9. Dezember 2024

TU Berlin: Gemeinsam für die Bauwende

Berlin (pm) – TU Berlin startet gemeinsame Ringvorlesung mit dreizehn Hochschulen bundesweit (und TU Wien). Die “10 Forderungen für eine Bauwende“ der Architects for Future stehen Pate.

Wann immer gebaut wird, werden Emissionen freigesetzt und Ressourcen benötigt. Die Baubranche ist mit ihren Tätigkeiten in erheblichem Ausmaß für die Klima- und Ressourcenkrise verantwortlich, aktuell für fast 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Für einen verantwortungsvollen und zukunftsfähigen Umgang mit den planetaren Grenzen ist eine ganzheitliche Bauwende unumgänglich. Vor diesem Hintergrund wird die Zusammenführung verschiedener Disziplinen und Kompetenzen im Planungsprozess immer relevanter, um die Komplexität der notwendigen Transformationsprozesse abbilden zu können. Genauso wichtig ist es, die zukünftige Generation von Architekt*innen auf die neue Art des Bauens vorzubereiten und die Bauwende auch breit in der Lehre zu implementieren. Ein Thema, was in den meisten Hochschulen bisher noch wenig Eingang gefunden hat, was die Studierenden aber von ihrer Ausbildung erwarten.

Die notwendige Bauwende voranbringen

Im Sommersemester 2024 wird in Kooperation mit 14 Hochschulen und Universitäten vorhandenes Wissen gebündelt und anhand der “10 Forderungen für eine Bauwende„ der Architects for Future in einer Gesprächsreihe vermittelt. Jede Veranstaltung widmet sich dabei einer der Forderungen, die zusammen mit Vertreter*innen von Architects for Future und den jeweiligen Hochschulen beleuchtet und diskutiert werden. „Wir versprechen uns davon einen enormen Schub für das wichtige Thema bei den Studierenden, aber auch im gesamten Lehrbetrieb deutschlandweit“, sagt Elisabeth Broermann, die aktuelle Gastprofessorin für Architecture for Future am Institut für Architektur (IfA) an der TU Berlin und Sprecherin bei den Architects for Future Deutschland. „Mit diesem neu gefundenen Bauwende-Netzwerk wollen wir uns gegenseitig in der Lehre unterstützen und Synergien in unseren jeweiligen Expertisen nutzen, möglichst breit streuen und zeigen: Wir sind richtig viele, die die notwendige Bauwende voranbringen.”

Offen für alle Interessierte

Die TU Berlin ist gemeinsam mit der RWTH Aachen Mitinitiatorin und gastgebend bei fünf Terminen in Präsenz. Die Termine, die an anderen Hochschulen stattfinden, werden als hybrides Angebot entweder gemeinsam im Hörsaal – in Berlin im Foyer des Instituts für Architektur der TU Berlin – oder individuell angesehen. Die neue Bauwende-Reihe richtet sich in erster Linie an Studierende, ist aber auch offen für alle Interessierte an diesem wichtigen Thema. Sie wird aufgezeichnet und im Nachgang über den Architects for Future-YouTube-Kanal veröffentlicht. Nach einem Vortrag von jeweils zwei Expert:innen zu Themen wie Kreislauffähigkeit beim Bauen, Bedarfsprüfung und Suffizienz oder soziale Verantwortung des Bausektors folgen zunächst Break-Out-Sessions und Murmelrunden. Anschließend findet eine Paneldiskussion mit den beiden Referentinnen und einer Vertretung von den Architects for Future statt, um auch die Perspektive der Bewegung und des Aktivismus einzubringen. Die Studierenden haben dabei auch die Gelegenheit, sich über ihre eigene Hochschule hinaus untereinander auszutauschen und zu vernetzen.

Im Anschluss an die Vorlesungsreihe wird es am 5. Juli 2024 eine Konferenz unter den beteiligten Hochschulen geben, um sich weiterführend mit dem Thema Bauwende in der Lehre auseinander zu setzen. An der TU Berlin sind neben den Architects for Future das Natural Building Lab, das Center for Metropolitan Studies mit Prof. Dorothee Brantz sowie die Fachgebiete Jacob van Rijs (Vertretung Jan Kampshoff) und Nanni Grau involviert.

Termine „Gemeinsam für die Bauwende“

11 Regeltermine ab Mittwoch, 17.04.2024, 16:00-17:30 Uhr
Hybrid-Veranstaltung
An der TU Berlin werden alle Veranstaltungen im Foyer des IfA gestreamt. Bei einem Teil der Veranstaltungen, bei denen die TU Berlin involviert ist bzw. eine Hochschule zu Gast an der TU Berlin ist, sind die Referent*innen auch vor Ort.

17.04.24: Gemeinsam für die Bauwende. How to Architect the Future.
TU Berlin & Uni Wuppertal
Prof. Elisabeth Broermann & Prof. Annette Hillebrandt

24.04.24: Überdenkt Bedarfe
TU Berlin & Uni Wuppertal
Prof. Nanni Grau, Prof. Marc Günnewig & Prof. Jan Kampshoff

08.05.24: Hinterfragt Abriss kritisch
Technische Universität München & Uni Kassel
Arno Denk, Carsten Schade, Johannes Staudt & Dr. Alexander Stumm

15.05.24: Entwerft zukunftsfähige Qualität
RWTH Aachen & Uni Hannover
Prof. Florian Fischer-Almanai & Prof. Tim Rieniets

22.05.24: Beschleunigt die Energiewende
TU Braunschweig & RWTH Aachen
Prof. Elisabeth Endres & Prof. Dr. Daniele Santucci

29.05.24: Konstruiert kreislaufgerecht und klimapositiv
Münster School of Architecture & RWTH Aachen
Prof. Dr. Ania Rosen & Prof. Dr. Linda Hildebrand

05.06.24: Fördert eine gesunde gebaute Umwelt
Karlsruher Institut für Technologie & Technische Universität München (zu Gast an der TU Berlin)
Prof. Andrea Klinge & Prof. Thomas Auer

12.06.24: Stärkt die Klimaresilienz
BTU Cottbus & HS Bremen
Prof. Dr. Susan Draeger & Prof. Michaela Hoppe

19.06.24: Erhaltet und schafft Raum für Biodiversität
TU Berlin & TU Wien
Prof. Dr. Dorothee Brantz & Prof. Dr. Thomas E. Hauck

26.06.24: Übernehmt soziale Verantwortung
TU Braunschweig & Muthesius Kunsthochschule Kiel
Prof. Dr. Tatiana Schneider & Prof. Frauke Gerstenberg

03.07.24: Plant integral
TU Berlin & Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau Kaiserslautern
Prof. Eike Roswag-Klinge & Prof. Dr. Angèle Tersluisen

Beteiligte Hochschulen und Universitäten:
RWTH Aachen University • Bergische Universität Wuppertal • BT Cottbus-Senftenberg
FH Münster – MSA • HSB Hochschule Bremen • KIT – Karlsruher Institut für Technologie
Leibniz Universität Hannover • Muthesius Kunsthochschule Kiel • TU Berlin • TU Wien
TU Braunschweig • TU München • Uni Kassel • RPTU Kaiserslautern

Weiterführende Informationen:

Zoom-Link und weitere Informationen über die Webseite von Architects for Future
Die Vorlesungsreihe kann auf dem Youtube-Kanal von Architects for Future im Nachgang angeschaut werden.

Quelle: Technische Universität Berlin