20. April 2024

Vorlesungen und Praktika in Virtual Reality: HBC-Studierende tauchen ein in eine andere Welt

VR-Brillen werden an der HBC in der Lehre getestet (c) Hochschule Biberach

Biberach (pm) – Noch vor ein paar Jahren wurden VR-Brillen hauptsächlich in der Gaming-Industrie genutzt. Heute entwickelt sich die Technologie immer mehr zum branchenübergreifenden Wundermittel. Sei es in der Medizin, der Industrie oder der Baubranche: Die virtuelle Realität bietet große Potentiale. Wie diese für die Lehre an der Hochschule Biberach eingesetzt werden können, findet Professor Christof Gipperich gemeinsam mit seinem BIM-Team (Building Information Modeling) gerade heraus. In ersten Praktika mit VR-Brillen werden nun die Chancen dieser Technologie für die Lehre getestet.

Noch vor ein paar Jahren wurden VR-Brillen hauptsächlich in der Gaming-Industrie genutzt. Heute entwickelt sich die Technologie immer mehr zum branchenübergreifenden Wundermittel. Sei es in der Medizin, der Industrie oder der Baubranche: Die virtuelle Realität bietet große Potentiale. Wie diese für die Lehre an der Hochschule Biberach (HBC) eingesetzt werden können, findet Professor Christof Gipperich gemeinsam mit seinem BIM-Team (Building Information Modeling) gerade heraus. Er doziert im Studiengang Bau-Projektmanagement an der HBC und sieht durch den Einsatz von VR-Brillen „einen unendlichen Raum von Möglichkeiten, der für die Lehre entstehen wird.“

20 VR-Brillen hat die Hochschule Biberach als Dank für eine besondere Projektarbeit zum Thema Baulogistik von der Firma Drees & Sommer als Spende erhalten. Das ermöglicht nun erste Versuche, Vorlesungen in der virtuellen Realität stattfinden zu lassen. Ein Pilotprojekt ist in diesem Wintersemester im Praktikum „Verfahrenstechnik“ des Studiengangs Industrielle Biotechnologie gestartet. Studierende haben durch den Einsatz der Brillen die Möglichkeit, Versuche im Technikums- statt im Labormaßstab durchzuführen – also an größeren Anlagen als bisher gewohnt. Der virtuelle Versuch simuliert die Herstellung von Benzoesäureethylester an einer industriellen Technikumsanlage. Dabei handelt es sich um eine von der Firma Merck zur Verfügung gestellte virtualisierte Anlage, für die die Firma Northdocks den Versuchsablauf programmiert hat. „Hierbei liegt der Fokus auf der Umsetzung verschiedener Themen aus der Vorlesung in die Praxis. Zum Beispiel das Lesen und Verstehen von Fließbildern und das „Wiedererkennen“ des Prozesses und der einzelnen Apparaturen an der dazugehörigen Anlage“, erklärt Dozentin Britta Schwartze. Den größten Nutzen sieht sie in der Übertragung des theoretisch vermittelten Wissens in das praktische Arbeiten. Durch den Einsatz von VR „sehen die Studierenden die in den Vorlesungen besprochenen Grundoperationen als reale Apparaturen und können sie sich so besser vorstellen.“

Nicht nur bei den Lehrenden kommt diese neue Art der Vorlesung gut an. Auch die Studierenden sind begeistert, was mithilfe virtueller Realität alles möglich ist. Gerade in der Baubranche ergeben sich neue Chancen für die Konzeption. „Man kann sich anschauen, was man im Bau geplant hat, bevor es Realität wird und so Änderungen und andere Potentiale frühzeitig erkennen“, so Linda Laufer, die im 7. Semester Bau-Projektmanagement studiert und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im BIM-Labor arbeitet. Ihre Kommilitonen Levi Bäcker und Georg Schindele fasziniere vor allem der räumliche Verlust, der mit der Nutzung einer VR-Brille einhergeht: „Egal, wo man gerade ist, man kann überall auf der Welt sein.“

Dieses Gefühl möchte Prof. Gipperich durch weitere Formate an der Hochschule Biberach ausbauen. Derzeit sei eine Exkursion in Form einer Werksbesichtigung in der virtuellen Realität geplant. „Die Vernetzung von Industrie und Lehre halten wir für unbedingt wichtig.“ Um sinnvolle Projekte zu identifizieren und auch größere Projekte umsetzen zu können, werden weitere Kooperationspartner aus der Industrie und der Lehre gesucht. Unterstützung erhält die Hochschule Biberach zudem vom Institut für Bildungstransfer (IBiT), das durch seine Projekte InnoTeach und InnoProject innovative Lehrformate sowohl finanziell als auch didaktisch fördert.

Um selbst die neusten Technologien zu testen und die neu geschaffenen Möglichkeiten optimal in den Projektarbeiten zu nutzen, können alle Studierenden den Zugang zum BIM-Labor unter bim-p@hochschule-bc.de beantragen.

 

Pressemitteilung: HBC Hochschule Biberach