17. April 2024

„Schwache Nachfrage der Öffentlichen Hand immer deutlicher im Bauhauptgewerbe spürbar!“

BAUINDUSTRIE Hessen-Thüringen zu den Konjunkturindikatoren im ersten Halbjahr 2021

Wiesbaden (pm) – Die veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Monat Juni bestätigen den Trend: „Das Bauhauptgewerbe in Hessen und in Thüringen spürt vor allem die schwache Nachfrage der Öffentlichen Hand. Die Gewerbesteuerausfälle bei den Kommunen durch Bund und Länder hat zu einem Investitionsrückgang geführt „, kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen (BIV), Burkhard Siebert, die Konjunkturdaten für die Bauwirtschaft Januar bis Juni 2021. „Dank der guten Auftragslage im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau ergibt sich für das gesamte Bauhauptgewerbe im 1. Halbjahr zwar noch ein Plus bei den Auftragseingängen in Hessen, aber in Thüringen ist der Anstieg nur minimal. Und vor allem: Die Umsätze sinken. Die Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe in Hessen wie Thüringen wird vor allem durch den Mangel und die explodierenden Preise bei wichtigen Baumaterialien stark gebremst. Ein Ende des Preisanstiegs sei noch nicht in Sicht: Das Statistische Bundesamt meldete für Juli innerhalb eines Monats ein Plus bei den Erzeugerpreisen für Betonstahl von 10,6 Prozent, für Bauholz sogar von 15,2 Prozent“, erläutert Burkhard Siebert die Umsatzdaten.

Alle Angaben beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes und gelten für Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.

Zwar stieg der Auftragseingang (Januar bis Juni 2021) in Hessen um (plus) 11,6 Prozent auf 2,838.563 Mrd. € im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020, der Umsatz aber ging um (minus) 4,7 Prozent auf 2,371.077 Mrd. € zurück.

In Thüringen ist auch der Auftragseingang um (minus) 0,6 Prozent auf 1.105.887 Mio. € gestiegen, die Umsätze sanken aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um (minus) 7,9 Prozent auf 937.437 Mio. €.

„Am stärksten betroffen vom Umsatzrückgang war wieder der Öffentliche Bau. Die zurückgehende Investitionskraft gerade der Kommunen macht uns immer größere Sorgen. Der Auftragseingang in diesem Segment stieg zwar in Hessen noch um (plus) 4,8 Prozent auf 977,47 Mio. Euro, aber der Umsatz sank erneut: liegt bei um (minus) 6,7. Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 777,64 Mio. Euro. In Thüringen sank nicht nur der Umsatz im Öffentlichen Bau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um (minus) 9,2 Prozent auf 482,18 Mio. Euro. Auch der Auftragseingang im Öffentlichen Bau ging um (minus) 14,6 Prozent zurück auf 548,40 Mio. €“, so Burkhard Siebert.

Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe (in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten) blieb in Hessen mit 35.971 (plus 0,6 Prozent) und Thüringen mit 14.443 (0,0 Prozent) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 konstant.

Pressemitteilung: Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V.