sorgen über Nachahmung und Datenverlässlichkeit ist klar: Architekt:innen wollen bei digitalen Innovationen vorne mit dabei sein und mit gutem Beispiel vorangehen – nicht erst hinterherlaufen.
RIBA setzt sich dafür ein, dass die Berufsgruppe alle Vorteile der KI nutzen kann, und ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.“

RIBA-Präsident Muyiwa Oki

Quelle: ROYAL INSTITUTE OF BRITISH ARCHITECTS