28. März 2024

Schleswig-Holstein und Hamburg erörtern Pläne für gemeinsames Raumstrukturkonzept

Kiel (pm) – Schleswig-Holstein und Hamburg wollen gemeinsam die weitere Entwicklung im südlichen Schleswig-Holstein und in Hamburg voranbringen und aufeinander abstimmen. In Südholstein und Hamburg sind in den vergangenen Jahren die Bevölkerungs- und Beschäftigungszahlen deutlich angestiegen. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in Zukunft weiter fortsetzen wird. Darum haben Hamburg und Schleswig-Holstein bereits 2018 einen sogenannten „Dialog zur Raumplanung“ begonnen. Bei einem Treffen heute (17. Februar) in Kiel haben die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Dorothee Stapelfeldt und Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote gemeinsam mit Experten beider Länder den Vorschlag eines gemeinsamen Raumstrukturkonzeptes erörtert.

Für Innenminister Grote ist eine aufeinander abgestimmte Planung von großer Bedeutung: „In Südholstein und Hamburg gibt es in den Bereichen Leben, Wohnen und Arbeiten eine ungeheure Dynamik. Hier entstehen viele Arbeitsplätze, hier wollen viele Menschen leben. Diese Dynamik wollen wir gemeinsam mit Hamburg in die richtigen Bahnen lenken. Wir wollen die wirtschaftliche Kraft dieser Region nutzen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Städte und Gemeinden, die Stadtteile langfristig auch lebenswert bleiben. Wir wollen frühzeitig die richtigen Weichen stellen. Dafür ist das zu erarbeitende Raumstrukturkonzept ein wichtiger Baustein.“

Auch aus Sicht von Senatorin Dr. Stapelfeldt geht es um eine Stärkung des gemeinsamen Landschafts- und Verflechtungsraumes Hamburgs und der Kreise Pinneberg, Segeberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg und um eine nachhaltige Entwicklung: „Hamburg und Schleswig-Holstein arbeiten im Dialog zur Raumplanung eng zusammen. Es ist gut zu sehen, dass beide Länder an einem Strang ziehen, was die Siedlungsentwicklung, aber auch den Schutz des Freiraums betrifft. Das Raumstrukturkonzept zeigt, wie die Region Wachstum und Dynamik, mehr Wohnungsbau und Gewerbeansiedlungen mit dem Biotopverbund und neuen Naherholungsmöglichkeiten verbinden kann. Von entscheidender Bedeutung ist die Stärkung der Siedlungsachsen durch den raschen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und das Ausschöpfen bestehender Flächenpotenziale für Wohnen und Arbeiten. Hier sollten alle Gemeinden auf den Siedlungsachsen ihren Entwicklungsbeitrag für die Region leisten. Gerade die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist eine Herausforderung für die Zukunft. Nachbarschaftsforen und regionale Wohnungsmarktkonferenzen können dazu einen guten Beitrag leisten.“

Das geplante Raumstrukturkonzept soll nicht nur den aktuellen Status quo abbilden, sondern mittel- und langfristige Perspektiven für das südliche Schleswig-Holstein und Hamburg aufzeigen. Auf einer dazugehörigen Raumstrukturkarte soll dabei die gemeinsame Strategie eines qualitativen Wachstums für den Verflechtungsraum abgebildet werden. Dabei werden auch die bereits bestehenden Verkehrsachsen im Straßen- und Schienenverkehr und ihre Entwicklungspotentiale berücksichtigt.

Bei der Entwicklung des Raumstrukturkonzeptes ist für Innenminister Grote auch die klare Trennung von Siedlungen und Freiräumen in der Zukunft ein wichtiger Faktor: „Wir wollen die weitere Entwicklung in den Bereichen Wohnen und Arbeiten vor allem an den bestehenden Siedlungsachsen ausrichten. Unser Ziel ist, dass wir den Menschen auch in Zukunft attraktive Anbindungen an Bahn- und Buslinien in der Nähe ihres Hauses oder ihrer Wohnung anbieten können. Genauso wichtig ist für uns aber gleichzeitig, dass wir bestehende Freiräume und Erholungsgebiete erhalten. Denn diese Rückzugsgebiete sind ungeheuer wichtig. Deshalb müssen wir frühzeitig dafür sorgen, dass sie auch erhalten bleiben und nicht durch die Schaffung von Wohngebieten oder Gewerbegebieten zersplittert werden.“

Das Raumstrukturkonzept soll außerdem Anregungen für die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg bieten, zu einer Intensivierung der interkommunalen Zusammenarbeit in den Nachbarschaftsforen beitragen und zur Erweiterung des Planungsdialogs motivieren.

Pressemitteilung: Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration