7. Mai 2024

Vom Baum zum Haus: wood passage

v.l.: proHolz Tirol Vorstandsvorsitzender Karl Schafferer, Vorsitzender der Sektion Architekten in der Kammer der ZiviltechnikerInnen | Arch+Ing Tirol und Vorarlberg Arch. DI Christian Höller, Bürgermeister Georg Willi, DI Kurt Ziegner von der Gruppe Forst im Amt der Tiroler Landesregierung und proHolz Tirol Geschäftsführer DI Rüdiger Lex zeigten sich begeistert von der international ausgezeichneten Installation wood passage. (c)proHolz Tirol_Forcher

Innsbruck (pm) – proHolz Tirol bringt die wood passage, eine Initiative von proHolz Austria, proHolz Bayern und Lignum Schweiz vom 14. bis 28. Oktober nach Innsbruck. Vier überdimensionale Tore aus Holz können Passantinnen und Passanten derzeit in der nördlichen Maria-Theresien-Straße in der Landeshauptstadt durchschreiten. Dabei wird der Weg vom Baum zum Holzhaus eindrucksvoll erlebbar.

Gerade in den Städten steigt der Bedarf von Wohnraum rasant an. Innsbruck ist eine attraktive Stadt, eingebettet in den alpinen Naturraum. Für die notwendige Erweiterung des Wohnraums steht immer weniger Bauland zur Verfügung. Hier bietet sich der Holzbau als Zukunftsmodell an, weil Holz auf Grund seines geringen Eigengewichts und der gleichzeitig hohen statischen Belastbarkeit ideal für Aufstockungen auf dem alten Baubestand geeignet ist.

„Mit Holz zu bauen heißt das Klima aktiv zu schützen. Holzbauten verlängern den Kohlenstoffspeicher aus dem Wald. Jeder Kubikmeter verbautes Holz bindet eine Tonne CO2 langfristig. Es wäre schön, wenn unsere Alpenstadt zum Vorzeigebeispiel für den modernen Holzbau wird“, wünscht sich Bürgermeister Georg Willi. Wird Holz vermehrt im Baubereich eingesetzt, werden damit energieintensive Baustoffe eingespart und der Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter erleichtert.

Kurt Ziegner, Gruppe Forst im Amt der Tiroler Landesregierung, erläutert weiter: „Die Forstwirtschaft sichert uns durch nachhaltige Bewirtschaftung den Lebensraum Wald. Sie ermöglicht die langfristige Verfügbarkeit von Holz als nachwachsenden Rohstoff, der bei uns in Tirol noch dazu direkt vor der Haustür wächst. Durch fachgerechte Bewirtschaftung und nachhaltige Holznutzung werden unsere Bergwälder stabiler gegen den Klimawandel und tragen zur CO2 Einsparung bei. Wald nützen heißt Klima schützen!“

Nur rund zwei Drittel des Holzzuwachses in Europa werden genutzt. Holz stofflich zu nutzen – also z.B. als Baustoff – erhöht die Wertschöpfung, die mit dem heimischen Rohstoff erzielt werden kann.

„Holz ist ein faszinierender Naturbaustoff, der nicht nur im Einfamilienhaus eingesetzt werden kann. Er eignet sich auch hervorragend für mehrgeschossige Bauten, sowie für die qualitativ hochwertige Nachverdichtung unserer Gemeinden und Städte,“ erklärt Christian Höller, Vorsitzender der Sektion Architekten in der Kammer der ZiviltechnikerInnen | Arch+Ing Tirol und Vorarlberg.

Computerbasierte Berechnungs- und Fertigungsmethoden erlauben völlig neue Formen der Gestaltung. Von weit gespannten Tragwerken bis zu Hochhäusern ist alles möglich.

Karl Schafferer, Vorstandsvorsitzender von proHolz Tirol führt weiter aus: „Bauen mit Holz findet weniger auf der Baustelle, sondern vielmehr in der witterungsunabhängigen Produktionshalle statt. Die Montage am Bau erfolgt in kürzester Zeit, die Materialtransporte zur Baustelle reduzieren sich um rund ein Viertel gegenüber konventionellen Bauweisen. Dadurch erfolgt der Bau lärm- und störungsarm und die zunehmend ausartende Verkehrsbelastung wird reduziert.“ Zusätzlich berichtet Schafferer von zwei aktuellen EU-Projekten (BIGWOOD/Interreg Italien-Österreich und Build-in-Wood/Horizon 2020), in deren Rahmen sich proHolz Tirol mit den europaweiten Möglichkeiten des großvolumigen Holzbaus intensiv auseinandersetzt.

Die politischen Entscheidungsträger und Bauexperten sind sich einig, dass der Holzbau für Tirol viele Vorteile bringt.

Die begehbare Installation wood passage tourt durch verschiedene Städte im DACH-Raum, macht nun auch in Innsbruck Station und weist die Öffentlichkeit auf den Beitrag von Bauen mit Holz zu Klimaschutz und Ressourcenschonung hin. Die wood passage wurde vor kurzem mit dem internationalen Design- und Architekturpreis „Iconic Awards 2019: Innovative Architecture“ ausgezeichnet.

Im Holz der vier Tore der wood passage sind etwa 13 Tonnen CO2 auf Dauer gebunden. Das entspricht dem Schadstoffausstoß eines PKWs in 8 Jahren.

 

Installation wood passage:

Auftraggeber: proHolz Austria, proHolzBayern, Lignum Schweiz

Konzept, Entwurf, Gestaltung: Atelier Andrea Gassner

Planung: TU München, Hermann Kaufmann, Maren Kohaus

Holzbau und Statik: Fetz Holzbau

www.woodpassage.eu

Pressemitteilung: proHolz Tirol / Holzcluster