26. April 2024

Studienobjekt Flughangar

Architektur-Studierende der HAWK entwerfen im Praxisprojekt Um- und Neubau-Ideen der Hallen am Hildesheimer Flugplatz

Der Rundgang durch die Hangars offenbart viele reparaturbedürftige Stellen (c) HAWK

Hildesheim (pm) – Neue Ideen für alte Hallen: Innerhalb eines Praxisprojekts der HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten werden Architektur-Studierende nachhaltige Neukonzeptionen für die teils dringend sanierungsbedürftigen Gebäude des Aero-Clubs Hildesheim-Hannover e.V. entwerfen. Angedacht ist auch ein kleiner Wettbewerb, mit dem die besten Ideen für die Gebäude der 18 Studierenden-Teams prämiert werden. Das Lehrprojekt findet im Wintersemester 2019/20 statt und soll bereits vor Weihnachten erste Zwischenergebnisse bringen.

Innerhalb der HAWK-Lehre betreut Dr.-Ing Alfred Breukelman, Professor für Baukonstruktion, Fenster und Fassade sowie energieeffizientes Bauen an der HAWK in Hildesheim das Projekt. Initiiert wurde es von Prof. Dr. Thomas Nern, Vizepräsident für Studium und Lehre sowie dem Vorsitzenden des Aero-Clubs, Dirk Blume.

Man habe schon recht lange vorgehabt, etwas an den rund 70 Jahre alten Bauten zu verbessern, erklärte Blume bei der ersten Vorstellung und dem gemeinsamen Besichtigungsrundgang am Flugplatz. Zusammen mit seinen Kollegen Rolf Arnold (Motorflug) und Renate Emmerich (Gruppenleiterin Segelflug) verdeutlichte er, dass es letztlich nicht nur um ein paar undichte Stellen in den Dächern gehe. Die Gesamtkonstruktionen der Hallen müssen gründlich analysiert und gegebenenfalls neu geplant werden. Schließlich sollen die teuren und mit viel Mühe gewarteten Motor- und Segelflugzeuge auch eine vor Wind und Wetter geschützte Umgebung haben.

„Wir haben schnell festgestellt, dass eine einfache Dachsanierung leider gar nicht funktioniert“, blickte der erste Vorsitzende Blume auf die ursprünglichen Pläne zurück. Denn bei einer näheren Betrachtung der baulichen Defizite sei klargeworden, dass dies bei weitem nicht ausgereicht hätte. So kam die Idee auf, vor der praktischen Umsetzung zunächst ein umfassenderes und nachhaltiges Neugestaltungskonzept mit Hilfe der HAWK zu erarbeiten.

Ein weiteres Ziel des Vereins ist es auch, attraktiver für den Nachwuchs zu werden. Da seien die Räumlichkeiten für das Vorhaben, mehr junge Leute zu begeistern, ebenfalls ein wichtiger Baustein. Das bestätigten auch die Studierenden beim Rundgang: Das dringend etwas erneuert werden müsse, bemerkte Dennis Oldenburger spontan während der Besichtigung der großen Hallen und des Clubhauses, denn auch „Jüngere haben ein paar Ansprüche.“ „Ich freue mich darauf, hier der Kreativität freien Lauf zu lassen“, sagte er. Sehr gut gefalle ihm, dass sich der Club offen für neue Ideen zeige.

Dem stimmte auch seine Kommilitonin Jana Scholz zu, ebenfalls im 3. Mastersemester Architektur an der HAWK eingeschrieben. „Dass es durch die Dächer regnet, ist wahrscheinlich nachrangig“, bilanzierte sie kritisch ihre ersten Eindrücke von den Gebäuden. Sie fände es schön, sich mehr mit dem Flugsport und den dazugehörigen Abläufen auseinanderzusetzen. Und auch, nachhaltige Konzepte zu entwickeln. „So ein Sonderbau im Studium ist schon etwas Besonderes“, sagte sie.

„Die Praxis-Aufgaben sind immer wieder spannend, weil wir jedes Semester ein neues Thema haben, in das sich Studierende und Lehrende einarbeiten“, sagte Alfred Breukelman am Ende des Treffens zu diesem Format in der HAWK-Lehre.

„Was wir natürlich immer wieder anstreben, ist, dass wir das Thema nicht nur von einer Seite aus betrachten“, so Breukelman weiter. Man habe also zum Beispiel nicht nur den Energiebedarf von Gebäuden im Blick, sondern betrachte das Thema Energien im Gesamtzusammenhang: „Die ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekte gehen am Ende mit einer gleichen Wertigkeit in eine Gesamtlösung ein.“

„Die jungen Leute haben ganz andere Denkmöglichkeiten“, resümierte Blume am Ende des ersten gemeinsamen Termins zuversichtlich angesichts der recht komplexen Aufgabenstellung. Gleichzeitig ist er aber auch erfreut über die sehr interessierten und aufmerksamen Fragen der HAWK-Studierenden: „Am schönsten wäre es, wenn wir am Ende von den Konzepten angenehm überrascht werden und sie dann auch noch finanzierbar sind.“

Pressemitteilung: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen