20. April 2024

Umwelt- und Klimaschutz… und die Baubranche?

Rosenheim (pm) – Alle Welt redet von Umwelt- und Klimaschutz, ganz besonders die Jugend. Dabei geht es fast immer um Energie, Industrie, Verkehr oder Nahrungsmittel, aber selten um den Bausektor. Ist hier also alles in Ordnung? Bauen und Wohnen wir bereits nachhaltig? Leider ganz und gar nicht.

Für das Bauen und Wohnen wird mit wachsender Tendenz nicht nur rund ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs benötigt, sondern es werden zudem auch unfassbar große Mengen gesundheits- und umweltschädlicher Materialien verbraucht. Entsprechend steht im aktuellen IPCC-Bericht: „Der Bau- und Gebäudesektor besitzt weltweit gesehen das größte Potenzial zur Emissionsminderung“ (IPCC = Intergovermental Panel on Climate Change = „Weltklimarat“).

Energieeinsparung und Energieeffizienz sind die Schlüsselwörter, die bereits über die Energieeinsparverordnung EnEV und das neue Gebäude-Energie-Gesetz auf den Bausektor wirken. Auch der aktuell debattierte Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft sowie die „richtige“ Baustoffauswahl stellen hier entscheidende Schritte zur Problemlösung dar.

Das Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN (baubiologie.de) fordert, ganzheitlich vorzugehen: „Der gesamte Lebenszyklus von der Herstellung und Transport der Rohstoffe über den Einbau und Gebrauch bis zum Rückbau, die gesamten Auswirkungen von der Energieeffizienz bis hin zu gesundheitlichen Aspekten müssen berücksichtigt werden!“

Damit dies funktioniert, wird es faire Rahmenbedingungen sowie Regelwerke und Vorgaben durch die Gesetzgeber brauchen. Zusätzlich sollten wir auch an den gesunden Menschenverstand appellieren, wie es der IPCC-Bericht macht: „Änderungen des Lebensstils und der Verhaltensmuster können über alle Sektoren hinweg zum Klimaschutz beitragen. Managementpraktiken können ebenfalls eine positive Rolle spielen.“

Das IBN hat in den letzten gut 40 Jahren tausende Baubiolog*innen IBN ausgebildet. Sie stehen bereit für Beratungs-, Planungs-, Bau- und Sanierungsaufgaben. Die dabei angewendete ganzheitliche Vorgehensweise wird von der Bauwirtschaft häufig als störend empfunden. Die Zeche dafür zahlen aber nicht nur die Bewohner*innen, sondern letztendlich alle Menschen, denn Klimaerwärmung, Umweltprobleme und Krankheiten sind unmittelbare Folgen dieses Handelns. Bleibt zu hoffen, dass die Baubiologie – gestärkt durch die neuen Jugendbewegungen und Umweltinitiativen – zunehmend auch von der Bauwirtschaft und Politik akzeptiert wird. Die Berücksichtigung baubiologischer Kriterien (siehe 25 Leitlinien der Baubiologie) sollte die Regel sein.

Pressemitteilung: Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN