29. März 2024

Schulz und Schulz Architekten: Grundschule am Addis-Abeba-Platz

Leipzig (pm) – Zwei ineinander verschränkte Baukörper, Schule und gestapelte Sporthallen, formen in Richtung Westen eine neue städtebauliche Fassung des Addis-Abeba-Platzes.
Sie nehmen mit ihrer Höhe und Architektursprache Bezug auf zu den umgebenden Gebäuden und geben so dem Platz seine ursprünglichen Proportionen wieder zurück. Auf der anderen Seite, nach Osten hin, bilden die beiden Baukörper einen geschützten Pausenhof für die Grundschüler mit vielfältig gestalteten Freiflächen. Die in Ziegeln gemauerten Lochfassaden mit den für die Leipziger Innenstadt typischen stehenden Fensterformaten unterstützen den großstädtischen Charakter des Hauses

 

© Stefan Müller

 

Die Zweifarbigkeit der Ziegelsteine unterstützt die klare Abbildung der Gebäudeteile, Schule und Sporthallen. Die Primärfarbe des Einen ist die Akzentfarbe des Anderen und umgekehrt. Vorspringende Klinkersteine, Bänder, Stürze und frei geformte Dachspeier lockern die Fassaden auf, setzen wichtige Gestaltungsakzente, greifen historische Elemente der Umgebung auf und knüpfen damit an Klinker- und Mauerwerkskunst früherer Epochen an.

© Stefan Müller

 

Herzstück des Schulhauses ist das Atrium, welches alle Etagen mit Licht durchflutet. Die durch den Luftraum führende Treppe weitet sich im Erdgeschoss zu großen Sitzreihen wie in einem Theater auf. Hier kommt die Schulgemeinschaft zusammen. Schule und Sporthallen sind auf jeder Ebene barrierefrei erschlossen und verbunden. In den Abendstunden können beide Teile aber auch getrennt voneinander genutzt werden. Holz und farbiges Linoleum im Inneren des gesamten Hauses schaffen zusammen mit den roten und gelben Ziegeln der Fassaden eine warme und sinnliche Atmosphäre für das Leben in der Schule.

 

© Stefan Müller

 

Durch die nahezu flächendeckende Verwendung von Massivholz- Mehrschicht-Akustikelementen aus nachwachsendem Rohstoff, den Einsatz von Holzfenstern, extensiv begrünte Dachflächen, einen sehr hohen Dämmstandard (in Anlehnung an den Passivhausstandard), der flächendeckenden Ausstattung mit präsenzgesteuerter LED- Beleuchtung, den Einsatz einer mechanischen Lüftungsanlage mit sehr hohem Wärmerückgewinnungsgrad sowie die Verwendung von Recyclingbaustoffen in verschiedenen Bereichen (z.B. Tragpolster, Ziegelfassade) konnte ein bedeutender Beitrag zu Nachhaltigkeit, ökologischem Bauen und Energieeinsparung geleistet werden.

 

© Stefan Müller

 

Am 02.05.2022 wurde das Gebäude mit dem Architekturpreis der Stadt Leipzig (Lobende Erwähnung) ausgezeichnet. Im Protokoll heißt es u.a.: „Der Schulbau überzeugt die Jury besonders durch seine konzeptionelle Klarheit, die bauliche Qualität und den städtebaulichen Beitrag zur Stärkung der Identität des Ortes. Mit dem Konzept des sehr kompakten Schulbaus und der Stapelung der beiden Einfeldsporthallen schaffen es die Architekten, auf dem begrenzten Grundstück ausreichend Fläche für einen großzügigen zusammenhängenden Außenraum zu generieren.

Hervorgehoben werden von der Jury die besondere Qualität der Ausführung sowie die Verwendung von hochwertigen und damit langlebigen und nachhaltigen Materialien.“

© Stefan Müller

 

Pressemitteilung: Schulz und Schulz Architekten GmbH