29. März 2024

Städtebaulicher Ideenwettbewerb für ehemaliges Militärgelände – Preisgericht kürt Sieger

(c) mt2 ARCHITEKTEN I STADTPLANER

Bonn/Bamberg (pm) – Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin des ehemaligen U.S.-amerikanischen Militärareals „Warner Barracks“ im Osten Bambergs hatte einen städtebaulichen Ideenwettbewerb zur möglichen zukünftigen Nutzung und Gestaltung des Konversionsareals ausgelobt. Es tagte das Preisgericht und hat das Würzburger Architekturbüro Schirmer zum Sieger des Architektenwettbewerbs gekürt. Das etwa 120 Hektar große Areal wird aktuell von mehreren Behörden des Bundes und des Freistaats Bayern genutzt. Größte Nutzerin ist die Bundespolizei, deren 6. Aus- und Fortbildungszentrum sich dort befindet.

Insgesamt beurteilte die neunköpfige Jury aus Fach- und Sachpreisrichtern acht Wettbewerbsarbeiten und vergab schließlich drei Preise an die Planer beziehungsweise Planungsteams:

  1. Preis: Schirmer Architekten, Würzburg
    planetz architekten, München
    DE BUHR Landschaftsarchitektur, Sommerhausen
  2. Preis: Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf
    faktorgrün
  3. Preis: Grassinger Emrich Architekten, München
    dietrich & liedel landschaftsarchitekten, Starnberg

Realisierung wird noch Zeit in Anspruch nehmen

„Die Ideen des Wettbewerbs müssen nun von allen Beteiligten intensiv auf ihre Funktionalität und Umsetzbarkeit geprüft und untereinander umfassend abgestimmt werden“, hebt Ilona Stangler vom BImA-Geschäftsbereich Portfoliomanagement hervor. „Während der Baumaßnahmen darf die Funktionalität der Bundespolizei nicht beeinträchtigt werden. Ebenso müssen die entsprechenden Haushaltsmittel für Neubauten vorhanden sein. Eine Realisierung wird daher noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“

(c) mt2 ARCHITEKTEN I STADTPLANER

Siegerentwurf zeigt großes Potenzial für die weitere Entwicklung

Einstimmig fiel die Entscheidung des Preisgerichts auf den Entwurf des Erstplatzierten. Die Jury lobte den Siegerentwurf als eine Arbeit, die die künftigen Strukturen im Wesentlichen vorzeichnet und eine fundierte Grundlage für die weitere Entwicklung des Areals bietet. Allerdings ist beispielsweise der zukünftige Flächenbedarf für geeignete Flüchtlingsunterbringung innerhalb des Areals anders zu verorten.

„Mit der Preisgerichtsentscheidung haben wir ein positives und einstimmiges Ergebnis gefunden. In der Arbeit des ersten Preisträgers sehen wir ein großes Potenzial und einen guten Weg für die Neustrukturierung des Konversionsareals. Sie dient als gute Grundlage, den zukünftigen Flächenbedarf zu entwickeln“, so Alexander Regnauer von der auslobenden BImA.

Der Leiter des Staatlichen Bauamtes Ullrich Delles stellte fest: „Wir wurden von der BImA mit der Organisation des Wettbewerbs beauftragt und freuen uns nun ganz besonders, dass im breiten Konsens aller Beteiligter ein hervorragendes Ergebnis gefunden wurde. Wir hoffen, darauf mit den nächsten Schritten aufbauen zu dürfen.“

Die Vertreter der Stadt Bamberg zeigten sich ebenfalls mit dem Ergebnis sehr zufrieden, weil die Verwirklichung von beschlossenen Stadtentwicklungszielen, zum Beispiel die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum, möglich ist.

Thomas Lehmann, der Leiter des Bundespolizei Aus- und Fortbildungszentrums in Bamberg zeigt sich äußerst zufrieden mit dem Wettbewerbsergebnis, da es aus seiner Sicht die Bedarfe von Bundespolizei und Stadtentwicklung im Bamberger Osten optimal zusammenführt.

Das Fachpreisgericht bildeten neben Johannes Nolte, Präsident der Landesbaudirektion, und Thomas Beese, Baureferent der Stadt Bamberg, die Architekten Professor Manuel Bäumler als Vorsitzender und Professor Hellmut Raff sowie der Landschaftsarchitekt Professor Gerd Aufmkolk. Ebenfalls Teil des Gremiums waren Vertreterinnen und Vertreter der BImA sowie der Bundespolizeiakademie. Das Büro für die Wettbewerbsbetreuung „mt2 ARCHITEKTEN I STADTPLANER“ aus Nürnberg begleitete das Verfahren.

Zum Hintergrund:

Der städtebauliche Ideenwettbewerb soll die BImA als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes dabei unterstützen, ein neues zeitgemäßes Erscheinungsbild für die ehemalige Militärliegenschaft zu entwickeln sowie eine strukturelle und funktionale Neuorientierung des Geländes zu erreichen. Damit will sie einen Beitrag zu einer qualitativen Stadtentwicklung des Bamberger Ostens leisten. Ziel der geplanten Neuordnung ist es, den zukünftigen Flächenbedarf des Bundes und des Landes langfristig zu sichern und die Flächen gemeinsam mit Vertretern von Bund und Kommune dauerhaft und nachhaltig neu zu strukturieren. Außerdem soll das Potenzial ausgelotet werden, das sich auf Teilflächen für Wohnbau und damit für eine „zivile Stadt“ bieten könnte. Die Areale im Quartier sollen sich harmonisch aneinanderfügen und mit den bestehenden Strukturen verbinden.

Pressemitteilung: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)

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