27. April 2024

Space Architecture: Envisioning the ‚Moon Village‘

Wien (pm) – Im Sommersemester 2018 fand an der technischen Universität Wien am Institut für Architektur und Entwerfen, Hochbau 2, unter Kooperation mit der ESA das Entwerfen Space Architecture: Envisioning the ‚Moon Village‘  statt. Eine 2019 erschienene Begleitpublikation veröffentlicht die dabei stattgefundenen Arbeitsprozesse und entwickelten Projekte.

2016 präsentierte ESA Generaldirektor Jan Wörner seine Idee des Moon Village, einen neuen Ansatz für zukünftige internationale Kooperationen. Der Begriff Moon Village bezieht sich dabei auf den Gedanken einer Dorfgemeinschaft und ist ein sehr offenes Konzept, welches Wörner wie folgt beschreibt: “Wenn ich euch von dem ‘Mond-Dorf’ erzähle, dann meine ich keine einzelnen Häuser, Straßen, Kirchen und Gemeindehäuser. Nein, diese Ideen würden uns nur an der Nase herumführen. Ich denke an das Grundgerüst eines Dorfes: Menschen arbeiten und leben zusammen am selben Ort. Und dieser Ort wäre auf dem Mond. […]

Mit der Hilfe von Astronauten und Robotern würden wir diese Einfälle in die Tat umsetzen. Und wer weiß, vielleicht können wir dort Bergbau betreiben oder Touristen herumführen.[…] Ein Dorf startet mit dem ersten Haus.” (Wörner, ESA)

Im Sinne dieser Idee entstanden an Technischen Universität Wien von März bis Juni dreizehn Projekte für potenzielle Habitate, Forschungsstationen und Lebensräume auf dem Erdtrabanten.

Im ersten Teil des Studios wurden die Randbedingungen vom Bauen und Leben auf dem Mond, sowie die Idee des Moon Village näher untersucht. Auf der dadurch geschaffenen Basis wurden hypothetische Szenarien für ein Moon Village diskutiert und weiterentwickelt. Vorträge und Input von Weltraumexperten begleiteten diesen Prozess, insbesondere im Zuge zweier Workshops zu den Themen Moon Village und Space Architecture.

Für ausgewählte Szenarien wurden im Anschluss architektonische Projekte am Mond mit all ihren technologischen und operationalen Voraussetzungen entwickelt, welche die Anforderungen an das multikulturelle und offene Konzept des Moon Villages präsentieren.

Im Vordergrund stand die Wissensvermittlung über die Bedingungen für das Entwerfen unter extremen Bedingungen, im speziellen am Mond. Solche extremen physischen, sozialen und psychologischen Grundlagen erfordern eine hohe qualitative Planung und Umsetzung von Architekturen.

Durch die Auseinandersetzung damit wurde ein Perspektivenwechsel herausgefordert, der das Neudenken und Lösen von Entwurfsherausforderungen im Allgemeinen anregt.

In einer abschließenden Veranstaltung mit Projektausstellung wurden am 26. Juni 2018 die entstanden Arbeiten der Öffentlichkeit vorgestellt. Weltraumexperten lieferten dabei zu jedem der Projekte wertvolle Kommentare und Inputs.

Im Anschluss fanden Vorträge sowie eine Podiumsdiskussion mit weiteren Experten statt.

HB2, TU Wien (Foto: O. Luhan)

Berater / Vortragende / Gastkritiker: Manuela Aguzzi (Space Application Services), Marlies Arnhof (ESA YGT / TU Wien), Miriam Dall’Igna (Foster + Partners), Norbert Frischauf (OffWorld), Bernard H. Foing (ESA), Gernot Groemer (OEWF), David Kendall (UN committee, Peaceful Uses of Outer Space), Franz Kerschbaum (Universität Wien), Christian Köberl (Generaldirektor NHM), Christopher Lasseur (ESA), Irmgard Marboe (Universität Wien), Piero Messina (ESA HQ, Strategies Department), David Nixon (Astrocourier), Dumitru-Dorin Prunariu (Kosmonaut, Russland), Nakamuri Rumi (OEAW), Franz Viehböck (Kosmonaut, Austria)

Studenten: Günes Aydar, Gözde Ylmaz, Emirhan Veyseloglu, Baris Dogan, Iuliia Oblitcova, Sabrina Kerber, Theresa Brock, Mohammad Elzahaby, Katharina Lehr Splawinski, Leona Asrin Palantöken, Irina Panturu, Marius Valente, Bernhard Redl, Marta Mion, Martina Muelli, Simon Sekereš, Luka Slivnjak, Esat Sehi, Amila Imamovic, Aleksandar Mrkahic, Tetiana Frych, Patrcik Rychatrik, Polina Baliuk, Alexandros Ioannou-Naoum, Nadja Drageljevic, Daniel Can Wittek, Domagoy Krhen, Lovro Koncar-Gamulin

Pressemitteilung: TU Wien