Potsdam (pm) – Die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK) äußert sich besorgt über die jüngsten Änderungen und fehlenden Umsetzungsrichtlinien im Bau- und Energiesektor. Die stetigen Regeländerungen seitens der Bundespolitik führen zu erheblichen Unsicherheiten für Planende, die mehr Zeit mit der Anpassung an neue Vorschriften als mit ihrer eigentlichen Arbeit verbringen müssen.
Reduzierung der Fördersätze für Energieberatungsprogramme
Das Bundeswirtschaftsministerium hat seit dem 7. August 2024 signifikante Änderungen in der Bundesförderung für Energieberatung bei Wohn- und Nichtwohngebäuden vorgenommen. Die Fördersätze werden von bisher 80 Prozent auf 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars reduziert, was eine Halbierung der maximalen Zuschussbeträge bedeutet. Trotz dieser Reduzierung bleibt die Verbindung zwischen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und der Energieberatung für Wohngebäude (EBW) unverändert.
Mangelnde Einheitlichkeit und fehlende Durchführungsverordnung
Seit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Jahr 2020 fehlt bis heute eine einheitliche Umsetzungsrichtlinie. In Brandenburg soll in den nächsten Wochen die Durchführungsverordnung veröffentlicht werden, die dann Klarheit und Struktur in die Umsetzung des GEG bringen soll. Trotz dieses wichtigen Schrittes bleiben Unsicherheit bestehen, da es bundesweit keine einheitlichen Vorgaben gibt.
Vorteile der Energieberatung für Wohngebäude nutzen
Eine qualifizierte Energieberatung bietet zahlreiche Vorteile für Immobilienbesitzer. Die fachliche Expertise und die Planungssicherheit der Ingenieure und Energieberater sind jedoch durch die vielen Änderungen, Richtlinien und Gesetze stark beeinträchtigt. Dennoch unterstützen bspw. Energieberater Eigentümer, Mieter, Pächter und Nießbrauchsberechtigte dabei, fundierte Entscheidungen zur Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Gebäude zu treffen. Durch die Identifikation von Einsparpotenzialen und die Entwicklung maßgeschneiderter Sanierungsstrategien trägt die Energieberatung maßgeblich zur Erreichung der Klimaschutzziele bei.
Die Brandenburgische Ingenieurkammer appelliert an die Bundespolitik, eine klare, einheitliche und vereinfachte Regelung für den Bau- und Energiesektor zu schaffen. Nur so können Planer und Energieberater effizient arbeiten und zur Schaffung nachhaltigen und kostengünstigen Wohnraums beitragen. Die Fachkompetenz und Planungssicherheit der am Bau Beteiligten muss wieder gewährleistet sein, damit sie ihre wichtige Rolle im Klimaschutz und in der Energieeffizienz von Gebäuden erfüllen können.
Quelle: Brandenburgische Ingenieurkammer