17. Mai 2024

Stimmen zur Weiterverarbeitung der gestellten Anträge für Energiesparhäuser

Baugewerbe begrüßt Entscheidung der Bundesregierung zur KfW-Förderung

Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa, erklärt zur heute bekannt gewordenen Entscheidung der Bundesregierung, den Zusagestopp bei den KfW-Programmen zum energetischen Bauen aufzuheben:

„Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, den Zusagestopp bei den KfW-Programmen, darunter das überaus beliebte KfW-55-Programm im Neubau, aufzuheben und zumindest die bis zum 24. Januar gestellten Anträge zu genehmigen. Unser Protest hat sich an der Stelle ausgezahlt.

Wir appellieren aber die Bundesregierung, nicht noch einmal Häuslebauer und Investoren derart zu schocken. Das ist Gift für die Baukonjunktur. Denn Investoren und Bauherren brauchen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen.“

Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB)

 

Wohnungswirtschaft begrüßt Weiterbearbeitung von Förderanträgen für energiesparende Gebäude – umfassende Lösung weiterhin notwendig

Die Bundesregierung hat sich heute darauf geeinigt, alle bis zum Förderstopp am 24. Januar gestellten Anträge bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) doch noch nach den alten Kriterien zu bearbeiten.

Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW: „Die heutige Entscheidung der Bundesregierung, bereits gestellte Anträge bis zum Förderstopp von vergangener Woche weiterzubearbeiten, ist eine gute Botschaft. Für die betroffenen Wohnungsunternehmen wird damit eine Selbstverständlichkeit wiederhergestellt: Die Rechtssicherheit für fristgerecht eingereichte Anträge.

Viele weitere Fragen und notwendige Schritte sind für die Zeit nach vorne aber noch offen. Insbesondere für den sozialen Wohnungsbau muss eine kurzfristige Lösung gefunden werden. Hier ist ein Förderungsausgleich mindestens auf dem Niveau des EH55-Programms zwingend notwendig. Zudem dürfen die Konditionen für das EH40-Programm und die Sanierungsförderung keinesfalls verschlechtert werden, wenn sie die gewollte Wirkung für einen klimaschonenden Neubau und Bestand erzielen sollen.“

Quelle: GdW

 

KfW Förderung: ZIA begrüßt ersten Schritt

Der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA, Andreas Mattner, begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, bereits gestellte Anträge für Energiesparhäuser weiter zu bearbeiten. „Es ist eine ehrliche und lösungsorientierte Entscheidung für die Anträge bis Ende Januar gab es überhaupt keine Alternative. Für die Fälle danach müssen jetzt alle Beteiligten zeitnah schauen, dass eine Umstellung auf eine gangbare Förderung funktioniert.  Nur so kann man das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr erreichen.“

Mattner sagte weiter, dass verlässliche Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau essenziell sind. „Nur so kann ein Vertrauensschaden bei der Wohnungswirtschaft verhindert werden, die mit einem Vorlauf von oft bis zu zwei Jahren pro Projekt und vor einem Förderantrag hohe Entwicklungskosten investiert hat. Neue Standards dürfen aber auch nicht zu einem übertriebenen Materialeinsatz und höheren Kosten führen. Gebäude immer stärker zu dämmen, treibt die Kosten nach oben und nutzt dem Klima wenig. Innovative und technologieoffene Konzepte müssen berücksichtigt und nicht nur eine einzelne Technologie gefördert werden.“

Völlig klar sei, dass die Bundesregierung ihre klimapolitischen Ambitionen nur mit einer vernünftig ausgestatteten Förderkulisse erreichen kann, gerade im Wohnungsbau. Dabei erscheine eine Mittelausstattung von mindestens 20 Milliarden Euro pro Jahr bis 2025 als angemessen, um der umfassenden Nachfrage und der Bedeutung des Themas Klimaschutz langfristig gerecht zu werden.

Quelle: ZIA

 

VNW-Direktor Andreas Breitner zur Entscheidung der Bundesregierung, den KfW-Förderstopp teilweise wieder aufzuheben

Die Bundesregierung plant ein weiteres Förderprogramm für energieeffizientes Bauen, will dabei aber neue Anforderungen stellen. Künftig sollten nur noch Sanierungen und Neubauten mit dem Standard EH40 gefördert werden, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstag. Für die sogenannten Effizienzhäuser 40 solle es reduzierte Fördersummen geben. Das Programm solle nur bis Jahresende gelten und einen Deckel von einer Milliarde Euro haben.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW): „Insgesamt ist das Handeln der Bundesregierung in den letzten Tagen enttäuschend. Insbesondere für den Bundesminister Robert Habeck sollten zukünftig Panik und Drama nicht zur Handlungsmaxime werden.

Die heutige Entscheidung der Bundesregierung, bereits gestellte Anträge bis zum Förderstopp von vergangener Woche weiterzubearbeiten, ist eine gute Botschaft. Für die betroffenen Wohnungsunternehmen wird damit eine Selbstverständlichkeit wiederhergestellt: die Rechtssicherheit für fristgerecht eingereichte Anträge.

Das ändert allerdings nichts an der aktuellen Planungsunsicherheit. Für Unternehmen, die niedrige Mieten nehmen, rechnet sich eigentlich nur der KfW55-Standard. Wenn künftig nur noch KfW40 gefördert wird, dann bedeutet das zeitintensive Umplanungen. Wenn dann auch noch die Bedingungen für die KfW40-Förderung verschärft werden, macht das den Wohnungsbau noch teurer.“

Quelle: VNW

 

BFW-Präsident: Um Vertrauen wieder herzustellen, braucht es mehr

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zeigt sich enttäuscht über die aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung zur Neubauförderung: „Dass bis zum 24. Januar gestellte Anträge noch bearbeitet und beschieden werden, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Warum die ursprünglich kommunizierte Frist willkürlich verkürzt wird, bleibt ein großes Problem. Das halbherzige Weiterführen von einzelnen Förderprogrammen ist und bleibt ein Desaster. Eine ganze Branche wird im Regen stehengelassen. Und gleichzeitig sollen mehr klimaschonende Wohnungen gebaut werden. Das geht nicht! “, erklärte BFW-Präsident Andreas Ibel in Berlin zu den jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung zum Stopp der Förderinstrumente für den Neubau.

„Wo ist die Strategie der Bundesregierung, wie Klimaschutz im Gebäudebereich funktionieren soll? Wo ist die Strategie, durch die 400.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden? Wir können nicht warten, bis neue Ideen entwickelt und neue Systeme erarbeitet worden sind. Bis dahin stehen die Baukräne still. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, die bestehende Förderung fortzusetzen. Mit den KfW-EE-Standards gibt es sogar etablierte Standards, die auf den CO2-Austausch fokussieren, so wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Das Rad muss nicht neu erfunden werden“, erklärte der BFW-Präsident weiter. „Das Vertrauen der Immobilienwirtschaft in die neue Bundesregierung ist schon in den ersten 100 Tagen schwer erschüttert. Um dieses wieder herzustellen, braucht es weit mehr, als gestellte Anträge zu bearbeiten und ein bisschen Förderkosmetik“, so BFW-Präsident Ibel.

Quelle: BFW

 

Baupräsident Markus Böll: Eine gute Entscheidung für Häuslebauer

Häuslebauer können aufatmen: Der vorzeitige KfW-Förderstopp für energieeffiziente Gebäude, der erst vor einer Woche angesichts der enormen Antragsflut und der unzureichenden Fördermittel von der Bundesregierung verkündet wurde, soll nun wieder rückgängig gemacht werden. Die beteiligten Ministerien einigten sich offenbar darauf, dass Anträge, die vor dem plötzlichen Förderstopp am 24. Januar eingegangen sind, noch nach den alten Kriterien bearbeitet werden sollen. „Das ist eine gute Nachricht für alle Bauwilligen, die fest mit den Fördergeldern gerechnet haben. Und es ist eine richtige Entscheidung mit Blick auf Umwelt und Klimaschutz“, erklärt Markus Böll, Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. „Wir bedanken uns dabei ausdrücklich für den engagierten Einsatz unserer Wohnungsbauministerin Nicole Razavi in dieser Sache. Nur so gewinnt man das Vertrauen der Bürger wieder zurück.“

Nun hoffe man, dass die Bundesregierung das angekündigte weitere Förderprogramm für energieeffizientes und klimafreundliches Bauen schnellstmöglich auf den Weg bringt und vor allem mit ausreichend Fördermitteln ausstattet, so Böll.

Quelle: Bauwirtschaft Baden-Württemberg

 

VdW südwest: Rücknahme des Förderstopps richtig, aber langfristige Planungssicherheit notwendig

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand VdW südwest, sagt: „Wir begrüßen es, dass nun doch die Bauvorhaben weiter umgesetzt werden können, die durch den Förderstopp aus der vergangenen Woche verhindert worden wären. Die Verantwortlichen zeigen damit, dass sie bereit sind, Fehler zu korrigieren. Gleichwohl besteht kein Grund, in Jubel auszubrechen: Die Prüfung und Genehmigung der förderfähigen Anträge ist nicht mehr als eine Selbstverständlichkeit. Deswegen darf diese Entscheidung des Ministeriums auch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Sozial orientierte Wohnungsunternehmen brauchen langfristig Planungssicherheit und sichere Förderkonditionen – nur dann kann mehr bezahlbarer und klimafreundlicher Wohnraum entstehen. Wenn die Politik dafür jetzt die Weichen stellt, kann sie viel von dem Vertrauen zurückgewinnen, dass sie durch den Förderstopp in der vergangenen Woche verspielt hat. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel: Auch Projekte, die dem gesetzlichen Standard entsprechen, müssen förderungswürdig sein, wenn die Vorgaben zur Erfüllung dieser Standards immer strenger werden.“

Quelle: VdW südwest