25. April 2024

Studie: Wer sind die Multiplikatoren von BIM in Deutschland?

Düsseldorf (pm) – Die Forderungen nach einer Beschleunigung der Digitalisierung in Deutschland sind laut – auch in der Baubranche. Eine Studie von BauInfoConsult untersucht die Nutzung und Verbreitung der digitalen Bau- und Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) in Deutschland. Dabei gehen die befragten Branchenakteure auch der Frage auf den Grund, wer die aktivsten Multiplikatoren dieser Technologie sind. Am häufigsten wurden Architekturschaffende als die Berufsgruppe bezeichnet, die die Verbreitung von BIM am meisten fördern. Aber wie sieht es mit dem Engagement der übrigen Akteure und Berufsgruppen am Bau aus?

Bei der telefonischen Befragung im Auftrag des Düsseldorfer Marktforschungsunternehmens BauInfoConsult wurden 150 (mittel)große Architektur- und Ingenieurbüros sowie größere Bau- und Installationsbetriebe zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema BIM gebeten. Dabei wurden sie auch um eine allgemeine Einschätzung gebeten, welche Bauakteure die Verbreitung von BIM am deutschen Bau am meisten fördern. Der erste Platz auf dem Siegertreppchen überrascht kaum:

Ohne BIM-Planung kein BIM-Projekt. Es ist daher nur folgerichtig, dass die Berufsgruppe, die von allen für die Studie befragten Akteuren der Baubranche am meisten in BIM arbeitet, auch als wichtigster Multiplikator für BIM gesehen wird. Mit 29 Prozent spontanen Nennungen wurden die Architektinnen und Architekten am häufigsten spontan als wichtigste Multiplikatorengruppe genannt.

Und wo liegt sonst noch die BIM-Initiative?

Für die Softwareindustrie liegt die Verbreitung von BIM in ihrem ureigenen Interesse. Es ist daher kaum verwunderlich, dass diese Gruppe an zweiter Stelle steht, was die Rolle als BIM-Förderer betrifft. Auffällig ist jedoch, dass sie – wie die meisten anderen Akteure – nur von verhältnismäßig wenigen (jede zehnten befragten Firma oder weniger) genannt werden. Insbesondere die für die Anwendung von BIM entscheidende Gruppe der Auftraggeber wird nur selten genannt (immerhin von einem von zehn BIM selbstnutzenden Unternehmen).

Das mag damit zusammenhängen, dass aus Sicht der Befragten vor allem die öffentlichen Bauherren bereits weitgehend mit dem BIM-Konzept vertraut sind (nicht zuletzt aufgrund der weitgehenden BIM-Selbstverpflichtung der öffentlichen Hand, der insbesondere im Infrastrukturbau zu beobachten ist). Unternehmen oder gar Privatpersonen als Auftraggeber sind im Vergleich zu dieser Auftraggebergruppe jedoch noch immer zu wenig in BIM aktiv, um als Multiplikatoren wirken zu können.

Doch immerhin dürfte sich dies mit einer stärkeren Verbreitung von BIM ändern – und die Baumethode so auch von Auftraggeberseite mehr vorangetrieben werden. Denn auch wenn das Architekturbüro für die Entwurfsplanung zuständig ist – so ist für die Entscheidung für oder gegen BIM doch der Auftraggeber am längeren Hebel.

 

(c) BauInfoConsult

 

Pressemitteilung: BauInfoConsult