5. Mai 2024

Schelling Architekturpreis und Architekturtheoriepreis 2018

Karlsruhe (pm) – Am 14. November 2018 fiel die Entscheidung für den diesjährigen Schelling Architekturpreis . Die Jury entschied sich nach den Kurzvorträgen für das belgische Architekturbüro ROTOR. Nominiert waren auch das französische Architekturbüro BRUTHER und der griechische Architekt ARISTIDE ANTONAS. Den Preis für Architekturtheorie erhielt KELLER EASTERLING.

Preisträger Architektur: ROTOR

Auszüge aus der Laudatio von Angelika Fitz: Das 2005 gegründeten Kollektiv arbeitet an der Neugestaltung des Materialeinsatzes in Architektur und Bauwesen. Häufig wird behauptet, die große Aufgabe der Architektur sei zukünftig nicht mehr der Neubau, sondern der Um-und Weiterbau. Welche Konsequenzen müssten aus dieser Analyse für die Architektur gezogen werden? Das Büro ROTOR hat sich mit diesem Thema intensiv auseinander gesetzt. Wie der Name schon andeutet, geht es dabei um Kreisläufe, konkret um Materialkreisläufe. Gemeinsam mit einer Juristin haben sie ein „Vademekum für eine Wiederverwendung von Baumaterialien“ erarbeitet. Der Leitfaden verbindet eine genaue Untersuchung der legalen Rahmenbedingungen mit den praktischen Erfahrungen, die Rotor im Laufe der Jahre bei der Wiederverwertung von Bauelementen gemacht hat.

Preisträgerin Architekturtheorie: KELLER EASTERLING

Auszüge aus der Laudatio von Georg Vrachliotis: Keller Easterling, us-amerikanische Architektin, Autorin und Professorin an der Yale University, erforscht auf einem hohen theoretischen und sprachlichen Niveau die Raumproduktion unserer von technologischen Geweben überdeckten und logistisch ausbalancierten Lebenswelt, ohne dabei die spezifisch soziale Dimension und das politische Potential des urbanen Raum aus den Augen zu verlieren. Mit „Enduring Innocence: Global Architecture and its Political Masquerades“ (MIT, 2005) legte sie die theoretischen Grundlagen für einen frischen und zugleich kritischen Blick auf die politischen Systemlücken einer zunehmend globalisierten Architekturproduktion. In „Extrastatecraft: The Power of Infrastructure Space“ (2014), untersucht sie Infrastrukturnetzwerke als „Medium des Gemeinwesens“ und setzte wegweisende Akzente für den zeitgenössischen Architektur- und Stadtforschungsdiskurs. Easterling gilt als eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen im internationalen Architekturdiskurs.

Pressemitteilung: Schelling Architekturstiftung