4. Mai 2024

Zweiter Preis für “LifeCycle” – ein Hochhaus als soziales und nachhaltiges Ökosystem


Düsseldorf/Amsterdam (pm) – HPP Architekten haben im interdisziplinären Team aus deutschen und niederländischen Bauherren, Architekten und Fachplanern das Projekt „LifeCycle“ entworfen – ein multifunktionales Wohnhochhaus, das sich als soziales und nachhaltiges Ökosystem versteht. Das Projekt – bestehend aus Hochhaus und Sockelbebauung – kombiniert verschiedene Wohnformen und Arbeitswelten und wurde nun im Wettbewerbsverfahren mit dem 2. Preis prämiert. Der Wohnturm ist als innovatives XXL-Stahlbetonskelett mit einer tribriden Konstruktion konzipiert, bestehend aus Beton, Stahl und Holz. Die Fassade ist als poröse Gebäudehülle entworfen, die Raum für Menschen, Natur und Energiegewinnung bietet.

(c) HPP Architekten / Visualisierungen: Visulent

Die Wettbewerbsausschreibung für das Grundstück 1C in der Sluisbuurt wurde Anfang 2023 von der Stadt Amsterdam veröffentlicht. Ziel des Entwurfs war eine zeitgemäße Antwort auf den komplexen Bedarf der Stadt an bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum. Die architektonische Antwort, das Projekt „LifeCycle“ wurde im interdisziplinären, länderübergreifenden Team entwickelt. Das Hochhaus bietet 20.000 m² Wohnraum für Wohnen des mittleren Preissegments sowie frei finanziertes Wohnen, darüber hinaus bietet das Gebäude auch diverse gewerbliche Flächen in den Sockelgeschossen. Die Integration von Co-Living und Co-Working schafft Nutzungen für unterschiedliche Altersgruppen sowie vielfältige Familiengrößen und Lebensformen.

(c) HPP Architekten / Visualisierungen: Visulent

Stepping stones

Direkt im Herzen des Stadtentwicklungsgebiets Sluisbuurt, auf dem Zeeburgereiland, befindet sich das Grundstück. An der Schnittstelle zwischen dem Park und der angrenzenden Straße, schafft der Turm die Verbindung zwischen den beiden städtebaulichen Situationen. Durch die Verdrehung der verschiedenen Volumina des Hochhauses entstehen verschiedene Plateaus, die als kollektive Außenräume genutzt werden. Der Entwurf setzt damit soziale Aspekte in Szene und macht diese deutlich von außen ablesbar. Allen Nutzern wird die soziale Bindung mit Gebäude und Quartier leicht gemacht durch den sanften Übergang von privaten Balkonen, über kollektivem Außenraum bis hin zum öffentlich angrenzenden Park. Die Terrassen sind zudem üppig begrünt und schaffen so die Möglichkeit, dass Pflanzen und Tiere sich ansiedeln.

(c) HPP Architekten / Visualisierungen: Visulent

Tribride-Bauweise

Der Fokus für zukunftsfähige Architektur liegt auf dem nachhaltigen Bauen, dem Holzbau und der Modularisierung kommen hier bedeutende Aspekte zu. Viele Holzbauprojekte kommen jedoch aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht zur Ausführung. Lifecycle verfolgt einen anderen Ansatz. Beton wird mit Holz und Stahl als Bestandteile der Roh- und Grundausbaukonstruktion kombiniert. Diese intelligente, tribride-Bauweise gewährleistet eine Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Bedürfnisse.

(c) HPP Architekten / Visualisierungen: Visulent

Nahezu energieneutrale Gebäudehülle in „poröser Anmutung“

Die Begrenzung des Energiebedarfs und die nachhaltige Energieerzeugung sind wichtige Prinzipien, die sich in der Fassadenkonzeption wiederfinden. Die porös wirkende Gebäudehülle schafft Platz für Balkone, Pflanzkübel und Photovoltaikmodule mit integrierten Wasserreservoirs, mittels derer die Pflanzen in Trockenperioden mit Wasser versorgt werden. Die Platzierung der Photovoltaikmodule wurde mithilfe eines parametrischen Modells optimiert. Im Sommer spendet die Tiefe der Gebäudehülle Schatten. Eine zusätzliche technische Kühlung der Wohnungen ist nicht notwendig. LifeCycle hat insgesamt einen besonders niedrigen Energiebedarf und ist nahezu energieneutral.

Quelle: HPP Architekten GmbH