2. Mai 2024

Wie künftig Lieferengpässe vermeiden? Hersteller wagen mehr Autarkie

Düsseldorf (pm) – Beim Thema Lieferengpässe atmet die Bauwirtschaft derzeit erst einmal tief durch: Zumindest in dieser Hinsicht scheint sich die Lage erst einmal beruhigt zu haben. Das zeigen auch aktuelle Befragungsergebnisse von BauInfoConsult unter 66 Entscheidern aus der Baustoff- und Installationsprodukteindustrie, die in der neuen Studie „Jahresanalyse“ dargestellt werden. Doch in den Antworten der Hersteller wird auch klar: Die Industrie versucht einer neuen Krise vorzubeugen – indem sie in Zukunft weniger auf smarte Lieferungen „just in time“ setzen wollen und stattdessen vermehrt Vorprodukte unter dem eigenen Dach fertigen wollen. Inwieweit kann das gelingen?

Eine Hauptursache der Lieferengpassprobleme der jüngsten Vergangenheit hatte mit dem Globalisierungstrend zur Auslagerung von Vorkomponenten an Geschäftspartner in aller Welt zu tun – statt diversifizierter Bezugsquellen sind dabei so oft genug einseitige Abhängigkeiten entstanden, die sich in der Lieferkrise dann bekanntlich fatal auswirkten.

Als Gegenrezept wird oft eine Rückbesinnung auf Autarkie gefordert. Nun ist das in einer auf Vorprodukte und bestimmte Materialien angewiesenen Industrieproduktion sicher nicht umfassend möglich – aber ein Ansatz, dass nicht mehr ausgelagert wird als unbedingt nötig, findet in der Tat den Beifall von zwei Dritteln der Hersteller, wobei 16 Prozent angeben, voll und ganz den Ansatz verfolgen zu wollen, immer mehr Produktkomponenten inhouse zu fertigen und so die Abhängigkeit von Vorprodukten zu minimieren.

(c) BauInfoConsult GmbH

Für ein starkes Viertel der Befragten kommt ein solcher Ansatz allerdings nicht in Frage – ob die betreffenden Hersteller auf Komponenten angewiesen sind, die sie selbst unmöglich in die eigenen Prozesse integrieren können, oder ob sie bei ihrer Produktion ohnehin bereits weitgehend eigenständig agieren können, dürfte sich von Fall zu Fall unterscheiden.

Pressemitteilung: BauInfoConsult GmbH