25. April 2024

Studie „Die grüne Bauindustrie“: PV auf Dächern bis 2027 auf Wachstumspfad

tudie „Die grüne Bauindustrie“: PV auf Dächern bis 2027 auf Wachstumspfad
(c) BauInfoConsult

Düsseldorf (pm) – Noch vor einigen Jahren galt die Photovoltaiktechnik – wie die gesamte Solarbranche – als Krisenfeld. Doch mittlerweile nutzen immer mehr Unternehmen und Privathaushalte die Sonnenenergie zur Stromerzeugung. Vor dem Hintergrund der notwendigen Dekarbonisierung der Stromversorgung ist ein weiterer Ausbau der Photovoltaik praktisch unausweichlich und wird zudem auch von der Regierung weiter vorangetrieben und auch finanziell gefördert. Allerdings braucht es große Anstrengungen, um den angestrebten Ausbaupfad auf 215 Gigawatt installierter Leistung in Deutschland im Jahr 2030 zu realisieren. Die jetzt erschienene Studie von BauInfoConsult „Die grüne Bauindustrie“ zeigt eine Wachstumsdynamik für die Photovoltaik – insbesondere auf den Dächern. So erwarten zwei von drei der 600 dazu befragten Bauakteure für die kommenden fünf Jahre ein großes Wachstumspotenzial bei PV-bedeckten Dachflächen.

Dies ist vor dem Hintergrund interessant, als die Partei „Bündnis 90/die Grünen“ noch im Bundestagswahlkampf 2021 ausgerechnet für ihre Idee einer sogenannten „Solarpflicht“ für alle Neubaudächer (auch im privaten Wohngebäudeneubau) noch teils schwer kritisiert wurde. Doch das durch den Krieg in der Ukraine gestiegene Bewusstsein hierzulande rund um die Energieversorgung – beziehungsweise deren Sicherheit – dürfte wohl einige Bedenken aus dem Weg räumen.

Tatsächlich zeigt sich mittlerweile, dass selbst einige größere Gemeinden der Idee einer Solarpflicht für alle Neubaudächer überhaupt nicht abgeneigt sind. So hat beispielsweise der Rat der Stadt Münster Mitte Juni 2022 beschlossen, eine Solarpflicht für alle neuen Wohn- und Nichtwohngebäude im Bebauungsplan festzuschreiben – natürlich nur für solche PV-Dachanlage, bei denen es wirtschaftlich sinnvoll erscheint (also z. B. nicht im Vollschatten). In ganz Baden-Württemberg greift bekanntlich schon seit Anfang 2023 eine entsprechende Regelung.

Dabei sind die Vorteile von Photovoltaikanlagen offensichtlich. Einmal installiert, sind sie vergleichsweise wartungsarm und produzieren auf eine sehr günstige Art Strom. Auch kostenseitig sind PV-Anlagen vergleichsweise preisgünstige Investitionen, die sich in relativ kurzer Zeit amortisieren – vor allem, wenn man als Bauherr den selbst erzeugten Strom auch selbst nutzt.

Allerdings geben einige der 28 für die Studie „Die grüne Bauindustrie“ befragten Expertinnen und Experten zu bedenken, dass trotz aller Versuche der Regierung, den Ausbau auch auf legislativer Ebene voranzutreiben immer noch zu viele bürokratische Hürden (vor allem auf lokaler Ebene) vorhanden sind.

Dabei können die bürokratischen Hürden vielfältig sein. So könnten die Genehmigungen für die Installation von PV-Freiflächenanlagen (also nicht auf dem Dach, sondern auf bodengebundenen Standkonstruktionen) bei den kommunalen Bauämtern durchaus einmal länger dauern. Die Installationen von PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden sind bisweilen ebenfalls mit einigem bürokratischen Aufwand verbunden. Zudem müssen die lokalen Netzbetreiber ebenfalls eine Genehmigung ausstellen, damit die neuinstallierten PV-Anlagen ihre Leistung überhaupt ins Netz einspeisen dürfen.

Pressemitteilung: BauInfoConsult