6. Mai 2024

Zürich: Neuer Kindergarten mit Re-Use-Bauteilen

Kindergarten Mööslistrasse - Blick in ein möbliertes Kindergartenzimmer mit wiederverwendeten Stahlträgern (c) Theodor Stalder


Zürich / Schweiz (pm) – Der Umbau von ehemaligen Wohnräumen eines Werkhofs zum Kindergarten mit Betreuung für die Schule Manegg ist abgeschlossen. Dank Wiederverwendung von Bauteilen, Mobiliar und Geräten wurden bei diesem Pilotprojekt rund 30 Prozent graue Treibhausgasemissionen eingespart.

Die überschaubare Bauaufgabe für den neuen Kindergarten Mööslistrasse der Schule Manegg in Zürich-Wollishofen war ideal, um im Rahmen eines Pilotprojekts die Wiederverwendung (Re-Use) von Bauteilen auszuloten. Beim Vorhaben wurden ehemalige Wohnräume über dem Werkhof von Entsorgung + Recycling Zürich an der Mööslistrasse nach den Plänen von Bischof Föhn Architekten aus Zürich umgebaut. Das Ergebnis sind attraktive, gut nutzbare Unterrichts- und Betreuungsräume. Die Bauarbeiten wurden bis auf den künftig mit Spielelementen bereicherten Aussenraum, der voraussichtlich im Herbst 2023 fertiggestellt wird, nach einem Jahr Bauzeit Mitte August fristgerecht abgeschlossen. Der Objektkredit von 1,9 Millionen Franken (BKP 1-9, inkl. MwSt. und Reserven) wurde eingehalten.

Blick in den möblierten Eingangsbereich mit Garderoben (c) Theodor Stalder

Rund 30 Prozent graue Treibhausgasemissionen eingespart

Ziel war es, im Sinne des städtischen Netto-Null-Ziels 2035 die grauen Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von wiederverwendeten Bauteilen zu reduzieren. Es galt, möglichst viele wiederverwendete Bauteile im Innen- und Aussenraum einzubauen und Vorhandenes aus den ehemaligen Wohnräumen zu verwerten, wie zum Beispiel aufbereitete Lavabos und Toiletten aus den ehemaligen Wohnungen. Das Mobiliar und die Geräte stammen wo immer möglich aus Occasionslagerbeständen von Immobilien Stadt Zürich.

Darüber hinaus haben sogenannte Bauteiljäger*innen von Zirkular GmbH aus Zürich nach verfügbaren Bauteilen aus rückgebauten Immobilien gesucht. Damit konnte der Katalog von wiederverwendbaren Bauteilen wesentlich erweitert werden. So wurden etwa die Brandschutztüren aus dem Schulhaus Lavater 1:1 eingebaut. Teils wurden Bauteile aber auch umgenutzt: Die Stahlpergola war als Einkaufswagendepot bei einem Grossverteiler im Einsatz und dient nun im Erdgeschoss als Rankhilfe für Pflanzen und zur Befestigung von Sonnenschutzsegeln. Insgesamt konnten durch die Massnahmen im Vergleich zu einem Umbau mit neu angefertigten Bauteilen rund 30 Prozent Treibhausgasemissionen eingespart werden.

Aussenraum nach dem Umbau mit wiederverwendeter Stahl- und Holzpergola (c) Theodor Stalder

Quelle: Stadt Zürich