28. September 2025

Stimmen zu sinkenden Baugenehmigungen

Genehmigte Wohnungen von Januar bis September 2019: -1,9 % gegenüber Vorjahreszeitraum

Wiesbaden (pm) – Von Januar bis September 2019 wurde in Deutschland der Bau von 257 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren dies 1,9 % weniger Baugenehmigungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Genehmigungen galten sowohl für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden.

Zahl genehmigter Wohnungen seit 2016 auf hohem Niveau 

Die Zahl der von Januar bis September 2019 genehmigten Wohnungen befindet sich damit im längeren Zeitvergleich auf einem hohen Niveau. Mehr als 250 000 genehmigte Wohnungen im Zeitraum von Januar bis September eines Jahres gab es seit der Jahrtausendwende ausschließlich in den Jahren ab 2016.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis September 2019 rund 221 800 Wohnungen genehmigt. Dies waren 3,0 % oder 6 900 Wohnungen weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ist geringfügig um 0,5 % gestiegen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser sank um 1,5 %, die für Mehrfamilienhäuser um 3,4 %.

Bei den neu zu errichtenden Nichtwohngebäuden, die von Januar bis September 2019 genehmigt wurden, verringerte sich der umbaute Raum gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 % auf 161,4 Millionen Kubikmeter.

Zahl neuer Baugenehmigungen weiterhin höher als Zahl der Baufertigstellungen 

Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die noch nicht begonnen beziehungsweise noch nicht abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren ebenfalls zu. Die tatsächliche Entwicklung der Bautätigkeit wird durch die Entwicklung der Baufertigstellungen dargestellt.

Pressemitteilung: Statistisches Bundesamt

 

ZIA: Sinkende Baugenehmigungen: Regulatorik zeigt Wirkung

Berlin (pm) – Laut Statistischem Bundesamt sei von Januar bis September 2019 in Deutschland der Bau von 257.900 Wohnungen genehmigt worden – 1,9 Prozent weniger Baugenehmigungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Auch wenn sich die Zahl der genehmigten Wohnungen im längeren Zeitvergleich auf einem insgesamt hohen Niveau befindet, so ist es doch zu wenig, um die Situation zu entlasten“, so Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. „Von einer Neubauoffensive sind wir nach wie vor weit entfernt, zumal die Politik am Regulierungsrad stetig weiterdreht. Das hochregulierte Umfeld in Deutschland zeigt Wirkung: Baugenehmigungs- und Planungsprozesse dauern zu lange, Akteure müssen sich durch 16 verschiedene Landesbauordnungen kämpfen und das Beschleunigungsgesetz im Baubereich lässt weiter auf sich warten.“

Pressemitteilung: ZIA

 

GdW: Erneut weniger Baugenehmigungen in Deutschland

Berlin (pm) – „Die Zeichen stehen auf noch mehr Wohnungsmangel statt endlich mehr Wohnungsbau in Deutschlands Ballungsregionen. Statt den Wohnungsbau und die Baugenehmigungen wirksam anzukurbeln, wurden in den ersten drei Quartalen 2019 weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahr. Der Sinkflug bei den Baugenehmigungen ist ein deutliches Alarmsignal für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens, denn von den jährlich notwendigen neuen Wohnungen in Deutschland bleiben wir meilenweit entfernt“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, zu den heute veröffentlichten Baugenehmigungszahlen des Statistischen Bundesamtes.

Von Januar bis September 2019 wurde in Deutschland der Bau von 257.900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren dies 1,9 Prozent weniger Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ist geringfügig um 0,5 Prozent gestiegen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser sank um 1,5 Prozent, die für Mehrfamilienhäuser um 3,4 Prozent.

Die Gründe für die dauerhafte Mangelsituation sind folgende: zu wenig und zu teures Bauland, zu wenig Mitarbeiter in den Behörden, zu wenig Kapazitäten in den Baufirmen und zu hohe Baukosten. Und: die Akteure zunehmend verunsichernde Diskussionen um immer weitere Regulierungen wie den Mietendeckel und Enteignungsphantasien. Auch die seit Anfang August geltende Sonder-AfA – von der sich viele Impulse erhofft hatten oder davon ausgingen, dass wegen dieser Regelung noch Baugenehmigungen zurück gehalten wurden, konnte bisher keine Impulse setzen.

Dabei liegen die Lösungen auf der Hand, sie müssen nur umgesetzt werden: Das Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz muss zügig kommen. Es muss dauerhafte steuerliche Verbesserungen für den Wohnungsbau geben. Die Branche benötigt eine aktive und vorausschauende Liegenschafts- und Bodenpolitik der Städte und Kommunen ebenso wie interkommunale Lösungen und Stadt-Umland-Kooperationen als neue Ansatzpunkte. Die Kommunen müssen die Grundstücke grundsätzlich nach dem Gebot der Konzeptvergabe und nicht nach Höchstpreisen abgeben. Die Genehmigungskapazitäten in den Ämtern sind zu erhöhen und die Ergebnisse der Baukostensenkungskommission aus der letzten Legislaturperiode umzusetzen. Kommunen, Länder und die Bundesregierung müssen an einem Strang ziehen.

Pressemitteilung: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

 

BAUINDUSTRIE zu den Baugenehmigungen

Berlin (pm) – „Die Talfahrt bei den Wohnungsbaugenehmigungen setzt sich weiter fort. Unsere Befürchtungen, dass die Zunahme an Regulierungen den Investitionen schaden, haben sich bewahrheitet. Dafür ist die Entwicklung in Berlin das beste Beispiel.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen. Demnach sei in den ersten drei Quartalen 2019 der Bau von 130.680 Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern genehmigt worden, 3,4 % bzw. 4.660 Wohnungen weniger als im vergleichbaren Zeitraum des vergangenen Jahres. In Berlin seien die Genehmigungen in diesem Segment sogar um 21,1 % eingebrochen.

Babiel: „Hier macht sich die anhaltende Diskussion über die Einführung eines Mietendeckels bemerkbar. Allein die Aussicht auf einen Markteingriff führt zur Verunsicherung – die Investoren treten auf die Bremse und stellen Investitionen zurück. Nach Inkrafttreten des Mietendeckels wird die Situation sicher nicht besser. Gesetze zur Mietenbegrenzung schaffen keinen neuen Wohnraum. Es stellt sich die Frage, wo die zukünftigen Mitarbeiter der Unternehmen, deren Ansiedlung in Berlin und Umland gefördert wird, wohnen sollen.“ Die BAUINDUSTRIE begrüße daher die Initiative des Bundes, dass Ruder in der Bundeshauptstadt herumzureißen und über die bundeseigene Anstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Berlin rund 2.500 Wohnungen zu errichten.

Insgesamt sei im gesamten Bundesgebiet der Neu- und Umbau von rund 258.000 Wohnungen genehmigt worden, das sei ein Rückgang von 1,9 % bzw. 4.940 Wohnungen. An der insgesamt schlechten Entwicklung konnte auch der Anstieg im September mit einem Plus von 3,4 % nichts ändern.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

Pressemitteilung: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.