Göteburg/Schweden (pm) – Im Auftrag der Gieag AG plant White Arkitekter die Transformation der ehemaligen Textilfabrik Heinzelmann in Reutlingen in ein nachhaltiges Mischgebiet mit 87 Wohnungen, Gastronomie, Ateliers, Büros und Co-Working-Spaces sowie einem reichhaltigen Angebot an öffentlichen Außenräumen. Mit der kürzlich erfolgten Einreichung des Bauantrags ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt erreicht.
Die Textilfabrik Heinzelmann spielte bis zu ihrer Schließung im Jahr 1980 über Generationen hinweg eine wichtige Rolle in Reutlingen, das Areal steht heute unter Denkmalschutz. Die Gebäude, die aus der Zeit zwischen 1890 und 1960 stammen, werden nun umgestaltet und durch zwei neue Gebäude aus Holz ergänzt, wodurch das Projekt der CO2-Neutralität einen Schritt näherkommt. Das Viertel soll autofrei werden, und die begrünten Dächer der Wohngebäude werden mit Solarzellen ausgestattet.
„Wir freuen uns, dass auf dem ehemaligen Heinzelmann-Areal in Reutlingen bald ein völlig neues, lebendiges Stadtquartier mit einer vielfältigen Nutzung entstehen wird. Mit der Einreichung des Baugesuchs ist die Realisierung nun einen großen Schritt näher gerückt“, sagt Thomas Männel, Geschäftsführer der Projektgesellschaft.
Die Gestaltung des öffentlichen Raums war ein wesentlicher Bestandteil des siegreichen Wettbewerbsentwurfs von White Arkitekter, welcher in der Zwischenzeit von den Landschaftsarchitekten Möhrle & Partner aus Stuttgart weiterentwickelt wurde. Eine besondere Herausforderung wurde dabei die Einbeziehung der benachbarten Heinzelmann Villa und ihres schönen Gartens, die nun Teil des städtebaulichen Konzepts sind. Die Villa wird zum zentralen Platz hin mit einem neuen Anbau versehen, der ein Café beinhalten wird. Die überarbeitete Planung wurde erneut dem Gestaltungsbeirat der Stadt vorgestellt und erhielt dabei eine sehr positive Resonanz.
„Jedes Gebäude der Fabrik wurde in der zeitgenössischen Architektur seiner Zeit gebaut; es drückte den Status der Fabrik als kultureller Akteur aus. Es ist nun unsere Aufgabe als Architekten, dieses Ensemble mit der nächsten Generation Architektur zu ergänzen. Die offensichtliche Entscheidung dabei war daher, die Gebäude in Holzbauweise zu planen,“ sagt Max Zinnecker, Partner bei White Arkitekter.
Die Umgestaltung bestehender Gebäude ist eine Herausforderung, insbesondere wenn der Denkmalschutz zu beachten ist. Die Planungsphasen verlaufen anders als beim Entwurf eines komplett neuen Gebäudes: Um Kosten zu sichern, müssen Konstruktionsdetails bereits in einem frühen Stadium entworfen werden. Außerdem wurden bereits mehrere 3D-Scans durchgeführt, um die Gebäude im Detail darzustellen.
„Die bestehende Konstruktion gründlich zu untersuchen und zu verstehen ist entscheidend, wenn es darum geht, die statische Sicherheit, die Akustik und den Brandschutz des umgebauten Gebäudes zu gewährleisten. Häufige Ortstermine mit den übrigen Planungsexperten sind dabei sehr hilfreich,“ sagt Fredrik Larsson, Projektleiter bei White Arkitekter
Das Projekt umfasst ca. 16.000 m² Bruttogeschossfläche, von denen ca. 4.000 m² neu gebaut werden. Der Baubeginn ist für 2023 vorgesehen, das Projekt soll bis 2025 abgeschlossen sein.
Pressemitteilung: White Arkitekter