2. Mai 2024

VHI begrüßt Holzbauinitiative der Bundesregierung als starkes Signal für die Bauwende

Anemon Strohmeyer / VHI

Berlin (pm) – „Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie begrüßt die Holzbauinitiative der Bundesregierung als wichtigen Schritt für das Bauen mit Holz, also die stoffliche Holzverwendung. Holz ist der Baustoff der Zukunft, da bei der stofflichen Holzverwendung der im Holz gespeicherte Kohlenstoff langfristig gebunden bleibt und somit das Klima schützt. Hinzu kommt der Substitutionseffekt, wenn Holzprodukte andere Baustoffe ersetzen. Das Bauen mit Holz ist daher ein wichtiger Baustein die Klimaschutzziele zu erreichen. Dies wird noch gesteigert, wenn – wie bei Bauspanplatten – recyceltes Holz eingesetzt wird – der Klimaschutzeffekt wird verlängert, Primärrohstoffe werden geschont.

Der Bund als Vorbild und Vorreiter im klima- und ressourceneffizienten Bauen ist ein wichtiges und richtiges Signal, ebenso der Ausbau von Information und Bildung zum Thema. Der vorgesehene Austausch mit den Ländern ist auch ein sinnvolles Element zur Förderung des Holzbaus, insbesondere hinsichtlich der landesspezifisch unterschiedlichen Anforderungen an den Holzbau.

Holzbau spielt nicht nur im Neubau seine Vorteile aus, sondern gerade auch beim Bauen im Bestand, zum Beispiel bei Nachverdichtung durch Aufstockung. Leichtbauweise mit Holz steht aufgrund der Wohnraumnot und Baupreisexplosion im Fokus wie noch nie und wird auch von der Bundesregierung im Rahmen der Holzbauinitiative aufgrund des geringen Gewichts unter anderem als probates Mittel bei der Nachverdichtung im urbanen Raum durch Aufstockung gesehen. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad, serielles modulares Bauen entstehen Zeit- und Kostenvorteile, die derzeit dringend gebraucht werden. Insbesondere die Holzwerkstoffindustrie bietet hier in Form ihrer recyclingfähigen Plattensegmente vielfältige Möglichkeiten.“, erklärt die Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI), Anemon Strohmeyer, zum Kabinettsbeschluss zur Holzbauinitiative.

Strohmeyer weiter: „Bauen mit Holz sieht sich – wie die gesamte Bauwirtschaft – derzeit mit Hemmnissen konfrontiert, die aus dem Weg geräumt werden müssen: Hohe Zinsen, hohe Baukosten, Verunsicherung in Bezug auf Förderinstrumente hemmen den Holzbau ebenso wie jede andere Bautätigkeit. Damit der dringend benötigte Wohnraum geschaffen wird, müssen jetzt Maßnahmen ergriffen werden, die die Bauwirtschaft überhaupt wieder auf die Beine bringt, etwa über Sonderabschreibungen und planbare / verlässliche Fördermechanismen, wie das BMWSB sie etwa über das „Wohneigentum für Familien“ auf den Weg bringt. Aber das reicht angesichts der dramatischen Situation nicht: Bauen muss wieder bezahlbar und das Vertrauen der Gesellschaft zurückgewonnen werden, dass sich die Investition in Wohnraum lohnt.

Auch die Rohstoffbasis muss in den Blick genommen werden, denn nachhaltig erzeugtes Holz ist nicht unendlich verfügbar. Derzeit werden zur Holznutzung dabei durchaus widersprüchliche Signale gesendet, die letztlich die Zielkonflikte der Gesellschaft reflektieren: Neben der Baukrise sind es die Klimakrise, die Biodiversitätskrise und die Energiekrise – dies führt zu Außernutzungsstellung von Waldflächen und dem Ausbau der Holzverbrennung (etwa im Bereich Wärmeerzeugung) und dies beim gleichzeitigen Ziel, mehr mit Holz zu bauen. Die Antwort an dieser Stelle heißt aus unserer Sicht: Kaskadennutzung, also den wertvollen, nachhaltig erzeugten Rohstoff möglichst lange stofflich zu nutzen und erst am Ende zu verbrennen – und zwar in hocheffizienten Anlagen. Nur so heben wir das Klimaschutzpotential von Holz vollständig.“

Pressemitteilung: Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI)

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