19. Mai 2024

Sanierung und Erweiterung der Sonnenlugerschule in Mengen

Sonnenlugerschule in Mengen. Fotocredit: dasch zürn + partner | Fotograf: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild

Stuttgart (pm) – Die Schulanlage auf dem Sonnenlugercampus in Mengen umfasst eine 3-zügige Realschule und eine 2-zügige Werkrealschule. Im Zuge der aktuellen Entwicklung der Schullandschaft soll die Werkrealschule zu einer Gemeinschaftsschule weiterentwickelt werden. Von den 4 Gebäuden der Werkrealschule soll ein Gebäude (Pavillons) generalsaniert und erweitert werden, um die neuen Raumanforderungen an die Gemeinschaftsschule zu gewährleisten. Die anderen Gebäude wurden bereits in den letzten Jahren weitgehend saniert. Die gesamte Schulanlage der Werkrealschule wurde in den Jahren 1958/62 durch den Tübinger Architekten Ernst Breitling geplant. Im Jahr 1980 wurde das Pavillongebäude nach Osten und im Jahr 1995 nach Westen erweitert. Die älteren Gebäudeteile stehen unter Denkmalschutz. Der Gebäudebestand umfasst eine Fläche von ca. 1 330 m² und soll um ca. 170 – 230 m² Nutzfläche erweitert werden. Für die Neustrukturierung der Pavillons stehen die Anbauten von 1980 und 1995 zur Disposition.

 

Sonnenlugerschule in Mengen. Fotocredit: dasch zürn + partner | Fotograf: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild

 

Baulösung

Die denkmalgeschützte 50er-Jahre-Schulanlage des Architekten Ernst Breitling wurde von dasch zürn + partner umfassend saniert und zu einer Gemeinschaftsschule erweitert. Die charakteristische offene Erschließung der eingeschossigen Klassenpavillons und WC-Gebäude unter dem bestehenden Vordach wurde beibehalten. Die Sanierung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt. Neben den denkmalpflegerischen Belangen mussten auch alle energetischen, bauphysikalischen und raumakustischen Anforderungen eingehalten werden. Mit dem Abbruch der beiden Erweiterungspavillons, Baujahr 1980, konnte die denkmalgeschützte Pavillonanlage in ihren Originalzustand zurückgeführt und Platz für einen Erweiterungsbau geschaffen werden.

 

Sonnenlugerschule in Mengen. Fotocredit: dasch zürn + partner | Fotograf: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild

 

Der Erweiterungsbau ist als eingeschossiges Lernhaus im Sinne einer offenen Lernlandschaft konzipiert. Die Unterrichtsbereiche werden um Aufenthalts-, Ruhe- und Kommunikationsbereiche ergänzt. Vielfältige Sichtbeziehungen unterstützen das offene Gemeinschaftsschulkonzept. „Pädagogische Konzepte brauchen unterstützende Räume, – Räume, die auf unterschiedliche Lernphasen und Lernbedürfnisse eingehen, die neue Lernerfahrungen zulassen und Freiraum für Kreativität bieten. Diese Anforderungen wurden von uns als Architekt*innen kreativ umgesetzt. Flexible Einrichtungen der Lernateliers ermöglichen unterschiedlichste Unterrichtsformen. Offene Lernateliers verbinden die geschlossenen Lernateliers (Klassenräume) als erweiterte Flurbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität. Diese können von den Schülern situativ für Einzel- oder Gruppenarbeit genutzt werden. Erschließungszonen und Aufenthaltsbereiche sind integrale Bestandteile der Lernlandschaft. Die Inputräume sind akustisch von den Lernateliers abgetrennt. Doch die Möglichkeit der Einsehbarkeit ist sowohl von den Lernateliers als auch vom Flur ausgegeben. Die Möbellösungen sind zum Teil vom Schreiner maßgeschneidert sowie vom Hersteller VS erhalten. Jedes Kind hat einen Einzelarbeitsplatz und ein Fach im Schrankmöbel. Die Farbe Grün wurde gewählt, um Innen- und Außenräume zu verbinden. Grün wirkt erfrischend und belebend. Lebensfreude und Lernbereitschaft, heißt es, werden durch diese Farbe gesteigert. Bereiche aus mattem Grün strukturieren den Grundriss und sorgen für Akzentuierungen. Ästhetische Sichtbetonwände und ein durchgängiger Linoleum-Boden geben den Räumen optisch Klarheit, Halt und wirken stimmig im Gesamtkonzept. Die Räumlichkeiten sind durch maßgefertigte Fachschrankwände aus Holz getrennt, die mit geschlossenen und offenen Fächern flexibel nutzbar sind und Stauraum für Lernmittel bieten.“, so die Projektleiterin Bianca Schuh, Architektin bei dasch zürn + partner.

 

Sonnenlugerschule in Mengen. Fotocredit: dasch zürn + partner | Fotograf: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild

 

„Insgesamt war der intensive Austausch zwischen Schulträger, Architekturbüro, ausführenden Firmen und Schule sicher ein entscheidender Gelingensfaktor, denn nur so konnte nach vielen Entwürfen und Optimierungen letztendlich ein Gebäude entstehen, in dem alles am richtigen Platz ist“, so Joachim Wolf, Schulleiter der Sonnenlugerschule Mengen.

 

Sonnenlugerschule in Mengen. Fotocredit: dasch zürn + partner | Fotograf: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild

 

Baudaten

Wettbewerb:               2015, 1. Preis

Bauherr:                      Stadt Mengen

Standort:                     Schulstraße 18 bis 24, 88512 Mengen

Fertigstellung:              2019

Leistungsumfang:        1 – 9

BGF:                            1.900 m²

Projektteam:                Helmut Dasch, Bianca Schuh, Ellen Römhild, Heribert Pfaus (LPH 8-9)

 

Pressemitteilung: dasch zürn + partner architekten Partnerschaft mbB