23. April 2024

Weimarer Tagung im Zeichen des Energiesparens

Luftbild des Universitätshauptgebäudes: Die Einfärbungen (Thermographien) liefern energetische Informationen zum Zustand der Gebäudefassade. (c) Norman Hallermann / Bauhaus-Universität Weimar

Weimar (pm) – Wie sollen Gebäude in Zukunft ideal geheizt, gekühlt und belüftet werden? Dieser Frage widmen sich rund 150 Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis im Rahmen der 9. BauSIM-Konferenz, welche vom 20. bis 22. September 2022 erstmals an der Bauhaus-Universität Weimar ausgetragen wird.

Über kaum etwas wird gegenwärtig mehr diskutiert als über Energie: Gas wird knapper und stetig teurer. Gleichzeitig verlangt der Klimaschutz eine schnelle Wende hin zu Erneuerbaren Energien. Doch wie lässt sich der Energieverbrauch von Gebäuden und Quartieren senken, ohne Wohnkomfort einzubüßen? Dieses Thema beschäftigt aktuell viele Menschen im Alltag. Lösungen sucht die BauSIM2022: Im Fokus der Tagung steht der hohe Energieverbrauch von Gebäuden und Quartieren, welcher für rund 36 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union verantwortlich ist.

»Fast jeder der 90 Beiträge beschäftigt sich mit dem Ziel, Energie einzusparen. Um dieses zu erreichen, ist es zentral, den Bauwerkszustand und Verbrauch zunächst präzise zu messen«, stellt Tagungsleiter Prof. Dr. Conrad Völker fest. Sein Lehrstuhl für Bauphysik organisiert die Veranstaltung 2022 unter der Schirmherrschaft der International Building Performance Simulation Association. »Auf Basis dieser Messdaten kann der Energieverbrauch von Gebäuden und Quartieren unter verschiedenen Bedingungen simuliert und passende Handlungsempfehlungen, beispielsweise für energetische Sanierungsmaßnahmen sowie optimales Heizen, Verschatten, Kühlen oder Lüften, abgeleitet werden«, fügt Prof. Völker hinzu.

Entscheidend für die Genauigkeit der Prognosemodelle sind hierbei nicht nur verlässliche Messdaten zum Bauwerkszustand, sondern ebenso das Verhalten der Menschen, die darin leben oder arbeiten. Verschiedene Disziplinen sind daher gefragt: Ingenieurwissenschaften, Architektur, Physik und Informatik. Die Modelle erlauben nicht nur Erkenntnisse zum Thema Energiesparen und Umweltschutz. Sie helfen auch bei Fragen der Akustik und der Gesundheit, wie zum Beispiel dem richtigen Lüften in der Corona-Pandemie. Zudem wird thematisiert, wie die Erkenntnisse auf Solaranlagen, begrünte Fassaden oder Wärmepumpen, anzuwenden sind.

Bis zu 150 Gäste aus Wissenschaft und Praxis aus ganz Europa werden in Weimar erwartet. Neben Universitäten und Hochschulen sind Ingenieur- und Architekturbüros, das Baugewerbe und Verwaltungen vertreten. 2006 gegründet, findet die Konferenz zum neunten Mal statt.

Die reguläre Anmeldung zur Tagung ist bis zum 15. September möglich.

 

Pressemitteilung: Bauhaus-Universität Weimar